Bundesanwaltschaft ermittelt
Unbekannte klauen kiloweise Sprengstoff von SBB-Baustelle

Von einer Baustelle im Kanton Basel-Landschaft verschwanden im Juli mehrere Kilogramm Sprengstoff. Die Bundesanwaltschaft ermittelt in alle Richtungen.
Publiziert: 03.09.2024 um 17:14 Uhr
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Aktualisiert: 03.09.2024 um 17:28 Uhr
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Janine EnderliRedaktorin News

Im Baselbiet hat sich im Juli ein explosiver Diebstahl ereignet: Von einer SBB-Baustelle zwischen Grellingen BL und Duggingen BL sind mehrere Kilogramm Sprengstoff entwendet worden. Dies zeigen Recherchen der «Plattform J»

Bereits im Juli klauten Unbekannte das hochgefährliche Material. Der Sprengstoff sollte für Felssprengungen zum Bau einer neuen Bahnstrecke im Laufental verwendet werden. 

Eine Person im Visier

Die Bundesanwaltschaft bestätigt auf Anfrage des Newsportals die Recherchen. Die Behörde habe ein entsprechendes Strafverfahren eröffnet, wie es weiter heisst. «Seitens Bundesanwaltschaft können wir bestätigen, dass von einer SBB-Baustelle im Kanton Basel-Landschaft im Juli 2024 mehrere Kilogramm Sprengstoff entwendet worden sind», sagt Sprecherin Linda von Burg gegenüber «J». Gegen eine verdächtige Person werde bereits konkret ermittelt, die weiteren Ermittlungen richten sich gegen unbekannt. An den Ermittlungen sind neben der Bundesanwaltschaft die Baselbieter Polizei sowie das Fedpol (Bundesamt für Polizei) beteiligt. 

Von dieser Baustelle im Baselbieter Laufental wurde der Sprengstoff entwendet.
Foto: SBB
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Im Raum stehe der Strafbestand des Diebstahls sowie der «Verdacht des Herstellens, Verbergens, Weiterschaffens von Sprengstoffen und giftigen Gasen». 

Sprengkraft von 20 Panzerminen

Zunächst war unklar, wie viel Sprengstoff tatsächlich fehlte. Einem Experten zufolge handelt es sich jedoch um Material mit enormer Sprengkraft. Der Sprengstoff könne sowohl pyrotechnisch als auch elektrisch gezündet werden, zitiert die «Plattform J» einen Fachmann. Der Sprengstoff sei ausserdem in 10-Kilo-Holzkisten verpackt. Eine solche Kiste habe die Sprengkraft von rund 20 Panzerminen.

Weitere Recherchen des Nachrichtenportals zeigen zudem, dass in nachrichtendienstlichen Kreisen in Erwägung gezogen wird, dass der Sprengstoff über die Grenze nach Deutschland oder Frankreich transportiert wurde. Konkrete Hinweise über den Verbleib, sind öffentlich jedoch nicht bekannt. Die SBB und Kantonspolizei Baselland verwiesen auf Anfrage an die zuständige Bundesanwaltschaft.

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