Wer kleine Kinder oder über Ostern eine grosse Familie verköstigt hat, ertrinkt dieser Tage in Schoggihasen und übriggebliebenen hartgekochten Eiern. Zeit also, all die Reste in ungewöhnlicher Weise zu verwerten – denn sowohl mit Schoggi als auch mit Eiern lassen sich so einige Dinge zaubern, die einem garantiert noch nicht zum Hals heraushängen.
Bunte Eiern nach Ostern – einmachen!
Zugegeben, die englische Küche hat nicht den besten Ruf. Was die Engländer aber definitiv im Griff haben, ist, Dinge hübsch zu machen: Interior Design, Kuchen, Gärten – die Engländer haben's drauf. Und so sind auch die sogenannten «pickled eggs» hübsch bunt anzusehen. Macht man die von Ostern übrig gebliebenen Eier jetzt bunt ein, halten sie sich ein paar Wochen im Kühlschrank und verzieren Salate oder kalte Platten.
Man braucht zunächst ein sterilisiertes Glas mit Gummidichtung, in dem ca. sechs Eier Platz haben. Dann Weissweinessig und Gewürze und Kräuter nach Wahl, etwa Lorbeerblätter, Dill, Estragon, Pfefferkörner, Kreuzkümmelsamen, Senfkörner, Nelken, Chiliflocken oder was man sonst mag. Knoblauchzehen funktionieren genauso gut wie dünn geschnittene Zwiebel oder Peperoncino.
Plus etwas zum Färben: Eine in dünne Scheiben geschnittene Rande ergibt dunkelrosa gefärbte Eier, geraffelte Kurkuma-Wurzel ergibt eine sehr schöne Gelbfärbung, ein Viertel kleingeschnittener Rotkohl und zwei Teelöffel Backsoda färbt die Eier violett bis blau – je mehr Backpulver, desto blauer.
Und so einfach gehts: 4 dl Weissweinessig, 2 dl Wasser, 150 g Zucker, 1 TL Salz mit dem kleingeschnittenen Färber-Gemüse aufkochen und zehn bis fünfzehn Minuten köcheln lassen. In der Zwischenzeit geschälte harte Eier und –falls gewünscht – Knoblauch, Zwiebeln, Gewürze und Kräuter mit ins sterilisierte Glas geben. Den Sud abgeseiht warm darüber giessen, so dass die Eier bedeckt sind, Glas mit Gummidichtung schliessen, abkühlen, in den Kühlschrank geben, fertig. Mindestens drei Tage ziehen lassen und sich danach an den hübsch farbigen Eiern auf dem Salat oder auf der kalten Platte freuen.
Eierschalen verwerten
Arnold Schwarzenegger wirft, wie er einmal gesagt hat, seine Eier ganz, samt Schale, in einen Mixer, bevor er daraus sein Rührei brät. Dies, weil Eierschalen tatsächlich gesund sind: Sie bestehen zu 94 Prozent aus Kalziumkarbonat, was für die Gesundheit und Dichte unserer Knochen wichtig ist. Aus den Eierschalen – bitte aber nur aus solchen, die natürlich gefärbt wurden – lässt sich ein Nahrungsmittelzusatz herstellen: Hierfür die Eierschalen 15 Minuten im Backofen bei 100 Grad sterilisieren, danach im Mixer pulverisieren, täglich ein Teelöffel ins Müesli oder in den Smoothie, voilà die Hälfte der Tagesration Calcium.
Wer sich das kaum vorstellen kann, sollte Eierschalen trotzdem nicht wegwerfen: Das Pulver ist auch ein sehr guter Dünger für kalkliebende Zimmerpflanzen. Hierfür einen Teelöffel in einen Liter Wasser streuen, umrühren, einen Tag lang stehenlassen und damit Zimmerpflanzen giessen.
Schon wieder das Gleiche nach Ostern: Wir haben nun jede Menge hartgekochte Eier und Schokolade übrig, die niemand mehr essen will. Da kommen unsere Rezepte mit den Osterresten genau richtig.
Schon wieder das Gleiche nach Ostern: Wir haben nun jede Menge hartgekochte Eier und Schokolade übrig, die niemand mehr essen will. Da kommen unsere Rezepte mit den Osterresten genau richtig.
Schoggihasen
Und was nur stellt man mit all den übriggebliebenen Schoggihasen und -eiern an? Hierfür braucht es etwas weniger Fantasie: All die «normalen Verdächtigten» für die man geschmolzene Hasenschoggi brauchen kann, funktionieren gut, wie etwa: Schoggikuchen, Brownies, heisse Schoggi, Schoggibananen, Schoggifondue für Kinder oder ganz einfach der klassische Coupe Dänemark. Und ansonsten gibt es noch die Möglichkeit, die Hasenschoggi in Brot zu verbacken: Einen normalen Zopfteig herstellen aus 3 dl Milch, 500 g Mehl, 50g Butter, 3 EL Zucker, 1 TL Salz und einem Würfel frischer Hefe. Kneten, zerkrümelte Schokoladenstückchen unterkneten, Teig zugedeckt bei Raumtemperatur aufs Doppelte aufgehen lassen. In ca. 12 Teile portionieren, Brötchen formen, auf einem Blech zugedeckt nochmals 15 min aufgehen lassen, mit Milch oder Eigelb bestreichen, bei Ober- und Unterhitze bei 190 Grad ca. 20 min backen – en Guete!
