So fördert Laureus den Schweizer Jugendsport
«Ein Anruf – und Tony Hawk war da»

Skaten mit Legende Tony Hawk: Für rund 100 Schweizer Kinder wurde der Traum im letzten November Wirklichkeit. Martin Wittwer, Geschäftsführer von Laureus Schweiz, zeigt, wie ein solcher Coup gelingen konnte – und wieso das Engagement seiner Stiftung so wichtig ist.
Publiziert: 22.05.2023 um 00:42 Uhr
Ein Aktion von Laureus Schweiz & Ringier
Tony Hawk klatscht beim Anlass in Laax ab.


Laureus Schweiz hat im letzten November die Skater-Legende Tony Hawk nach Laax geholt. Warum?
Wir haben ein neues soziales Skate-Sportprogramm lanciert. Aus unserem Team kam der Gedanke, Hawk anzufragen, er ist schliesslich internationaler Laureus-Botschafter. Er ist «die» Legende im Skatesport – und in Laax bot sich die Chance, dass er gemeinsam mit dem heutigen Freestyle-Idol Andri Ragettli mit den Jungen trainiert. Wir nahmen also Kontakt auf, und Tony Hawk sagte rasch: «Ich komme in die Schweiz.»

Was machte er hier?
Wir luden Kinder und Jugendliche aus der Region zum Laureus Freestyle Day ein. Hawk, Ragettli und Gian Simmen waren den ganzen Tag mit den Kindern in dieser Freestyle-Academy unterwegs. Es ging darum, bei den Jungen die Begeisterung für den Sport zu wecken. Irgendwann an jenem Tag war man in Laax in einer ganz eigenen Welt – in einer Welt der Snow- und Skateboard-Stars und dieser Kinder.

Aber warum macht ein Tony Hawk dabei mit? Was hat er davon?
Die Botschafter von Laureus, ob in der Schweiz oder international, wollen etwas zurückgeben. Sie sind Stars, aber sie waren selbst mal jung und bewunderten Legenden. Und: Sie machen dies aus Überzeugung kostenlos. Tony Hawk ist also von Kalifornien in die Schweiz geflogen, um ein Stück seiner Karriere an die Kinder weiterzugeben. Ein Anruf hat genügt. Das gilt auch für Gian Simmen oder Andri Ragettli.

Tony Hawk ist ein Botschafter von Laureus Global. In der Schweiz gehört zum Beispiel ein Marco Odermatt zu diesen Namen. Wie kommt man an solche Aushängeschilder?
Laureus kennt man von den World Sports Awards, der renommierten Sportler-Auszeichnung. Hinter den Awards gibt es in acht Ländergesellschaften Stiftungen, die soziale Sportprogramme fördern, so wie wir in der Schweiz. Aktuelle Sportlerinnen und Sportler wie Odermatt, aber auch Belinda Bencic, Simon Ehammer oder Mujinga Kambundji, sind heute Stars. Irgendwann werden sie zurücktreten und Legenden sein. Dann können sie etwas an Kinder geben, die nicht das Glück haben, die perfekten Bedingungen vorzufinden, die es braucht, um selbst Sportlerin oder Sportler zu werden. Kinder, die man vielleicht überhaupt für die Bewegung und den Sport begeistern muss. Die Sportler sind Vorbilder, sie machen es gratis. Das ist der Antrieb. Oft kommen sie übrigens aus eigenen Stücken auf uns zu. Das spricht für unser gutes Engagement.

Laureus fördert soziale Sportprogramme. Geht es hier auch um die Spitzensportler von morgen?
Es ist nicht das Ziel, Karrieren zu starten. Es geht nicht um Leistung, sondern vor allem darum, den Sport allen zugänglich zu machen. Ein Beispiel: Längst nicht alle Familien in der Schweiz können es sich leisten, dass ihre Kinder in Vereinen spielen oder an Trainings teilnehmen können. Die Armut darf man auch in einem Land wie unserem nicht unterschätzen. Zudem geht es auch um Kinder, die aus verschiedenen Gründen nicht so gut integriert sind, dass sie nach Herzenslust Sport treiben können. Vielleicht hat das psychische, physische oder soziale Gründe. Auch sie verdienen einen Zugang zum Sport. Wir sprechen hier über Chancengerechtigkeit an der Basis. Nicht an der Spitze.

Gewiss, es gibt auch in der Schweiz viele arme Familien. Laureus Global unterstützt aber zahlreiche internationale Projekte in Ländern, in denen es den Kindern viel schlechter geht. Warum also nicht einfach mithelfen?
Eine Unicef-Befragung von 2021 hat gezeigt, dass ein Drittel der 14- bis 19-Jährigen in der Schweiz angeben, psychische Probleme zu haben. Es ist bei uns nicht einfach alles gut. Suchtverhalten ist bei Jugendlichen ein Problem, ebenso Depressionen – beides durch Corona noch verstärkt. Ein Punkt ist bei uns deshalb die Gesundheitsförderung: Dabei geht es auch um die mentalen Aspekte. Die Zahlen zeigen, dass wir beim Suchtverhalten offensichtlich nicht nur von armen Familien sprechen, sondern von der gesamten Gesellschaft. Ein weiterer Faktor ist die Integration: Wie holen wir Jugendliche ab, die nicht hier aufgewachsen sind? Wie bringen wir sie mit ihren Schweizer Altersgenossen zusammen? Und das dritte Feld unserer Laureus-Bewegung ist in der Schweiz die Mädchenförderung. In Sportarten wie Fussball gibt es für junge Frauen entweder Spitzenklubs – und dann sind wir beim Leistungssport. Wenn sie dieses Niveau nicht erreichen, gibt es für sie irgendwann kein Angebot mehr. Auf diesem Hintergrund setzen wir das Geld unserer Spender und der Wirtschaft hier und nicht im Ausland ein. Das entspricht unserem Auftrag.

Wie erreicht Laureus diese Jugendlichen?
Wir sind eine Förderstiftung und suchen die passenden sozialen Sportprogramme aus. Wir arbeiten eng mit unseren Programmpartnern zusammen und gelangen so via Sozialamt, Jugendarbeit oder auch dem Roten Kreuz an genau diese Kinder und Jugendlichen. Manchmal melden sich auch einfach Personen mit guten Ideen: So entstand das Förderprogramm «Champions». Die Initianten fanden, dass Kinder und Jugendliche einen Raum brauchen, wo sie zuerst zusammen Hausaufgaben und dann Sport machen können. Wir unterstützen dann gerne nicht nur mit den Fördergeldern, sondern auch mit Know-how und Kontakten zu Sozialinstitutionen. Wenn man heute das Programm besucht, wird einem warm ums Herz, wie die älteren Kinder die jüngeren begleiten und coachen.

Martin Wittwer, Geschäftsführer von Laureus Schweiz.

Was fördert Laureus für soziale Sportprogramme?
Seit diesem Jahr fördern wir beispielsweise ein neues Skateprogramm, der Trendsport ist bei Jugendlichen beliebt und durch das «Hinfallen-und-wieder-Aufstehen»-Prinzip wird nicht nur die Gesundheit und Bewegung gefördert, sondern auch die Persönlichkeit gestärkt. Skateparks sind zudem beliebte Treffpunkte für die Jungen und damit eine tolle Basis für ein Projekt in enger Abstimmung mit der offenen Jugendarbeit. Mit einem weiteren neuen Programm wollen wir geflüchtete Kinder und Jugendliche mit Schweizern durch den Sport integrieren. Denn wir sind überzeugt, weder Herkunft, Religion noch Sprache sind im Sport wichtig. Insgesamt haben wir sieben soziale Sportprogramme und bewegen somit jährlich über 22‘000 Kinder und Jugendliche in der ganzen Schweiz.

Blicken wir in die Zukunft: Wird sich Laureus in den nächsten Jahren und Jahrzehnten durch erfolgreiche Projekte im positiven Sinn selbst unnötig machen? Oder wird es im Gegenteil wichtiger?
Ich hoffe, dass wir noch mehr Kindern und Jugendlichen bei der Bewegung, Gesundheit und dadurch auch der Persönlichkeitsentwicklung mithelfen können. Die Aufgabe ist wichtig und sollte noch ausgebaut werden können. Leider wird es wohl nicht so sein, dass es uns nicht mehr braucht. Es wird uns vielleicht in einzelnen Programmen und Bereichen nicht mehr benötigen – dann steigen wir dort aus. Und schauen umso genauer hin, wo es uns braucht.

«… dann haben wir als Gesellschaft etwas Wertvolles gemacht»

Weshalb ist das Ziel von Laureus, Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche, wichtig?
Susi Kriemler: Wenn wir uns nicht für Chancengerechtigkeit einsetzen, verarmt unsere Gesellschaft. Ungleiche Chancen gerade im Kindesalter werden sich ein Leben lang bemerkbar machen und können enden in: finanziellen Nöten, Kriminalität und chronischer Krankheit. Gelingt es uns aber als Gesellschaft, zum Beispiel auch durch die Mithilfe von Laureus, diese Ungleichheit, in die ja jeder ungewollt hineingeboren wird, zu minimieren, haben wir als Gesellschaft etwas sehr Wertvolles gemacht. Dies wirkt sich notabene auch positiv auf die Kosten, unser Wertgefühl und das Renommee nach aussen (das ja im Moment sehr angeschlagen ist) aus. Ausserdem gibt es doch, so simpel das tönen mag, jedem von uns ein gutes Gefühl.

Weshalb ist Sport für die Entwicklung der Kinder und Jugendliche besonders wichtig?
Ein geübter, motorisch geschickter Körper hat überall Vorteile in unserer Gesellschaft: Diese Kinder sind gefragt im Sport, integrieren sich einfacher und entwickeln dadurch oft Talent auch in geistig dominierten Bereichen des Lebens. Sind sie integriert im Sport, lernen sie sich im Sozialsystem zurechtzufinden und auch zu behaupten. Alles muss gelernt sein: Verlieren/Gewinnen, eine Unstimmigkeit mit einem Teamkollegen oder dem Trainer zu lösen, zu beissen, wenn es einem nicht drum ist, et cetera. Kurz: eine wunderbare Art, seine Persönlichkeit zu entwickeln!

Susi Kriemler ist leitende Forscherin am Institut für Epidemiologie der Universität Zürich. Sie ist im Fachbeirat der Laureus Stiftung Schweiz vertreten und unterstützt die Stiftung mit Ihrer Expertise.

Weshalb ist das Ziel von Laureus, Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche, wichtig?
Susi Kriemler: Wenn wir uns nicht für Chancengerechtigkeit einsetzen, verarmt unsere Gesellschaft. Ungleiche Chancen gerade im Kindesalter werden sich ein Leben lang bemerkbar machen und können enden in: finanziellen Nöten, Kriminalität und chronischer Krankheit. Gelingt es uns aber als Gesellschaft, zum Beispiel auch durch die Mithilfe von Laureus, diese Ungleichheit, in die ja jeder ungewollt hineingeboren wird, zu minimieren, haben wir als Gesellschaft etwas sehr Wertvolles gemacht. Dies wirkt sich notabene auch positiv auf die Kosten, unser Wertgefühl und das Renommee nach aussen (das ja im Moment sehr angeschlagen ist) aus. Ausserdem gibt es doch, so simpel das tönen mag, jedem von uns ein gutes Gefühl.

Weshalb ist Sport für die Entwicklung der Kinder und Jugendliche besonders wichtig?
Ein geübter, motorisch geschickter Körper hat überall Vorteile in unserer Gesellschaft: Diese Kinder sind gefragt im Sport, integrieren sich einfacher und entwickeln dadurch oft Talent auch in geistig dominierten Bereichen des Lebens. Sind sie integriert im Sport, lernen sie sich im Sozialsystem zurechtzufinden und auch zu behaupten. Alles muss gelernt sein: Verlieren/Gewinnen, eine Unstimmigkeit mit einem Teamkollegen oder dem Trainer zu lösen, zu beissen, wenn es einem nicht drum ist, et cetera. Kurz: eine wunderbare Art, seine Persönlichkeit zu entwickeln!

Susi Kriemler ist leitende Forscherin am Institut für Epidemiologie der Universität Zürich. Sie ist im Fachbeirat der Laureus Stiftung Schweiz vertreten und unterstützt die Stiftung mit Ihrer Expertise.

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Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.

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