Kartoffeln machen schlank
Eine Knolle für jede Gelegenheit

Der «Härdöpfel» ist eines der wichtigsten Nahrungsmittel der Welt. Und die Kartoffel ist gesünder, als viele glauben würden.
Publiziert: 05.11.2020 um 12:01 Uhr
|
Aktualisiert: 05.11.2020 um 15:03 Uhr
Christiane Binder

Der Amerikaner Chris Voight, Chef der «Washington State Potato Commission», ass zwei Monate lang nur Kartoffeln – als Protest gegen den Plan des US-Landwirtschaftsministeriums, Kartoffeln vom Speiseplan in Schulkantinen zu streichen. In den zwei Monaten nahm er etwa zehn Kilo ab, fühlte sich aber pudelwohl. Seine Blutzucker- und Cholesterinwerte waren gesunken. Kartoffeln sind basisch, gesund und sehr lecker. Die Kartoffel ist nicht nur dank ihrer Nährstoffe sehr gesund. Sie ist auch kalorienarm und hält lange satt.

Das macht Kartoffeln so wertvoll für Ihre Gesundheit


Nährwerte und Vitaminen100 g
Kalorien69 kcal
Fett0,02 g
Eiweiss2 g
Kohlenhydrate15 g
Ballaststoffe2
Wasser70 g
Vitamin C15 g
Folsäure22 µg
Kalium418 mg
Kalzium6 mg
Magnesium21 mg
Phosphor50 mg

Top: Gschwellti

Am gesündesten sind Gschwellti. Sie enthalten viele B- und C-Vitamine und 15 verschiedene Mineralstoffe und Spurenelemente sowie viel Kalium. Dazu machen sie satt. Bei einer Untersuchung der Universität Sydney, in der nach dem Genuss verschiedener Lebensmittel nach deren Sättigungsfaktor gefragt wurde, schnitt die Kartoffel am besten ab. Grund sind die langen Kohlenhydratketten der Knolle, die nur langsam verdaut werden können.

Dabei ist der Kaloriengehalt der Kartoffel erstaunlich gering. 100 Gramm Gschwellti enthalten 77 Kalorien. Dagegen kommen Beilagen wie Reis (93 Kalorien), Nudeln (150 Kalorien) oder Brot (265 Kalorien) nicht an. Dass Kartoffeln als Dickmacher gelten, kommt davon, dass sie heute für viele ein Synonym für Pommes sind. 100 Gramm Pommes enthalten 312 Kalorien. Man muss natürlich zugeben, dass niemand Kartoffeln pur isst. Ein Kartoffelstock – der mit viel Butter am besten schmeckt – enthält pro Portion auch etwa 300 Kalorien. Auch die Butter oder der Käse, die man zu Geschwellten isst, schlagen kalorienmässig zu Buche. Aber Nudeln oder Brot verspeist auch niemand «ohne».

Das Anthocyan ist schuld. Der Farbstoff macht die Kartoffel blau.
Foto: Getty Images
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Edelkartoffel: La Ratte

Dabei sind Kartoffeln auch kulinarisch interessant. Rezepte gibt es ohne Ende: Suppe, Gnocchi, Knödel, Kroketten, Ofenkartoffeln, Aufläufe, Rösti oder Salzkartoffeln. Feinschmecker leisten sich Edelkartoffeln wie die französische La Ratte, die in kleinen Betrieben oft noch von Hand geerntet wird und entsprechend teuer ist.

So machen Sie Kartoffelsalat

Kartoffelsalat

800 g Kartoffeln, fest kochend 2,5 dl Hühnerbouillon / 1 Zwiebel 1 EL Senf / 1/2 dl Kräuteressig / 1 dl Sonnenblumenöl / 0,3 dl Baumnussöl / Salz und Pfeffer

Zubereitung

  • Kartoffeln weich kochen.
  • Schälen, scheibeln und mit der warmen ­Hühnerbouillon übergiessen. 30 Minuten ziehen lassen.
  • Ab und zu wenden.
  • Mit Zwiebel­würfeln, Senf, Essig und den Ölen verrühren. Abschmecken.


Kartoffelsalat

800 g Kartoffeln, fest kochend 2,5 dl Hühnerbouillon / 1 Zwiebel 1 EL Senf / 1/2 dl Kräuteressig / 1 dl Sonnenblumenöl / 0,3 dl Baumnussöl / Salz und Pfeffer

Zubereitung

  • Kartoffeln weich kochen.
  • Schälen, scheibeln und mit der warmen ­Hühnerbouillon übergiessen. 30 Minuten ziehen lassen.
  • Ab und zu wenden.
  • Mit Zwiebel­würfeln, Senf, Essig und den Ölen verrühren. Abschmecken.


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Blaukartoffel

In letzter Zeit ist die Blaukartoffel populär geworden. Sie ist länglich, eher klein und hat eine sehr dünne Schale. Die Blaufärbung besorgt das Anthocyan, ein natürlicher Farbstoff, der, wie in Trauben oder Beeren, gesund sein soll. Blaue Kartoffeln sind auch gekocht sehr bissfest und schmecken weniger süss als andere Sorten – eher wie Esskastanien. Wie diese passen sie also gut zu Wintergerichten wie Wild mit Sauerkraut.

Darüber, ob man die Schale mitessen soll, sind sich Experten nicht einig. Die Älteren behaupten, sie sei wertvoll, moderne Forscher warnen, sie sei giftig. Das Problem ist, dass heute kaum noch jemand Kartoffeln kühl, trocken und dunkel lagern kann, und im Supermarkt werden sie mit Neonlicht bestrahlt. Solche Bedingungen können den Anstieg des giftigen Alkaloids in den Schalen fördern. Übrigens lassen sich ungewaschene Kartoffeln länger lagern.

Hier finden Sie das Rezept für einen bunten Kartoffelsalat.

Das gesündeste Gemüse der Welt

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