Im Westschweizer Fernsehen machte sie es offiziell: Céline Amaudruz ist schwanger.
Foto: KEYSTONE/ANTHONY ANEX
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Foto: KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Babyglück mit 44
SVP-Vizepräsidentin Amaudruz wird Mami

Spätes Mutterglück für Céline Amaudruz: Die Genfer SVP-Nationalrätin erwartet ihr erstes Kind, wie sie im Westschweizer Fernsehen bestätigte. Die anschliessende Frage der Moderatorin brachte eine Sexismus-Diskussion ins Rollen.
Publiziert: 09.05.2023 um 19:54 Uhr
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Aktualisiert: 09.05.2023 um 20:12 Uhr

Sie ist Vermögensverwalterin, Nationalrätin, Präsidentin der Genfer SVP und Vizepräsidentin der SVP Schweiz. Nun kommt eine weitere Aufgabe auf Céline Amaudruz (44) zu: Die Politikerin wird Mutter.

Im Westschweizer Fernsehen RTS verkündete Moderatorin Nathalie Ducommun am Sonntag die Baby-News. Nur um gleich die Frage nachzuschieben, was das für ihren Wahlkampf bedeute. Wie will sie das alles unter einen Hut bringen?

«Bin nicht die erste Schwangere, die arbeitet»

«Schwanger zu sein, ist keine Krankheit. Ich bin nicht die erste Schwangere, die arbeitet», meinte Amaudruz dazu nur lächelnd. Das Präsidium der Kantonalpartei werde sie Ende Jahr abgeben. Aber schliesslich sei da auch noch ihr Mann, Michael Andersen (32) – auch er will für die SVP für den Nationalrat kandidieren. Das Paar heiratete vor zwei Jahren.

Die Walliser SP-Grossrätin Sarah Constantin (32), die die Debatte im Publikum verfolgte, brachte die Frage der Journalistin in Rage. Auf Twitter schreibt sie später, sie sei «schockiert» gewesen über die Frage, wie sie Privat- und Berufsleben vereinbaren wolle. Diese Frage an die Adresse einer Frau sei «sexistisch und archaisch».

«Einem Mann hätte man einfach gratuliert»

Auch sie habe diese Frage schon zu hören bekommen, sagt Constantin gegenüber Blick. Das habe sie immer aufgeregt. «Als ob Céline Amaudruz nicht die Entscheidung treffen könnte, eine Familie zu gründen und gleichzeitig weiter Karriere zu machen – sei es in der Politik oder im Beruf. Wenn es ein Mann gewesen wäre, hätte man ihm einfach gratuliert.»

RTS-Journalistin Nathalie Ducommun kann die Aufregung nicht verstehen. Es sei mit Amaudruz abgesprochen gewesen, die Schwangerschaft zu thematisieren. Amaudruz selbst hat auf eine Blick-Anfrage nicht reagiert.

Nachwuchs im Bundeshaus

Im Bundeshaus ist die Genferin mit ihrer späten Mutterschaft jedenfalls in guter Gesellschaft. SVP-Kollegin Barbara Steinemann aus Zürich ist jüngst im Alter von 46 Jahren zum ersten Mal Mutter geworden. Gleich alt war die Berner FDP-Nationalrätin Christa Markwalder, als sie vergangenes Jahr ihr erstes Kind zur Welt brachte. (lha/god)

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