Rezept für leckeres Kürbis-Chutney
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Ernte haltbar machen:Rezept für leckeres Kürbis-Chutney

Kürbis boomt in der Schweiz
Dank Halloween vom Viehfutter zur Delikatesse

Kürbisse fristeten bei uns lange Zeit ein Schatten-Dasein: Auch dank Halloween wurde das Gemüse vom Tierfutter zur kulinarischen Köstlichkeit.
Publiziert: 07.09.2024 um 10:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.09.2024 um 12:16 Uhr
Katja Richard

Sie heissen Sunshine, Buttercup, Ghost Rider, Hokkaido oder Carnival und wachsen in allen Formen und Farben: Es gibt 850 Arten von Kürbisgewächsen, aber längst nicht alle sind geniessbar. Lange Zeit galt der Kürbis als Arme-Leute-Gericht, das Fruchtfleisch schmeckte bitter und wurde als Tierfutter verwendet. «Jetzt hat er den Weg in die Feinschmecker-Küche gefunden», sagt Garten-Exptertin Scarlet Allenspach (34).

Nussig, pikant und gruselig

Den Minikürbis für den Balkon: «Jack be little» von Urbanroots.
Foto: urbanroots.ch

Zu Recht: «Je nach Sorte schmeckt er nussig bis pikant. Und inzwischen gibt es auch kleine Arten, die sogar im Topf auf dem Balkon wachsen.» Die Gründerin von Urbanroots hat darum den Minikürbis «Jack be little» im Angebot, er wird gerade eine Faust gross und eignet sich mit seinem aromatischen Geschmack für verschiedene Gerichte. Denn mit Kürbis geht eigentlich alles. Von der Suppe, Salat bis zum Gratin und Konfitüre, von gekocht über gebraten bis gebacken.

Aber nicht nur das Fruchtfleisch der Kürbisse schmeckt und ist gesund, auch die Kerne haben es in sich. Aus ihnen wird wertvolles Öl gepresst, berühmt ist dafür die Steiermark in Österreich. Geröstet passen die Kerne zu herbstlichen Salaten oder zu Pasta-Gerichten. Zudem bleiben Kürbisse lange frisch, im Keller können sie bei kühlen Temperaturen während Monaten gelagert werden.

Geschnitzte Kürbisse an Halloween, der «All Hallows Eve» stammt ursprünglich von den Kelten aus Irland.
Foto: Getty Images
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Klassiker für die Herbstküche: Die Kürbissuppe.
Foto: Shutterstock

Halloween-Boom in der Küche

Die Anbaufläche für Speisekürbisse hat sich in der Schweiz in den letzten zehn Jahren laut Statistik der Schweizerischen Zentralstelle für Gemüsebau verdreifacht, nicht eingerechnet ist darin der Direktverkauf ab Hof. Die zunehmende Beliebtheit ist auch dem Halloween-Brauch zu verdanken, der in den 1990er-Jahren aus den USA zu uns übergeschwappt ist und inzwischen fast so gerne wie die Fasnacht gefeiert wird.

Halloween-Grusel: Geschnitzte Kürbisse als Deko, dafür eignen sich besonders grosse Exemplare.
Foto: Getty Images

Der «All Hallows Eve» ist der Abend vor Allerheiligen, der Brauch stammt ursprünglich aus vorchristlicher Zeit aus Irland. Die Kelten feierten am 31. Oktober mit Samhain ihre Ernte, den Beginn der kalten Jahreszeit und es galt als die Nacht, in der man in Kontakt mit den Toten tritt - bis heute gedenkt man an Allerheiligen den Verstorbenen.

Vorsicht vor Zierkürbissen

Dazu gehören die geschnitzten Kürbisgesichter – mit einer Kerze beleuchtet werden sie zu wilden Fratzen. Klassisch eignen sich dafür grosse, orangefarbene Sorten, wie Big Max oder Rocket. Aber auch kleinere wie Hokkaido oder ein Muskatkürbis können dekorativ geschnitzt werden, das Fruchtfleisch kann man in der Küche weiterverarbeiten.

Bunt und dekorativ: Zierkürbisse passen auf den Fenstersims, aber nicht in den Kochtopf, ihre Bitterstoffe sind giftig.
Foto: Getty Images

Vorsicht geboten ist bei Zierkürbissen, in ihren Farben und Formen oft am auffälligsten, geniessbar sind sie aber nicht. Ihr Fleisch ist voll mit dem Bitterstoff Cucurbitacin, dieser ist hitzebeständig und bleibt auch beim Kochen erhalten. Alle Cucurbitacine wirken insektizid und fungizid, darum besteht Vergiftungsgefahr. Um ein Halloween-Massaker wie im Horror-Filmklassiker zu vermeiden, gilt beim Schnitzen Fingerspitzengefühl: Die Kürbisschale ist hart und das Messer entsprechend scharf.


So einfach kann Gärtnern sein

Wie kann man auch als Gartenneuling ein kleines Stück Erde nutzvoll begrünen? Gartenexpertin Scarlet Allenspach gibt Tipps und Tricks rund ums Thema Garten.

Mehr findest du in unserem Dossier «Im Beet mit Blick»

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