Grauer Star, Ptosis, Implantate
Unter diesen Voraussetzungen macht ein Eingriff Sinn

Eine Operation bei Grauem Star ist eine der häufigsten chirurgischen Eingriffe in der Medizin überhaupt. Weil immer mehr Menschen auf eine Brille oder Kontaktlinsen verzichten wollen, etablieren sich auch Laserkorrekturen.
Publiziert: 09.08.2024 um 11:08 Uhr
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Aktualisiert: 23.08.2024 um 13:24 Uhr
Robert G. Koch

Viele Operationen am Auge sind heutzutage Routineeingriffe. Die Entfernung einer getrübten Linse und der Ersatz durch eine Kunststofflinse (Grauer Star) ist eine der häufigsten Operationen in der Medizin überhaupt. Mit dem zunehmenden Wunsch nach einem brillenlosen Leben etablieren sich auch Laserkorrekturen.

Lasern für Kurz- und Weitsichtige

Eine Augenlaseroperation verspricht Brillen- und Kontaktlinsenträgern die Beseitigung der Fehlsichtigkeit – ein für alle Mal. Dabei dringt ein Laserstrahl wenige Tausendstelmillimeter in die Hornhaut ein und verdampft einen Teil der Zellschicht. Dabei wird die Wölbung der Hornhaut in die gewünschte Form gebracht, das heisst abgeflacht oder stärker gekrümmt.

Lasern ist nicht für alle Sehbeeinträchtigungen geeignet und birgt auch Risiken, insbesondere Infektionen und Wundheilungsstörungen. Als unangenehme Nebenwirkung kann ein Haloeffekt auftreten. Dabei werden punktförmige Lichtquellen von einem Lichtring umgeben. Der Effekt verschwindet nach einigen Monaten – oder aber man gewöhnt sich daran.

Klare Sicht: Dank Augenlasern können Menschen mit Sehschwäche auf eine Brille verzichten.
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Eine nicht allzu ausgeprägte Kurz- oder Weitsichtigkeit oder eine Hornhautverkrümmung lassen sich je nach Befund durch eine Augenlaserbehandlung relativ unkompliziert korrigieren. Wird die anvisierte Sehschärfe nicht erreicht, kann eine (in der Regel kostenlose!) Nachkorrektur durchgeführt werden, falls die Hornhaut noch genügend dick ist.

Ab etwa dem 45. Lebensjahr, wenn bereits die Altersweitsichtigkeit einsetzt, ist eine Laseroperation allerdings nicht mehr oder nur noch bedingt empfehlenswert. Dies wegen dem Fortschreiten der Weitsichtigkeit.

Die wichtigsten Fragen zum Augenlasern

Beim Wunsch, die Augen lasern zu lassen, gilt es, folgende Fragen in einem Informationsgespräch sorgfältig zu klären:

  • Wird meine Sehschwäche vollständig behoben?
  • Wie muss ich mich nach der Laseroperation verhalten? Darf ich das Gesicht waschen? Duschen? Fahrtüchtigkeit? Sonnenbrille? Make-up?
  • Wie lange dauert die Heilung?
  • Was sind die Risiken des Eingriffs?
  • Was passiert, wenn das Resultat nicht zufriedenstellend ist?
  • Welche Nachbehandlungen sind inbegriffen?
  • Bleibt das Resultat stabil oder wird die Sehschwäche sich wieder bemerkbar machen?
  • Welche Alternativen zum Lasern gibt es?
  • Welchen Beitrag leistet die Krankenkasse?

Weitere Laseranwendungen

Lasereingriffe kommen auch in weiteren Fällen zur Anwendung. Beim Glaukom (Grüner Star) etwa wird der erhöhte Augendruck durch eine laserunterstützte Verödung des Ziliarkörpers gesenkt, indem das Kammerwasser wieder besser abfliessen kann. Bei Netzhautablösungen, -rissen oder -löchern wird die Netzhaut mittels Laser wieder an die darunter liegende Aderhaut «angeschweisst».

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Darüber hinaus lassen sich wuchernde oder schadhafte Gefässe veröden und neuerdings auch getrübte Linsen zertrümmern und anschliessend absaugen.

Chirurgische Operationen

Am Auge kommen routinemässig zahlreiche chirurgische Operationsverfahren zur Anwendung, die nur von erfahrenen Fachärzten und Fachärztinnen mit anerkannter mehrjähriger Weiterbildung in Ophthalmologie (Augenheilkunde) ausgeübt werden dürfen:

Katarakt (Grauer Star)

Die getrübte Linse wird durch eine Kunstlinse ersetzt. Wird keine neue Linse eingesetzt, bekommt die Patientin eine Starbrille oder Kontaktlinsen.

Glaukom (Grüner Star)

Anlegung eines Abflusskanals aus der Vorderkammer des Auges unter die Bindehaut (Trabekulektomie); Einlage eines Implantates in den Schlemm-Kanal.

Hornhauttransplantation

Bei einer erkrankten oder deformierten Kornea, mit der Hornhaut eines verstorbenen Spenders.

Glaskörperentfernung

Auch Vitrektomie genannt, oft im Rahmen einer fortgeschrittenen diabetischen Retinopathie mit Glaskörperblutungen und/oder Netzhautablösungen.

Augenlidoperationen

Zum Beispiel bei einer Ptosis (Herabhängen des Oberlides) oder einem Chalazion (Hagelkorn).

Augenmuskeloperationen

Zur Korrektur des Schielens können die Augenmuskeln operiert werden.

Tumorentfernung

Bei einem nicht therapierbaren Tumor nimmt der Facharzt eine Enukleation (Ausschälung) des Augapfels vor.

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