12 Abnehm-Tipps
So machen Sie eine gute Figur!

Haben Sie sich schon einmal schlank gebibbert? Wir haben 12 Tipps fürs Abnehmen.
Publiziert: 24.01.2017 um 11:14 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 21:55 Uhr
Remo Schraner
Dr. med. Susanne Maurer (46) ist Leiterin des Zentrums für Adipositas- und Stoffwechselmedizin Winterthur ZH.
Foto: zVg

Nach dem Schlemmen kommt das Hungern: Fachärztin Susanne Maurer (46) beantwortet Fragen zur Gewichtsabnahme. Und gibt 12 Tipps aus erster Hand.

1. Wann ist die Zeit reif, um abzunehmen?


Der oft ­zitierte ­Body-Mass-Index (BMI: Körpergewicht geteilt durch Körpegrösse im Quadrat) hilft bei dieser Frage nicht wirklich. Weit besser: Den Bauchumfang auf Bauchnabelhöhe messen!
Hat ein Mann mehr als einen Meter Umfang und eine Frau über 88 Zentimeter, sollten sie den Hausarzt konsultieren. Der wird den Blutzucker, den Blutdruck und die Blutfettwerte messen und aufgrund dieser Daten ein ­realistisches Abnehmziel ­bestimmen. Grund für die Abklärungen: Es gibt Menschen mit normalem Körpergewicht, die aber zu viel Bauchfett haben und abnehmen sollten. Und solche, die laut BMI Übergewicht haben, aus ärztlicher Sicht aber nicht abnehmen müssen.

Die Bibber-Diät ist nicht allen wärmstens zu empfehlen.
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2. Sind gewisse Lebensmittel wie Goji- oder Heidelbeeren tatsächlich kleine Abnehmhelfer?


Leider nicht. Für deren Wirkkraft gibt es keine wissenschaftliche Beweise. Für das Immunsystem sind die ­oxidativen Stoffe dieser Beeren jedoch sehr hilfreich – sie wirken entzündungshemmend.

3. Wie viel Kilos pro Monat dürfen schmelzen?


Zwei, maximal vier Kilos. Nehmen Sie mehr ab, liegt ein Abbau der Muskeln zugrunde. Der bewirkt, dass ein Abnehm-Prozess länger dauert. Denn: Mit weniger ­Muskeln werden weniger Fette verbrannt. Tipp: Schnell wechselnde Schlemm- und Abnehm-Phasen bringen den Stoffwechsel durcheinander. Und machen es immer schwieriger, abzunehmen. Also möglichst konstant bleiben.

4. Hilft uns Kälte beim Abnehmen?


Ja! Aber leider nur sehr minimal. Das tägliche, kalte Bad führt zu einem Energieverbrauch von 50 bis 100 Kalorien. So lernt der Körper, die Wärme besser zu regulieren – und auch sonst leichter Energie über Wärmeproduktion abzugeben. Dafür muss man es aber eine ganze Weile in der Wanne aushalten. Ich schaffe es auf fünf Minuten – und Sie?

5. Kann ich ohne Bedenken Light-Produkte essen?


Grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden. Jedoch enthalten sie häufig Austauschstoffe. Das ist problematisch, weil sie Allergien und ­Unverträglichkeiten fördern können.

6. Sind radikale Eingriffe wie Saftkuren oder Fasten ratsam?


Nein. Im Gegenteil, sie sind kritisch. Denn ohne Ersatz der Proteine verlieren wir schnell an Muskeln. Diese neu aufzubauen, ist mühsam und führt oft zum Jo-Jo-Effekt. Wenn doch: Wählen Sie proteinmodifiziertes Fasten. Eine Kur, in der Sie täglich 600 bis 800 Kalorien in Form von Proteindrinks zu sich nehmen.

7. Wie viele Kalorien pro Tag sind im Minimum gesetzt?


Das ist individuell verschieden. Weder unser ­Alter, Gewicht noch das Geschlecht spielt die entscheidende Rolle, sondern der Stoffwechsel. Der verbrennt täglich von Mensch zu Mensch bis zu 1000 Kalorien mehr oder weniger. Was für alle gilt: Nach dem 35. Lebensjahr werden ­körperliche Aktivitäten beim Abnehmen wichtiger. Auch für die Gewichtsstabilität. Tipp: Mit der «Oviva»-App werden Sie von diplomierten Ernährungs-Profis online gecoacht. Sie helfen, das richtiges Mass der täglichen Kalorien zu finden.

8. Fitness-Studios mag ich nicht: Wie bringe ich trotzdem mehr Bewegung ins Leben?


Nutzen Sie das digitale Angebot! Laden Sie etwa die «7 Minute Workout»-App herunter und ­machen Sie täglich die kurzen Übungen. Oder: Steigen Sie einfach eine Station vor Ihrem Ziel aus dem Tram – und ­gehen ein paar Schritte zu Fuss. Das reicht.

9. Ausdauertraining oder Kraftsport: Was geht schneller ans Fett?


Krafttraining hilft uns, die Muskulatur zu erhalten. Stellen wir parallel dazu die Ernährung um, verlieren wir an Gewicht. Ausdauertraining ist generell gesund und hilft, weiter abzunehhmen, wenn wir zehn Prozent unseres Ausgangewichts ver­loren haben.

10. Kann zu viel Sport hemmend wirken?


Ja – genau so wie krasse Diäten. Beides ­bewirkt, dass unser Stoffwechsel auf Sparflamme geht und dadurch in Ruhephasen ­weniger Energie verbrennt. Die Folge: Das Abnehmen dauert länger. Halten Sie also die ­wöchentliche Trainingszeit ­unter acht Stunden.

11. Welche Diät ist am besten: Paleo-Prinzip, Half-Day-Diet oder andere?


Probieren Sie aus, was bei Ihnen am besten funktioniert. Und was Sie glücklich macht! Ein gänzlicher Verzicht auf Proteine, Kohlen­hydrate oder Fette macht jedoch keinen Sinn.

12. Sollen übergewichtige Kinder auch Diäten ­machen?


Nein. Kinder und Kalorienreduktion ist keine gute Entscheidung. In erster ­Linie müssen sich Kinder mit Übergewicht mehr bewegen. In zweiter Priorität soll auf die Qualität der Ernährung geachtet werden. Und das Wichtigste: Mütter und Väter sollen ihnen ein gutes Vorbild sein!

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