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Schädlinge natürlich bekämpfen
Kampf den Blattläusen

Alle Jahre wieder: Wenn die Knospen spriessen, haben auch Blattläuse Hochkonjunktur. Tipps vom Garten-Profi gegen die Schädlinge.
Publiziert: 11.06.2019 um 13:35 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2021 um 10:33 Uhr
Besonders beliebt bei Blattläusen sind Rosen.
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Corine Turrini Flury

Die Rosen sind in voller Blüte, und der Hibiskus gedeiht prächtig. Das freut das Gärtner-Herz. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich aber, dass sich auch Blattläuse an den Blumen und Sträuchern erfreuen. Auch an Kirschbäumen, Minze und Salat finden die Schädlinge offensichtlich Gefallen. Bei allem Frust: Um die Schädlinge im Garten zu bekämpfen, ist der Einsatz von Gift weder ratsam noch nötig. Hier finden Sie Tipps, wie Sie Schädlinge ganz einfach wieder loswerden.

Hausmittel ausprobieren

Mit einfachen Hausmitteln wie einem Sud aus Brennnesseln kann man die befallenen Blätter und Blüten abspritzen. Dafür werden reichlich Brennnesseln mit etwa zwei Liter Wasser übergossen. Während zwölf Stunden lässt man den Sud ziehen und spritzt dann damit die betroffenen Pflanzen ab.

Auch Knoblauch wird oft als Hausmittel gegen die lästigen Schädlinge eingesetzt. Zwei gehackte Knoblauchzehen werden dazu in einer Pfanne mit Wasser aufgekocht. Rund eine Stunde lässt man das Ganze ziehen, siebt es ab und spritzt es dann auf die betroffenen Stellen. Auch kann eine Knoblauchzehe bei Pflanzen im Garten oder auch bei Zimmerpflanzen in die Erde eingesetzt werden, um so den Läusebefall im Voraus zu verhindern.

Wenn nur die Spitze der Knoblauchzehe sichtbar bleibt, ist vom Knoblauch nichts zu riechen. Generell rät Othmar Ziswiler, Leiter im Fachbereich Handel und Endverbrauch bei Jardin Suisse, die Pflanzen auf dem Balkon und im Garten regelmässig zu kontrollieren, um allfälligen Befall früh zu erkennen und möglichst frühzeitig zu handeln. «Wenn sich Blätter an Bäumen oder Sträuchern einrollen, sollte man unbedingt genauer hinsehen», erklärt Ziswiler.

Früh gegen Blattläuse vorgehen

Stellt man Blattläuse fest, sollte man aber unbedingt frühzeitig handeln, damit sich die Schädlinge nicht weiter ausbreiten. «So kann es manchmal schon reichen, wenn man mit dem Gartenschlauch den Wasserstrahl direkt auf die betroffenen Stellen richtet und die Läuse so abspült», erklärt Othmar Ziswiler. Mit den Gartenhandschuhen lassen sich die meisten Schädlinge, die sich nach dieser Wasserbehandlung eventuell noch an einigen Blättern befinden, relativ einfach abreiben.

«Bei starkem Fall hilft ein Mix aus ein bis zwei Löffeln Schmierseife, zwei Teelöffeln Alkohol und etwa gleich viel Sonnenblumenöl auf einen Liter Wasser», so Gartenexperte Ziswiler. Diese Mixtur wird mit einem Handspritzer grosszügig über die befallenen Pflanzen gesprayt. Ziswiler: «Wenn nötig, kann man das Prozedere nach etwa fünf Tagen wiederholen.» Da Schmierseifenlösungen auch Nützlinge abtöten können, ist es wichtig, die Spritzung frühmorgens oder abends auszuführen.

Blattläuse für Menschen ungefährlich

Was aber tun, wenn Salat, Bohnen oder Minze von Blattläusen befallen sind? «Die Mixtur sollte nicht unmittelbar vor der Bohnenernte gespritzt werden, sondern zwei bis drei Wochen vorher. Dann ist die Anwendung unbedenklich.» Rasch wachsende Minze mit Blattläusen rät der Fachmann abzuschneiden. Innert kürzester Zeit wächst frische Minze nach.

Gutes Waschen von Salat und Gemüse mit Wasser reicht, um allfällig vereinzelte Blattläuse oder anderes Ungeziefer zu entfernen. Othmar Ziswiler kann auch in Bezug auf gesundheitliche Bedenken entwarnen: «Blattläuse sind für Menschen gesundheitlich nicht gefährlich, aber unschön und unappetitlich.»

Marienkäfer im Garten gegen Schädlinge

Bei noch wenig starkem Läusebefall rät Othmar Ziswiler den Versuch mit Nützlingen wie einheimischen Marienkäfern. Die Larven der Marienkäfer können im Fachhandel bestellt werden. Per Post werden diese zugestellt und können direkt auf die betroffenen Blätter und Blüten gelegt werden. Rund 100 Läuse pro Tag verzehrt eine einzelne Larve.

Im Kampf gegen Blattläuse kann es auch helfen, wenn beispielsweise Lavendel bei den Rosen gepflanzt wird. «Ätherische Öle mögen die Schädlinge nicht», weiss Gartenfachmann Ziswiler. Helfen alle diese Massnahmen nichts, sind im Fachhandel biologische Spritzmittel erhältlich.

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Wie kann man auch als Gartenneuling ein kleines Stück Erde nutzvoll begrünen? Gartenexpertin Scarlet Allenspach gibt Tipps und Tricks rund ums Thema Garten.

Mehr findest du in unserem Dossier «Im Beet mit Blick»

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