Basler Fasnacht 2022
Renaissance der Basler Fasnacht mit einem emotionalen Morgenstreich

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Zwangspause haben die Baslerinnen und Basler am Montagmorgen um 04.00 Uhr die Renaissance ihrer Fasnacht gefeiert. Der traditionelle Morgenstreich fand bei kalter, aber trockener Witterung statt.
Publiziert: 07.03.2022 um 14:26 Uhr

«Morgestraich - vorwärts marsch!» schallte es mit dem Vieruhrschlag aus den Larven der Tambourmajore. Tausende Menschen standen bei Temperaturen von etwa minus 2 Grad in der verdunkelten Innenstadt und verfolgten das Spektakel mit Fasnachtslaternen und Trommel- und Piccolomärschen.

Es ist normalen Jahren schon ein magischer Moment, wenn am Montagmorgen Schlag vier Uhr in der Innenstadt alle Strassenlichter erlöschen und Tausende von Trommlerinnen und Trommler sowie Pfeiferinnen und Pfeifer den kurzen fanfarenartigen Morgestraich-Marsch anstimmen. In diesem Jahr spielte zudem das Element mit, dass die «drey scheenschte Dääg» nach zwei Ausfällen endlich wieder begangen werden können.

Unter dem Motto «Drey Dääg gässle»

Das mit dem «Begehen» kann in diesem Jahr wörtlich genommen werden. Denn die Fasnacht 2022 steht unter dem Motto «Drey Dääg gässle». Mit «Gässle» ist das unorganisierte umherschweifen der Cliquen und Guggenmusiken durch die Gassen und Strassen der Altstadt gemeint.

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Die grossen Umzüge am Montag- und Mittwochnachmittag bleiben dieses Jahr aus. Das war indirekt auch am Morgenstreich spürbar. Nicht wenige Cliquen hatten bei der relativ kurzfristigen Bewilligung der Fasnacht nicht genügend Zeit, ein eigentliches Fasnachtsujet vorzubereiten, das auch in einer grossen Zugs-Laterne seinen Ausdruck gefunden hätte. So wurde in diesem Jahr der Nachthimmel weniger als sonst von grossen Laternen erleuchtet. Teilweise wurde auch einfach die Laterne aus dem Jahr 2020 gezeigt, als die Fasnacht wegen der Corona-Pandemie das erste Mal abgesagt worden war.

Was bedeutet eigentlich Fasnacht?
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Die grössten Fasnachtsfeier:Was bedeutet eigentlich Fasnacht?

Die Laternen, die aber durch die Gassen gerollt oder getragen wurden, sorgten denn mehr als in anderen Jahren für überraschende Einsichten in die Sujets. So machte der Stamm des «Central Club Basel» den Applaus für das Gesundheitspersonal zum Thema, und auf der Laterne der Alten Garde der «Opti-Mischte» stand: «I waiss nid, was soll i bedytte. Männgi Lyt sinn nuur zem Schyyn feminyyn und maskulyyn». Das Fasnachts-Comité hatte auf die Veröffentlichung eines Themenführers für die Fasnacht verzichtet.

Ungewiss ist, wie viele Fasnachtseinheiten an den drei Tagen zum «gässlen» aufbrechen werden. Beim Comité haben sich 70 Cliquen, Guggenmusiken und Wagencliquen weniger angemeldet als noch vor der Corona-Zeit, als über 460 Anmeldungen eingegangen waren. Aber auch in normalen Jahren ist die Zahl der nicht angemeldeten «wilden» Cliquen gross.

Basler Fasnacht: Glossar, Tradition und Brauchtum

Glossar

Wer keine Blaggedde trägt, wird mit Sicherheit von mehreren Waggis mit vielen Räppli gestopft. Was so viel heisst wie: Wer an die Basler Fasnacht gehen und einigermassen heil wieder nach Hause kommen will, muss eine aktuelle Plakette/Abzeichen kaufen, damit die Menschen mit den grossen Larven (Masken) einen nicht mit Konfetti vollstopfen.

Typische Verkleidung

Passend zum ausgedachten Sujet lassen sich die Cliquen ein meist sehr farbenfrohes Kostüm nähen, und ganz wichtig: eine einheitliche Larve (Maske) anfertigen.

Essen

An der Basler Fasnacht gibt es drei traditionelle Mahlzeiten: Die Mehlsuppe, die Zibelewaie und die Käswaie, zu der ein Bier oder ein Glas Weisswein gehört. Jedoch steht auch an jeder Ecke ein Wurststand, wo man natürlich die besten Klöpfer (Cervelat) essen kann.

Regeln

Während dem Cortège müssen die Zuschauer am Rand stehen, um die Cliquen bzw. Guggenmusiken nicht zu stören. Allgemein darf man maskierte Menschen nie mit Räppli stopfen. Ansonsten geht es einfach darum, Spass zu haben.

Tipps

Restaurant Kunsthalle Basel: Seit über 40 Jahren gibt es dort die beste selbstgemachte Mehlsuppe, Zibelewaie und Käswaie. Guggenkonzert: Am Dienstagabend auf dem Marktplatz, Barfüsserplatz und Claraplatz. Schnitzelbängg: Kann man sich überall in der Stadt anhören.

Glossar

Wer keine Blaggedde trägt, wird mit Sicherheit von mehreren Waggis mit vielen Räppli gestopft. Was so viel heisst wie: Wer an die Basler Fasnacht gehen und einigermassen heil wieder nach Hause kommen will, muss eine aktuelle Plakette/Abzeichen kaufen, damit die Menschen mit den grossen Larven (Masken) einen nicht mit Konfetti vollstopfen.

Typische Verkleidung

Passend zum ausgedachten Sujet lassen sich die Cliquen ein meist sehr farbenfrohes Kostüm nähen, und ganz wichtig: eine einheitliche Larve (Maske) anfertigen.

Essen

An der Basler Fasnacht gibt es drei traditionelle Mahlzeiten: Die Mehlsuppe, die Zibelewaie und die Käswaie, zu der ein Bier oder ein Glas Weisswein gehört. Jedoch steht auch an jeder Ecke ein Wurststand, wo man natürlich die besten Klöpfer (Cervelat) essen kann.

Regeln

Während dem Cortège müssen die Zuschauer am Rand stehen, um die Cliquen bzw. Guggenmusiken nicht zu stören. Allgemein darf man maskierte Menschen nie mit Räppli stopfen. Ansonsten geht es einfach darum, Spass zu haben.

Tipps

Restaurant Kunsthalle Basel: Seit über 40 Jahren gibt es dort die beste selbstgemachte Mehlsuppe, Zibelewaie und Käswaie. Guggenkonzert: Am Dienstagabend auf dem Marktplatz, Barfüsserplatz und Claraplatz. Schnitzelbängg: Kann man sich überall in der Stadt anhören.

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Ab Montagabend sind in den Lokalen der Stadt auch die Schnitzelbänkler wieder unterwegs.

Die Basler Fasnachts-Plakette 2022 zeigt einen altgedienten Tambour-Major, der wegen eingeschränkten Bewegungsfreiheit während der Corona-Pandemie dick geworden ist. Das diesjährige Fasnachtsmotto lautet «Bassts no?». (SDA)

Alles was Sie über Basler Fasnacht wissen müssen

Die Unesco hat im November 2017 die Basler Fasnacht auf ihre Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Dies ist nach dem Winzerfest in Vevey 2016 der zweite Schweizer Eintrag auf dieser Liste.

Die Unesco hat im November 2017 die Basler Fasnacht auf ihre Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Dies ist nach dem Winzerfest in Vevey 2016 der zweite Schweizer Eintrag auf dieser Liste.

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