Obatzter mit Rettich Oktoberfest-Snack: Nachhaltiges zum Znacht aus Bayern
Christiane Binder
Publiziert: 18.09.2023 um 13:54 Uhr

Obatzter mit Rettich ist nicht nur was fürs Oktoberfest. Simpel herzustellen, sind sie auch ein gutes Team für einen normalen Znacht.

Was ist Obatzter eigentlich?

Zu einer typisch bayerischen Brotzeit darf Obatzda nicht fehlen. Diese pikante bayerische Käsezubereitung wird meistens als Zwischenmahlzeit serviert. Zum ersten Mal hat den Obatzter in den 1920er-Jahren die Wirtin Katharina Eisenreich im Weihenstephaner Bräustüberl in der bayerischen Grossen Kreisstadt Freising aufgetischt. Böse Menschen könnten behaupten, sie drehte ihren Gästen alten Käse an. Aber damals liess man nichts verkommen, das Reste-Recycling war, lange bevor das Wort nachhaltig aufkam, oberstes Ziel jeder guten Hausfrau. Der ursprüng­liche Obatzter besteht aus Camembert und anderen reifen bis überreifen Weichkäsesorten, die man mit Butter sowie Paprika, Kümmel und/oder Zwiebeln mit der Gabel zu einer Mischung zerdrückt.

So macht man Obatzter richtig

Das Original kann man ohne weiteres auch ausbauen: Hartgesottene mixen gern einen Romadur hinein, der kräftig nach alten Socken riecht. Moderne ­Esser werden die feinere ­Alternative mit Quark oder Frischkäse vorziehen.

Damit die Mischung locker wird, sollte man in jedem Fall die Butter vor dem Unter­mischen schaumig schlagen. Auf 250 Gramm Käse kommen 75 Gramm Butter. Die fein geschnittenen Zwiebeln sollten angedünstet werden, dann hält der Obatzter länger – obwohl es besser ist, ihn noch am selben Tag zu verzehren. Alt schmeckt er sonst doch etwas ranzig. Manche rühren zur Abrundung noch ­einen Schuss Weissbier ­unter.

Und so kann man Klassiker verfeinern

Der Obatzter ist ja nichts anderes als angemachter Käse, da kann man ihn auch mal exotisch probieren: Für die türkische Variante nimmt man Schaf- und Frischkäse, würzt mit Ajvar (Mus aus Peperoni) und Knoblauch und gibt statt Butter Olivenöl dazu. Variieren lässt sich das Rezept mit Tomatenmark und klein gehackten Oliven. Dazu passt ein Fladenbrot oder Baguette, während zum klassischen Obatzten eine bayerische Brezen am besten harmoniert.

In Bayern gehört zum Obatzten unbedingt ein weisser Rettich (Radi). Das herbstliche Wurzelgemüse verdankt seine Schärfe drei reichlich enthaltenen Senfölen. Sie wirken sich positiv auf die Verdauung aus, was bei dem mastigen Obatzten kein Fehler ist. Und eine 200-Gramm-Portion enthält immerhin mehr als die Hälfte unseresVitamin-C-Tagesbedarfs.

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Foto: Getty Images
Portionen2
Zubereitungs-Zeit20 Min.
Zutaten
200 gWeisse Rettich
5Radiesli
1 ELApfel­essig
1 TLSenf
1 ELNussöl
1 ELSonnenblumenöl
1 BundSchnittlauch
50 gSbrinz oder Hobelkäse
Zubereitung
Schritt 1/6

Den Radi vor dem Servieren eine halbe Stunde in Salzwasser ­wässern, dann wird er weich und ist würzig durchzogen.

Schritt 2/6

Die Käse-Mischung zu bereiten. Fein geschnittenen Schnittlauch und 50 Sbrinz oder Hobelkäs mischen.

Schritt 3/6

Der Rettich wird direkt auf den Teller gehobelt und gesalzen, damit er weich wird.

Schritt 4/6

Darüber zwei geviertelte Radiesli verteilen.

Schritt 5/6

Essig und Öle zu einer Vinaigrette mischen und damit das Rettich-Radiesli-Carpaccio beträufeln.

Schritt 6/6

Zum Schluss den Käse darüber hobeln, salzen, pfeffern und mit den restlichen Radieschen dekorieren.

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