Studie aus Deutschland zeigt
Darum kann Handystrahlung dick machen

Eine Studie aus Deutschland hat untersucht, inwiefern die Handystrahlung sich auf unseren Körper wirkt. Mit dem Ergebnis: Wer beim Essen das Telefon in der Nähe hat, riskiert auf Dauer dick zu werden.
Publiziert: 04.04.2022 um 21:40 Uhr
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Aktualisiert: 07.04.2022 um 10:31 Uhr

Smartphones sind aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Immer wieder sorgen mögliche Auswirkungen der Strahlung für Diskussionen. Nun gibt es zu diesem Thema eine neue Studie aus Deutschland, die beweist: Die Strahlung kann dick machen. Denn: Die Strahlen haben einen Einfluss auf unser Gehirn.

Kerstin Oltmanns, Leiterin der Sektion für Psychoneurobiologie der Universität zu Lübeck und Diplompsychologin Ewelina Wardzinski, Leiterin der Studie, haben mit ihrem Forschungsteam untersucht, ob es einen direkten Zusammenhang zwischen der Handystrahlung und der Nahrungsaufnahme geben könnte, wie das «Deutsche Gesundheitsportal» berichtet.

Die von Handys ausgesandte Strahlung wird zu grossen Teilen vom Kopf absorbiert und kann dadurch unter anderem Auswirkungen auf Stoffwechsel und Verarbeitungsprozesse im Gehirn haben. Aus früheren Studien war bereits bekannt, dass elektromagnetische Strahlung bei Ratten zu einer erhöhten Nahrungsaufnahme führt. Die Untersuchung zeigt: Auch beim Menschen sind die Auswirkungen zu spüren.

Das Handy im griffbereit. Auch beim Essen lassen viele das Smartphone nicht aus den Augen.
Foto: Keystone
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Strahlung führte zu Erhöhung der Kalorienzufuhr

Für die Studie nahmen 15 junge Männer im Abstand von jeweils zwei Wochen an insgesamt drei Sitzungen teil. Dabei wurden sie entweder einer Handystrahlung oder einer Scheinbestrahlung ohne elektromagnetische Wellen ausgesetzt. Im Anschluss durften sich die Probanden für eine definierte Zeit an einem Buffet bedienen.

Gemessen wurde die spontane Nahrungsaufnahme, der Energiestoffwechsel des Gehirns anhand von Phosphor-Magnetresonanz-Spektroskopie (MRS) sowie verschiedene Blutwerte vor und nach Bestrahlung.

Steigerung des Energieumsatzes im Gehirn

Das Forschungsteam hatte zwar einen Einfluss der Strahlung erwartet, war aber dennoch überrascht von den deutlichen Ergebnissen: Die Handystrahlung führte bei fast allen Probanden zu einer Erhöhung der Gesamtkalorienzufuhr um 22 bis 27 Prozent. Die Blutanalysen zeigten, dass vor allem mehr Kohlenhydrate konsumiert wurden. Die MRS-Messungen ergaben eine Steigerung des Energieumsatzes im Gehirn unter Einfluss der Handystrahlung.

Das bedeutet: Handystrahlen können nicht nur dazu führen, dass wir mehr essen, die Strahlung scheint auch auf den Gehirnstoffwechsel einzuwirken. Diese Ergebnisse könnten neue Ansätze bei der Behandlung von Adipositas, also starkem Übergewicht, ermöglichen und neue Wege in der Neurobiologie-Forschung eröffnen. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen sollte nach Ansicht der Arbeitsgruppe der mögliche Einfluss von Handys auf das Essverhalten eingehender untersucht werden. (rs)

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