Das Wichtigste im Überblick
Was Sie über Blasenentzündungen wissen müssen

Von Blasenentzündungen sind besonders Frauen immer wieder betroffen. Im Gespräch mit Blick klärt eine Urologin über die wichtigsten Fakten auf.
Publiziert: 09.11.2021 um 07:22 Uhr
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Aktualisiert: 09.11.2021 um 11:38 Uhr
Anne Sophie Carruzzo

Wie entsteht eine Blasenentzündung im Körper?

«Meist kommen die Erreger durch die Harnröhre in die Blase», erklärt Marlies Maatje (36), Fachärztin für Urologie bei Uroviva. «Weil die Harnröhre einer Frau viel kürzer ist, sind Frauen anfälliger für Blasenentzündungen als Männer.» Die Bakterien können sich laut der Urologin exponentiell in der Blase vermehren. Deswegen sei es wichtig, regelmässig auf die Toilette zu gehen – vor allem auch nach dem Geschlechtsverkehr. Ebenfalls sei es wichtig, ausreichend zu trinken und die Blase richtig zu entleeren. «Ein Bakterium kann aber auch aus einer inneren Ursache auftreten, wie beispielsweise Nierensteine. Oft sehen wir dann wiederkehrende Blasenentzündungen mit den gleichen Bakterien», so Maatje.

Was sind die Symptome?

Laut Maatje sind typische Symptome, die bei jungen Frauen häufig auftreten, beispielsweise anhaltender Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und Schmerzen im Unterbauch. «Bei älteren Menschen sind die Symptome oft weniger typisch: Inkontinenz oder Verwirrtheit können auch ein Zeichen für eine Entzündung der Blase sein.»

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

«Bei einem gesunden Menschen ohne urologische Vorgeschichte empfehle ich, einen Arzt aufzusuchen und auch einen Urintest durchzuführen, wenn die Symptome nicht innerhalb kurzer Zeit verschwinden sollten.» Manchmal, meint Maatje, würden sich Beschwerden ähnlich wie eine Blasenentzündung äussern, doch die Diagnose sei eine andere und brauche folglich eine andere Behandlung. «Fieber und sichtbares Blut im Urin sind Alarmsymptome, die einen Arztbesuch erfordern.»

Marlies Maatje ist Fachärztin für Urologie bei Uroviva.
Foto: Zvg
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Braucht es in jedem Fall eine medikamentöse Therapie?

In einigen Fällen sei es möglich, Medikamente zu vermeiden, zum Beispiel durch eine erhöhte Flüssigkeitseinnahme. Viele Hausmittel, wie Cranberry-Tabletten, sind eher zur Vorbeugung einer Blasenentzündung konzipiert und können nicht immer zur Heilung beitragen. Zu Antibiotika sagt Maatje: «Wegen der zunehmenden Antibiotikaresistenz ist es wichtig, dass wir alle vorsichtig damit umgehen.»

Kann eine Blasenentzündung gefährlich sein?

«Eine unkomplizierte Blasenentzündung ist in der Regel relativ einfach zu behandeln», stellt Maatje klar. Erst wenn die Bakterien in das Gewebe übertreten, kann Fieber entstehen und eine Blutvergiftung auftreten. «Insbesondere bei gefährdeten Patienten, also älteren Menschen, Schwangeren oder immungeschwächten Menschen, kann dies zu einer lebensbedrohlichen Situation führen.»

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