Kriminell gut
Pastaklassiker und ihre Weinkomplizen

Ob flach, gedreht oder gekerbt, Pasta beschert in jeder Form gute Laune. Die vielfältigen Zubereitungsarten verlangen nach der passenden Weinbegleitung.
Publiziert: 07.03.2023 um 15:52 Uhr
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Aktualisiert: 22.03.2023 um 16:42 Uhr
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Isabelle Thürlemann-BriggerRedaktorin Wein

Feierabend, der Magen knurrt, aber du hast keine Ahnung, was auf den Herd kommt? Die rettende Antwort findet sich schnell im Küchenschrank.

Mit wenigen Zutaten und Kniffen ist im Handumdrehen ein unwiderstehliches Pastagericht auf dem Tisch. Kombiniert mit dem passenden Wein wird daraus ein raffiniertes Festmahl, das Ferienerinnerungen aufleben lässt.

Pesto Genovese: das grüne Wunder

Ob in Eigenleistung gemörsert oder stinkfaul aus dem Glas gelöffelt, das vegetarische Geschmacksfeuerwerk ist garantiert. Die intensiven Aromen gepaart mit der reichhaltigen Textur von Pesto verlangen nach einem aromatischen Weissen mit einer guten Säure. Lokales Essen vermählt sich bekanntlich gut mit lokalem Wein. Diese Strategie bewährt sich in diesem Fall. Ein Vermentino aus Ligurien passt dank seinen saftigen Kernobstaromen und der leichten Mandelnote wunderbar zum nussigen Pesto.

Die intensiven Aromen von Pesto verlangen nach einem aromatischen Weissen mit einer guten Säure.
Foto: Getty Images/500px Plus
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Carbonara: Seelenfutter

Die Deutschrocker Spliff haben uns in ihrer Nudelhymne «Carbonara» Coca-Cola zur Spezialität der römischen Küche empfohlen. Es geht aber auch nobler! Eine runde Sache ist ein zart schmelzender Chardonnay mit dezenten Holzakzenten zur cremigen Sauce. Für eine erfrischendere Begleitung greifst du hingegen zu einem Champagner oder einem Franciacorta, am besten brut. Komplex und spritzig ergibt sich ein angenehmer Kontrast zum rauchigen Speck. Zudem kann es die herbe Kohlensäure mit dem Eigelb problemlos aufnehmen.

Bolognese: der Klassiker

Ein Zusammenspiel, so schön, dass selbst der Pate eine Freudenträne vergiessen würde: Montepulciano d'Abruzzo und Ragù alla Bolognese. Reichhaltig, mit Nuancen dunkler Beeren und Pfeffer sowie einer gehörigen Portion Tannin ist das rote Kraftpaket der richtige Helfershelfer für einen romantischen Abend bei Kerzenschein. Gleichfalls im Stiefel angesiedelt ist Chianti classico. Ein junges Exemplar aus dieser Gegend, das noch nicht zu stark gereift ist und eine präsente Frucht hat, schmeckt zur Bolo hervorragend.

Butter und Salbei: minimalistisch gut

Der argentinische Paradewein Malbec ist der perfekte Kumpane zu Gnocchi mit Salbeibutter. Er besticht durch seine tiefe, fast schwarze Farbe und ein kräftiges Bouquet, das an schwarze Kirsche und Brombeeren erinnert. Noten vom Ausbau in der Barrique wie Zeder oder Tabak verleihen ihm noch mehr Stärke. Er hat genug Struktur und Wucht, um Butter und Salbei die Stange zu halten.

Al Salmone: nordische Fusion

Ein Salm hat sich zwar noch nie vor die Küsten Italiens verirrt, doch das tut dem Genuss eines üppigen Tellers Tagliatelle mit Rauchlachs keinen Abbruch. Die Geheimwaffe heisst Sauvignon blanc, besonders wenn das Gericht mit Dill oder Petersilie verfeinert wird. Die ätherischen Nuancen im Wein reflektieren den Geschmack der Kräuter, was harmonisch wirkt. Die zitrische Säure im Weisswein bringt darüber hinaus den nötigen Frischekick.


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