Lewis Hamilton feiert in Mugello ein Vollgas-Fest. Der Brite holt die 95. Pole seiner Karriere und baut seinen Rekord weiter aus. Er profitiert auch davon, dass Valtteri Bottas in der heissen Phase wegen einer gelben Flagge eingebremst wird – nach einem Ausritt von Esteban Ocon.
So liegt der finnische Teamkollege 0,059 Sekunden hinter Hamilton. «Die gelbe Flagge hat mir die Chance geraubt auf eine zweite schnelle Runde», so der enttäuschte Bottas. Sein Lichtblick: «Es hat sich gezeigt, dass es doch einige Möglichkeiten zum Überholen gibt.»
Hamilton: «Wind ist der Gegner»
Hamilton hingegen schwärmt. «Der Kurs ist phänomenal, echt herausfordernd. Da zählt die Pole gleich doppelt», so Hamilton. Er sieht vor allem ein Problem: Der Wind. «Es ist unangenehm. Wenn man bei 250 km/h durch die Kurve mit den G-Kräften kämpft, da braucht es nicht noch den Wind. Das ist fast der grösste Feind.»
Wenn alles normal läuft, sind die Mercedes die grossen Favoriten für den GP am Sonntag. Doch es gibt viele Unwägbarkeiten in Mugello. Neben dem Wind etwa auch die Reifen. Es wird mit zwei Stopps gerechnet bei den meisten Teams.
Verstappen: «Nicht mehr erwartet»
Hinter den Silberpfeilen folgen die Red Bull mit Max Verstappen und Alex Albon. «Mehr haben wir nicht erwartet», gesteht Verstappen. «Ja wir sind sogar zufrieden, dass wir beiden Autos in der zweiten Reihe stehen.»
Die Fahrer sind ja durchs Band begeistert vom schnellen und hügeligen Kurs in der Toskana. Auch Verstappen schwärmt: «Ein richtig cooler Kurs, der uns alles abverlangt. Die zwei Arrabbiata-Kurven voll zu nehmen gehört sicher zu den Höhepunkten des Jahres. Eines ist sicher: Wir werden am Sonntag nach 59 Runden unseren Nacken kaum mehr spüren!»
Vettel kommt nicht aus der Negativ-Spirale
Auch Sebastian Vettel outete sich als Fan des Kurses. Trotzdem dürfte es dem Deutschen im Qualifying weniger Spass gemacht haben. Er übersteht um 0,053 Sekunden den ersten Quali-Teil gerade so. Danach ist schon Schluss. Vettel steht auf dem 14. Startplatz (neben seinem Ex-Teamkollegen Räikkönen) und muss schauen, wie er aus der Negativ-Spirale herauskommt.
Vettels Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc wird immerhin Fünfter und sorgt für den Funken Hoffnung bei den Roten. Aber auch er liegt 1,2 Sekunden zurück! Es deutet aber wenig daraufhin, dass der 1000. GP der Ferrari am Sonntag zum grossen Fest wird für die Tifosi.
Kimi stark 20 Jahre nach dem ersten Test
Vettel ist so sogar nur die drittschnellste Ferrari-Kraft. Vor ihm steht noch Kimi Räikkönen. Der Finne schafft es im Alfa-Sauber relativ locker ins Q2 und nimmt dort Vettel 0,004 Sekunden ab. Das reicht für Startplatz 13. Und das auf den Tag genau 20 Jahre nachdem er hier erstmals für Sauber ein Formel-1-Auto testete.
Teamkollege Antonio Giovinaazi hingegen bleibt als 17. mal wieder im ersten Quali-Teil hängen. Beim 9. GP der Saison ist für ihn schon zum 9. Mal sofort Schluss. Alle anderen Fahrer haben es schon mindestens einmal ins Q2 geschafft.
Die anderen Piloten mit Ferrari-Power? Kevin Magnussen bildet im Haas das Schlusslicht, Teamkollege Romain Grosjean fährt auf den 15. Platz.
Monza-Sieger Gasly out in Q1
Mit Giovinazzi und Russell, Latifi und Magnussen erwischt es im Q1 die üblichen Verdächtigen – mit einer Ausnahme. Auf dem 16. Platz scheitert Pierre Gasly. Der Franzose feierte vor einer Woche im Alpha-Tauri-Honda in Monza noch seinen ersten GP-Sieg und muss nun den bösen Absturz verdauen.
