Nicht gleich nach dem Aufstehen
Zu dieser Uhrzeit sollte man den Kaffee trinken

Wer morgens gleich nach dem Aufstehen seinen Kaffee geniesst, der trinkt ihn zur falschen Zeit. Echt wahr? Ja, wie eine Studie zeigt.
Publiziert: 22.11.2023 um 16:08 Uhr
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Aktualisiert: 23.11.2023 um 09:18 Uhr
Vanessa Büchel

Morgenstund hat Gold im Mund – aber nur, wenn sie begleitet wird von einer grossen Tasse Kaffee. Für viele ist Kaffee morgens nicht wegzudenken. Er macht wach, und ohne ihn wird man nicht richtig fit, so denken viele. Darum gilt: Gleich nach dem Aufstehen muss der Wachmacher her.

Doch genau das sollte man nicht tun, wie der US-amerikanische Neurowissenschaftler Steve L. Miller in seinem Blogbeitrag «The best time for your coffee» schreibt. Dort bezieht er sich auf eine Studie der University of Sheffield, die im «Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism» erschienen ist. Ein Forschungsteam untersuchte in der Studie mehrmals täglich den Cortisolspiegel der Teilnehmer und stellte dabei fest, dass dieser dreimal täglich seinen Höhepunkt erreichte. 

Die Wissenschaftler der Studie liefern zwar keinen Zusammenhang mit dem täglichen Kaffeekonsum, doch Miller nutzt die Erkenntnisse rund um den Cortisolspiegel des Menschen, um den perfekten Zeitpunkt für Koffein zu bestimmen. 

Zwischen acht und neun Uhr, zwölf und 13 Uhr sowie 17.30 und 18.30 Uhr sollte man keinen Kaffee trinken.
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Wie gesund ist Kaffee?

Kaffee am Morgen, und der Tag ist gerettet – so geht es zumindest den meisten Schweizerinnen und Schweizern. Manche Menschen können fünf Tassen Kaffee trinken und schlafen trotzdem gut, anderen raubt schon eine kleine Tasse den Schlaf. Grund dafür ist offenbar eine unterschiedliche Koffein-Sensibilität.

Eine Frau mit der Kaffee-Tasse
Kaffee enthält viele Stoffe, die die Gesundheit beeinflussen können.
Thinkstock

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Erst eine Stunde nach dem Aufstehen sollte man Kaffee trinken

Laut den Erhebungen gibt es Tageszeiten, da produziert der Körper deutlich mehr vom Anti-Stresshormon Cortisol. Das Hormon ist dafür verantwortlich, dass wir uns fit und munter fühlen. Es hat also genau die Wirkung, die wir uns vom Kaffee erhoffen: Cortisol macht die Sinne wach und kurbelt den Stoffwechsel an!

Zwischen acht und neun Uhr, zwölf und 13 Uhr sowie 17.30 und 18.30 Uhr wird das Hormon produziert. Genau dann sollten wir also nicht zum geliebten Heissgetränk greifen. Weil sich der Körper in diesen Zeiträumen selbst darum kümmert, wach und leistungsfähig zu werden, sollte man nicht unnötig mit Kaffee nachhelfen. 

Auch nach dem Aufstehen sollte man erst eine Stunde warten, bis man zur Kaffeetasse greift. Denn gleich nach der Nachtruhe wird die Cortisolproduktion im Körper angeregt.

Überflüssiges Koffein macht abhängig

Das überflüssige Koffein sorgt nur dafür, dass wir uns gestresst fühlen. Und sowieso rät Miller dazu, seinem Verlangen nur nachzugeben, wenn der Kaffee auch wirklich gebraucht wird. Schliesslich kann sich durch zu viel Koffein eine Abhängigkeit entwickeln. 

Erst wenn der Cortisolpegel im Körper gesunken ist, sollte man zum Kaffee greifen, denn nur dann ist auch ein Bedarf da.

Wer mehr Kaffee trinkt, lebt länger

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Zahlen und Fakten rund um Kaffee

  • 180'000 Tonnen Rohkaffee wurde im Jahr 2020 importiert. Die Menge hat in den letzten Jahren stark zugenommen (2016: 139'000 Tonnen, 2019: 165'000 Tonnen). Vergangenes Jahr wurde gemäss Procafé so viel importiert, weil viele Händler und Röster auf steigende Preise reagierten und befürchteten, dass die Versorgung aus den Kaffeeländern wegen Covid stark gestört würde.
  • 9,2 Kilogramm Kaffee pro Kopf im Jahr. Die Schweizer lagen schon immer weit vorne. «Jetzt sind wir aber an die Weltspitze gestossen. Nur skandinavische Länder konsumieren mehr. Seit 2000 hat der Konsum hierzulande um 14 Prozent zugenommen – global sogar um 80 Prozent», weiss Branchenkenner Andreas Samuel Zenger, Präsident von Procafé.
  • 39 Prozent aus Brasilien. Das südamerikanische Land produziert am meisten Kaffee für den Weltmarkt. Auch die Schweiz importiert am meisten aus Brasilien. Der Schweizer Kaffeemarkt hat einen grossen Stellenwert, weil der grösste Teil des weltweiten Handels mit Rohkaffee über die Schweiz abgewickelt wird (zirka 70 Prozent).
  • «Kaffee dehydriert nicht, sonst wäre ich schon Staub», wie Franz Kafka gesagt haben soll. Lange Zeit unterstützte die Wissenschaft die These, dass Kaffee zum Flüssigkeitsverlust beitragen würde. Neuere Studien zeichnen allerdings ein anderes Bild. Auch bei Betrachtung eines längeren Zeitraums mit wiederholtem Kaffeegenuss scheint der Flüssigkeitshaushalt des Körpers nicht beeinträchtigt zu sein.
  • Kaffee ist eine Kirsche. Richtig – an Kaffeebäumen oder Büschen wachsen rote Kirschfrüchte. Die eigentliche Kaffeebohne ist der Samen, der sich in der Kirsche befindet. Wenn die Kaffeebohne nicht so begehrenswert und geschmackvoll wäre, dann könnte man die Kaffeekirsche vielleicht als ganze Frucht im Obstladen kaufen, denn sie ist eine leckere herb-süsse Kirsche, die ein wenig an den Geschmack von Honig, Pfirsich und Wassermelone erinnert.
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