Was Frauen für die Zukunft der Insekten tun können
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Mehr freie Bienen:Was Frauen für die Zukunft der Insekten tun können

Für mehr freie Bienen
Was Frauen für die Zukunft der Insekten tun können

Sie engagiert sich für den Schutz der Bienen: Yvonne Isaac-Kesseli ist Präsidentin des Schweizer Vereins Freethebees.
Publiziert: 28.03.2021 um 15:31 Uhr
Katja Richard

Sie ist Präsidentin des Schweizer Vereins Freethebees: Yvonne Isaac-Kesseli (46) engagiert sich für den Schutz der Bienen und plädiert allgemein für einen respektvollen Umgang mit Tier und Umwelt.

BLICK: Angelina Jolie engagiert sich für Bienen und Imkerinnen. Welche Rolle spielen Frauen für die Zukunft der Bienen?
Yvonne Isaac-Kesseli:
Vieles ist durch die moderne Landwirtschaft aus der Balance geraten. Gut möglich, dass es diesen neu ausgebildeten Imkerinnen gelingt, einen Teil davon zurückzubringen. Ihr Engagement tangiert viele zentrale Punkte: Erhalt der Biodiversität, Stärkung von Frauenrechten durch Unternehmertum und Bekämpfung von Hunger in armen ländlichen Gebieten.

Bienen sind vom Aussterben bedroht. Wie kommt das?
Insektenpopulationen sind stark zurückgegangen. Bei der Honigbiene sehen Forscher die Gründe in der Intensivierung der Landwirtschaft, dem Einsatz von Pestiziden, Monokulturen und damit einer verminderten Vielfalt des Nahrungsangebotes. Weiter werfen auch die intensivwirtschaftliche Bienenhaltung, die Varroa Milbe und der Klimawandel die Bienen aus dem Gleichgewicht.

Yvonne Isaac-Kesseli, Präsidentin des Schweizer Vereins Freethebees.
Foto: Zvg

Warum sind Bienen so wichtig für uns?
Bienen übernehmen durch die Bestäubung von Pflanzen eine grundlegende Aufgabe für die Ernährung des Menschen. Ein Grossteil der Nutz- und Wildpflanzen wird von der Westlichen Honigbiene bestäubt. Ein kleinerer Teil geht auf das Konto von Hummeln, Fliegen, solitären Wildbienen und anderen Insekten. Ohne Bienen wäre unser Angebot an Nahrungsmitteln sehr stark eingeschränkt.

Was tun wir in der Schweiz für die Bienen?
Die Biodiversitäts-Initiative fördert mehr Natur- und Landschaftsschutz, damit Tiere und Pflanzen mehr Raum haben. Dazu gehört auch die wild lebende Honigbiene – sie findet Unterschlupf in Baumhöhlen in Wäldern.

Was ist der Unterschied zwischen Wild- und Honigbienen?
Während Wildbienen ein solitäres Einsiedlerleben in unterschiedlichen Mikrohabitaten bevorzugen, leben Honigbienen als Teil eines grossen Volkes – heute in aller Regel als Nutztier in menschlicher Obhut. Aber in einigen Fällen ist die Honigbiene noch immer als eigenständig überlebensfähiges Wildtier in besiedelten Baumhöhlen im Wald anzutreffen.

Soll man noch Honig essen?
Für die Biene stellt der Imker den figurativen Bären dar, der ihr den Honig stiehlt. Da gibt es nichts schönzureden. Ein kompletter Verzicht auf Honig wäre aber momentan wohl kontraproduktiv, da der Imker durch die Haltung von Honigbienen die Bestäubungsleistung und somit die Lebensmittelsicherheit erhöht. Eine wichtigere Frage scheint, ob die Bienen artgerecht gehalten werden.

Was kann jeder Einzelne für die Bienen tun?
Bienen benötigen geeignete Habitate, genügend Pollen und Nektar. Auf dem Balkon kann man von Frühling bis Herbst Pflanzen mit viel Nektar wachsen lassen.

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