Schweizer Kickstartererfolg
Zeiger und Touch-Display in einer Uhr

Der Genfer Uhrenhersteller MyKronoz kombiniert erstmals einen runden Bildschirm mit einem analogen Zeiger. Die Smartwatch hat schon fast eine Million Franken via Crowdfunding eingenommen.
Publiziert: 03.04.2017 um 17:28 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 17:03 Uhr
Die ZeTime von MyKronoz gibts in ganz unterschiedlichen Varianten ab rund 140 Franken. Wer bei Kickstarter mitmacht, kann am Ende der Kampagne entscheiden, welches Modell er möchte.
Foto: zVg
Lorenz Keller

Das Beste aus zwei Welten – so könnte man das neue Konzept des Schweizer Uhrenherstellers MyKronoz umschreiben. Aus dem Smartwatch-Bereich kommt das runde Display, das es ermöglicht, Zifferblatt, Apps und Benachrichtigungen anzuzeigen.

In der Mitte des Touch-Bildschirms ist ein kleines Loch, dort drin steckt ein echter Zeiger, der automatisch die Zeit des Standortes angibt. Und zuverlässig bis zu 30 Tage läuft, bis man den Akku wieder aufladen muss. Im reinen Display-Betrieb sind es drei Tage.

Übrigens: Die Zeiger der ZeTime-Uhr werden nicht ausgerechnet die wichtigsten Wörter in einem SMS verdecken. Die smarte Technik bewegt sie, wenn man eine App nutzt, einfach dorthin, wo sie nicht stören.

Der Zeiger wird etwa bei Benachrichtigungen so gedreht, dass er beim Lesen nicht stört.
Foto: zVg

Das Konzept kommt an. Weltweit berichten grosse Tech-Blogs wie Cnet oder Engadget über die Innovation aus Genf. Und auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter hat MyKronoz schon fast eine Million Franken eingenommen – statt wie geplant 50'000 Franken. Und die Kampagne läuft noch mehr als zwei Wochen.

Wasserdicht und mit Pulssensor

Die in der Schweiz designte, aber nicht hergestellte Uhr ist geschickt auf die wichtigsten Funktionen reduziert. So gibts die klassische Uhren-Optik, das Stahlgehäuse ist bis zu 30 Meter tief wasserdicht. Apps und das Menü werden über den Touchscreen oder die Krone gesteuert. Dank Pulssensor soll die Uhr auch im Fitness-Bereich eingesetzt werden können. Schrittzähler, aber auch Schlaftracker sind integriert.

Das Uhrenband lässt sich mit einem Klick auswechseln. Allerdings kann man kein beliebiges Uhrenband anbringen, sondern nur ein speziell für die ZeTime gefertigtes.

Die Schweizer Smartwatch nutzt ein eigenes Betriebssystem, das mit iPhone und Android kompatibel ist. Ist das gut gemacht, gibts nichts, was dagegen spricht. Für die Unterstützer ist aber dieser Bereich sicher das grösste Risiko. Denn man muss mit jenen Apps auskommen, die MyKronoz zur Verfügung stellt.

Apps als Knackpunkt für die Qualität

Neben Aktivitäts- und Schlafaufzeichnung sind folgende Apps vorinstalliert: Fernsteuerung für den Musikplayer, Wettervorhersage, Benachrichtigungen und austauschbare Zifferblatt-Designs. Minimalistisch, aber wohl für die meisten Nutzer durchaus ausreichend. Einen App-Store gibts nicht, die Uhr kann sich auch nicht direkt ins WLAN einwählen.

Das Hauptmenü der Uhr – der Zeiger ist keine Animation, sondern echt.

Ein gutes Argument für die ZeTime ist auch der Preis. Zwar sind die günstigsten Frühunterstützer-Angebote schon ausverkauft, wer aber jetzt auf Kickstarter mitmacht, bekommt die Uhr immer noch für knapp 140 Franken. Im Handel wird sie später rund 200 Franken kosten, auch das ein sehr fairer Preis. Die Auslieferung der Vorbestellungen erfolgt im September.

Crowdfunding ist für den Schweizer Hersteller einerseits Markttest und gute Promotion, andererseits werden die Unterstützer auch mit einbezogen. Zum Beispiel können die definitiven Watchfaces mitgewählt werden. Und es gibt über die Kommentarfunktion schon einen regen Austausch zwischen den Fans und den Mitarbeitern von MyKronoz.

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