Rotweine mit Spassfaktor
Das musst du über Gamay-Weine wissen

Du bist auf der Suche nach fruchtigen, leichten Rotweinen mit weichem Tannin und moderatem Alkoholgehalt? Dann hat Gamay das Zeug für deine neue Lieblingsrebsorte.
Publiziert: 26.04.2023 um 13:57 Uhr
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Nicolas GreinacherRedaktor Wein DipWSET

Gamay noir ist eine dunkle Rebsorte, die vor allem aus der französischen Region Beaujolais bekannt ist. Hier werden die quirligen Rotweine mehrheitlich mittels traditioneller Kohlensäuremaischung oder macération semi-carbonique vinifiziert. Bei ersterer Methode werden die Trauben in geschlossenen Behältern vergoren, und der Sauerstoff wird durch die Zugabe von Kohlenstoffoxid verdrängt. Das Resultat sind fruchtige, verspielte Rotweine mit milden Gerbstoffen. Der bekannteste Beaujolais-Weinstil heisst übrigens Beaujolais Nouveau und kommt jedes Jahr am dritten Donnerstag im November auf den Markt.

Die Gamay-Beere hat eine relativ dünne Haut und ist von mittlerer Grösse. Sie treibt relativ früh aus, was sie anfällig für Frühjahrsfrost macht. Aufgrund ihrer zarten Haut ist die Gamay-Traube überdies anfällig für Fäulnis und sie mag es windstill. Vollständig ausgereift, bringt die Rebsorte jugendliche Weine mit Aromen von vorwiegend roten Früchten wie Himbeeren, Erdbeeren und Johannisbeeren hervor. Ein frischer Duft und eine lebhafte Säure machen Gamay zum idealen Speisebegleiter für leichte Gerichte wie gegrilltes Gemüse, Geflügel oder Charcuterie. Durch den oftmals eher moderaten Alkoholgehalt eignet sich Gamay auch perfekt für einen leichten Lunch, wenn du anschliessend noch arbeiten musst.

Beachtlicher Anteil im Schweizer Rebbau

Neben Frankreich wird Gamay auch in anderen Teilen der Welt angebaut, darunter in Kanada, Australien, USA und in der Schweiz. Mit einem Anteil von rund 15 Prozent ist Gamay hierzulande nach Pinot noir die am zweithäufigsten angepflanzte dunkle Rebsorte. Von den 1114 Hektar aller in der Schweiz gepflanzten Gamay-Rebbergen fällt der mit Abstand grösste Teil auf das Wallis, gefolgt von den Kantonen Waadt und Genf.

Die Gamay-Beere hat eine relativ dünne Haut und ist von mittlerer Grösse.
Foto: Shutterstock
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Während es helvetische Gamay-Exemplare schon für weniger als zehn Franken in Supermärkten und Weinfachgeschäften zu kaufen gibt, finden sich auch ambitioniertere Weine von Spitzenerzeugern. Allen voran von Marie-Thérèse Chappaz, deren mit 96/100 Parker-Punkten ausgezeichneter 2018er Grain Gamay zum Niederknien schön ist. Ebenfalls auf hohem Niveau wird Gamay bei den Winzern Henri Cruchon, Jean-René Germanier sowie den Weingütern Domaine Grand'Cour und Histoire d'Enfer produziert.

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