Auch Gemüse ist dabei
Diese Lebensmittel enthalten mehr Schwefel als Wein

Schwefel wird oft mit Wein in Verbindung gebracht. Dabei sind viele Lebensmittel deutlich schwefelreicher als fermentierter Traubensaft.
Publiziert: 03.08.2023 um 13:59 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2023 um 12:10 Uhr
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Nicolas GreinacherRedaktor Wein DipWSET

Schwefel und Wein sind ein unzertrennliches Paar. Dank antioxidativer Wirkung und antimikrobiellen Eigenschaften verhelfen Schwefelverbindungen dem Getränk zu einer längeren Lebensdauer und mehr Stabilität. Als Nebenprodukt aus der alkoholischen Gärung enthält Wein von Natur aus etwas Schwefel, weshalb auch sogenannte Naturweine niemals schwefelfrei sind.

Die EU gibt zurzeit vor, dass in Rotweinen maximal 150 Milligramm Schwefel pro Liter Wein enthalten sein darf, während der Wert für Weiss- und Roséweine etwas erhöht bei 200 Milligramm liegt. Dabei geht oftmals vergessen, dass es eine Vielzahl Lebensmittel gibt, die weitaus mehr Schwefel enthalten, als es die Maximalwerte bei Wein vorgeben.

Gemüse

Brokkoli ist mit ca. 1240 Milligramm pro Kilo weit vorne, während Grünkohl mit rund 870 und Wirsing mit 800 Milligramm etwas darunter liegen. Auch in Zwiebeln ist reichlich Schwefel drin, nämlich ganze 520 Milligramm pro Kilo.

Schwefel ist an der Entgiftung sowie an diversen Stoffwechselvorgängen des Körpers beteiligt.
Foto: Shutterstock
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Nüsse

Auch Nüsse haben in der Regel deutlich mehr Schwefel als Wein. Während Hasel- und Walnüsse bei rund 1600 bzw. 1400 Milligramm pro Kilo liegen, schlagen Erdnüsse mit fast 4000 Milligramm pro Kilogramm zu buche. Ein Kilogramm Erdnüsse enthält somit etwa 20-Mal mehr Schwefel als ein Liter Weisswein.

Trockenfrüchte

Um die helle Farbe bei Dörraprikosen oder getrockneten Apfelringen möglichst lange zu erhalten, werden viele Trockenfrüchte mit Schwefel versetzt, was auf der Packung mit den Hinweisen E220 und E228 deklariert werden muss. Die Limite liegt je nach Frucht bei bis zu 2000 Milligramm Schwefeldioxid pro Kilogramm.

Tierische Lebensmittel

Gängige Fischarten, so zum Beispiel Kabeljau oder Lachs, enthalten rund 2750 Milligramm Schwefel pro Kilogramm, wobei Schweine- und Rindfleisch einen ähnlichen Schwefelwert aufweist. Die meisten Käsesorten liegen knapp darunter, während in einem Kilogramm Eiern 1800 Milligramm Schwefel drin ist.

Schwefel sollte aber keinesfalls pauschal verteufelt werden, da das Mineral an der Entgiftung sowie an diversen Stoffwechselvorgängen des Körpers beteiligt ist. Zudem wird Schwefel in Form von Sulfiten oder Schwefeldioxid vom Grossteil der Menschen dank eines körpereigenen Enzyms abgebaut. Personen mit einer nachgewiesenen Schwefelallergie sollten den Schwefelgehalt ihrer Getränke und Lebensmittel aber stets im Auge behalten.

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