2013
Das kalte und verregnete Wetter führte dazu, dass die grosse Mehrheit der Trauben nicht optimal ausreifte. Viele Châteaus haben nicht einmal die Hälfte der Menge eines normalen Jahrgangs produziert. Zucker wurde den gärenden Weinen in grossen Mengen beigefügt, um die benötigten Alkoholwerte zu erreichen.
2002
Obwohl nicht ganz so mies wie 2013, gibt es dennoch wenig Argumente, weshalb Bordeaux-Liebhaber ihr Geld für Weine des Jahrgangs 2002 ausgeben sollen. Die Weine haben häufig eine geringe Konzentration und oftmals unreife, bissige Gerbstoffe. Die wenigen Ausnahmen für halbwegs gelungene Tropfen beschränken sich auf die Regionen Margaux und Pauillac.
1992
Nach gravierenden Frostschäden im Jahr zuvor bot der Bordeaux-Jahrgang 1992 vor allem eines: viel Regen. Der Sommer war sogar der nasseste seit über 50 Jahren. Das berühmte Weingut Château Petrus versuchte verzweifelt, einen Grossteil der Böden im Rebberg mit einer schwarzen Plastikabdeckung vor der verheerenden Nässe zu schützen. Am Ende führten die Regenmassen zu einer Verwässerung der Trauben-Konzentration in ganz Bordeaux.
1977
Dieser Bordeaux-Jahrgang lässt sich weder schönreden noch schöntrinken. Ich kann mich noch gut an eine perfekt gelagerte Magnumflasche Château Margaux erinnern, die sich als dünnes, unreifes Wässerchen entpuppte. Für viele Liebhaber von Bordeaux-Weinen gilt der Jahrgang 1977 als schwächster des gesamten Jahrzehnts. Die Weine sind so schlecht, dass sie vermutlich nicht einmal zum Kochen geeignet sind.
1968
Ein unterdurchschnittlich kühler August und eine verregnete Vegetationszeit führten auch bei diesem Bordeaux-Jahrgang zu einer schwachen Weinqualität. Wegen unreifer Gerbstoffe waren diese Weine immer etwas anstrengend und boten selten einen schönen Trinkgenuss. Es würde mich erstaunen, wenn auch nur ein Bordeaux-Wein dieses Jahrgangs heute noch geniessbar ist.