Und er ist aus dem Wallis!
Zum ersten Mal erhält ein Schweizer Wein die perfekte Parker-Bewertung

Die vom amerikanischen Weinkritiker Robert Parker (75) gegründete Publikation «The Wine Advocate» hat neue Bewertungen von Schweizer Weinen veröffentlicht. Zum ersten Mal in der Geschichte erhielt ein Schweizer Wein die Höchstpunktzahl 100.
Publiziert: 24.03.2023 um 14:00 Uhr
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Aktualisiert: 24.03.2023 um 14:22 Uhr
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Nora Foti

Überraschung: Zum ersten Mal in der Schweizer Wein-Geschichte hat eine Winzerin die perfekte Punktzahl von 100 erhalten. Diese höchste Auszeichnung ging an die Walliserin Marie-Thérèse Chappaz für ihren raren Süsswein Grain par Grain Petite Arvine Domaine des Claives aus dem Jahrgang 2020.

Und dieser Wein habe einen ziemlich vernünftigen Preis, betont das Magazin «Gault&Millau»: Um eine Flasche des Weins zu bekommen, muss man 400 Franken ausgeben, «verglichen mit anderen ausgezeichneten Weinen, deren Preise sich teilweise sogar im vierstelligen Bereich bewegen».

Insgesamt schnitten Schweizer Weine sehr gut ab

Das Bewertungssystem vom «The Wine Advocate» verwendet eine Skala von 50 bis 100 Punkten. Die Kritiken werden von Fachjournalisten erstellt. Für Schweizer Weine heisst derjenige, dessen Feder die Winzer erzittern lässt, Stephan Reinhardt.

Es war der Süsswein Grain par Grain Petite Arvine Domaine des Claives der Walliser Winzerin Marie-Thérèse Chappaz, der die höchste Auszeichnung des «Parker Wine Advocate» gewann.
Foto: Keystone

Sorgfältig testete er 282 Gewächse aus allen helvetischen Weinregionen (genauer gesagt die Jahrgänge 2020 und 2021) – 30 aus der Deutschschweiz, 14 aus dem Wallis, neun aus dem Drei-Seen-Gebiet, acht aus dem Tessin, fünf aus der Waadt und einen aus Genf. Davon haben 216 die 90-Punkte-Marke überschritten und 27 haben mehr als 95 Punkte erreicht.

«Das Niveau der Schweizer Weine steigt stetig an. Diese Spitzenergebnisse bestätigen die hervorragende Stellung, die die Schweizer Gewächse auf internationaler Ebene einnehmen. Die Schweizer Weine können dank ihrer hohen Qualität mit grossen ausländischen Namen konkurrieren. Die Schweiz kann stolz auf ihre Weinberge sein», erklärt Nicolas Joss, Direktor der Promotionsorganisation Swiss Wine.

Ein Glücksfall für die vom Weinführer gekrönte Winzerin

Marie-Thérèse Chappaz, die übrigens strikt biodynamisch arbeitet, hat bereits in der Vergangenheit zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Im Jahr 2015 verlieh ihr der Weinführer «Gault&Millau» das Label «Ikone des Schweizer Weins». Im Jahr 2018 erhielt sie den Preis für die Kreativität von Frauen in ländlichen Gebieten, der von der Women World Summit Foundation verliehen wird. Drei Jahre später verlieh ihr der Sommelierverband Deutschschweiz SVS/ASSP den Titel «Winzerin des Jahres».

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