Die gehaltvollen Rotweine dieses noblen Bordeaux-Schlosses zählen seit der Klassifizierung im Jahr 1855 zu den begehrten Premier Grand Cru Classés. Dreizehn Jahre nach dieser Klassifikation wurde das Weingut an Baron James de Rothschild (1792–1868) verkauft, in dessen Familienbesitz es bis heute geblieben ist.
Die für Bordeaux-Verhältnisse stattliche Rebfläche von 112 Hektar ist mehrheitlich mit Cabernet Sauvignon Reben bepflanzt, gefolgt von Merlot und kleinen Parzellen Cabernet Franc und Petit Verdot. Jahr für Jahr werden hier Weine gekeltert, die zum elegantesten und leider auch teuersten gehören, was in Bordeaux abgefüllt wird.
So wertvoll ist eine Flasche Château Lafite Rothschild 1958
Durch eine erstarkte Nachfrage aus Asien erlebten die Lafite-Preise Anfang der 2000er-Jahre einen Höhenflug. Die chinesische Geschenk-Mentalität, insbesondere unter Staatsangestellten, leistete dazu einen wesentlichen Beitrag. Während der Finanzkrise im Jahr 2008 und wegen den ein paar Jahre später eingeführten Geschenk-Restriktionen in China korrigierten sich die Preise aber wieder.
Bei der Flasche Château Lafite Rothschild 1958 von Blick-Leser Reto Neuber handelt es sich um eine Rarität. Ein ehemaliger Mieter von ihm wanderte nach Thailand aus und entschloss sich kurzerhand dazu, ihm in einer grosszügigen Geste seine gesamte Weinsammlung zu hinterlassen.
Der Jahrgang 1958 war im Bordeaux leider nicht herausragend und brachte nur leichte, oftmals etwas dünne Weine hervor, die früh nach der Abfüllung getrunken werden wollten. Daher dürfte die Flasche von Blick-Leser Reto Neuber keinen allzu grossen Trinkspass mehr bieten. Als Sammlerobjekt hat sie aber trotzdem einen beachtlichen Schätzwert, der zurzeit zwischen 500 und 700 Franken liegt.