Globale Lieferprobleme erhöhen Nachfrage
Wie sinnvoll ist Weintransport per Flugzeug?

Was früher eher selten war, kommt heute wegen globaler Lieferkettenprobleme immer häufiger vor: Weintransport im Flugzeug. Die Methode ist schnell, hat aber auch Nachteile.
Publiziert: 09.05.2022 um 15:01 Uhr
Nicolas Greinacher

Die Reise einer Flasche Wein vom Weingut bis zu dir nach Hause geschieht mit verschiedenen Transportmitteln. Bis vor Kurzem waren das vor allem LKW, Bahn oder Frachtschiff. Wegen der aktuell immer grösser werdenden globalen Lieferkettenprobleme finden Weintransporte aber immer öfter per Flugzeug statt.

Mit dem Flugzeug können grosse Distanzen schnell und sicher überwunden werden. Die Nachteile sind vor allem der grosse ökologische Fussabdruck sowie der hohe Preis: Für drei Flaschen Wein aus Kalifornien zahlt man schnell bis zu 200 Franken an Versandkosten. Auch sind sich Experten uneinig, ob die Druckunterschiede während des Fluges einem Wein langfristig schaden können oder nicht.

Altbewährte Lösung: Abfüllen im Destinationsland

Schon vor langer Zeit verschifften Weinhändler ihre Weine nicht in der Flasche, sondern im Fass. Abgefüllt wurde der Wein dann am Zielort. Dadurch spart man sich den Transport der Glasflaschen. Heute werden grosse Mengen Wein in temperaturkontrollierte Plastiktanks gefüllt, um den Platz innerhalb eines Containers bestmöglich auszunutzen.

Weintransport mit dem Flugzeug ist nichts Neues.
Foto: Shutterstock
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Packt man bereits in Glas abgefüllte Flaschen Wein in einen Standardcontainer, bringt man knapp 10’000 Liter unter. Verschifft man den Wein per Plastiktank im genau gleich grossen Container, kann man bis zu 26’000 Liter verschiffen, die dann im Zielland in Flaschen abgefüllt werden.

Die USA, Spanien, Südafrika, Australien und Chile verschiffen mittlerweile rund die Hälfte ihres exportierten Weins in genau solchen Plastiktanks um die halbe Welt. Für grosse Mengen Wein aus fernen Ländern ist der Schiffstransport deshalb am effizientesten. Zum Endkunden gelangen die Weine aber schlussendlich meistens per LKW oder mit einem Kleintransporter.

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