Diät-Lügen
Das sind die 9 grössten Abnehm-Mythen

Haltet ihr euren Jahresvorsatz, mehr Sport zu treiben und auf gesündere Ernährung zu setzen, brav ein und verliert trotzdem nicht an Gewicht? Das könnte an den folgenden Diät-Mythen liegen.
Publiziert: 04.01.2023 um 11:11 Uhr
Wer abnehmen will, muss nicht hungern.
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Süssigkeiten sind ein No-Go, und Problemzonen lassen sich mit fokussierten Übungen ganz einfach wegtrainieren – im Diät-Universum wird vieles behauptet. Aber nicht jedem Rat dürfen wir Glauben schenken. Wir decken auf, welche Mythen stimmen und welche nicht.

1. Während der Diät sind Snacks verboten

Wer oft zwischendurch isst, kann durchaus Schwierigkeiten beim Abnehmen haben. Bei jeder Mahlzeit steigt der Blutzuckerspiegel und das Dickmacherhormon Insulin wird ausgeschüttet. Gesunde Snacks zu essen, ist aber nie falsch. Ein bis zwei Snacks am Tag sind auch während des Abnehmens erlaubt. So kann man Heisshungerattacken vermeiden, und die Konzentration wird gestärkt. Besonders geeignet sind Beeren und Nüsse. Auch Hüttenkäse, hartgekochte Eier und Papaya sind fettarm und haben wenig Kalorien.

2. Problemzonen lassen sich mit konzentrierten Übungen einfach wegtrainieren

Leider nein. In den Genen ist vorgegeben, wo unser Fett gespeichert wird. Der Körper macht sich erst an diese Reserven, wenn auch die anderen Fettdepots leer sind. Wollen wir beispielsweise am Bauch abnehmen und trainieren dort besonders stark, wissen wir nicht, woher genau der Körper die Energie für diese Bewegung nimmt. Auf die Fettreserven hat das Training an gezielten Orten also keinen Einfluss, dafür können an dieser Stelle Muskeln aufgebaut werden.

3. Täglich auf die Waage stehen ist hilfreich

Innerhalb 24 Stunden verlieren wir kaum an Gewicht. Aber die Zahl auf der Waage kann von Tag zu Tag um ein paar Hundert Gramm variieren, denn unser Stoffwechsel arbeitet nicht jeden Tag gleich. Je nach Zyklus entstehen Wassereinlagerungen, und wir essen nicht täglich gleich viele Ballaststoffe. Diese binden Flüssigkeit und sorgen für ein grösseres Volumen und höheres Gewicht unserer verspeisten Nahrung. Viele Menschen werden durch die leichten Schwankungen deprimiert und verlieren das Durchhaltevermögen. Und auch wenn unsere Waage ein tieferes Gewicht anzeigt, ist dies nicht für alle ein Ansporn. Denn hat man etwas Gewicht verloren, denkt man automatisch, dass man sich auch wieder einmal etwas mehr erlauben darf – und schon ist die harte Arbeit im Eimer.

4. Süssigkeiten sind ein Tabu

Nein, ein wenig Nascherei braucht es sogar. Denn verbieten wir uns Leckereien komplett, geben wir die Diät schneller wieder auf. Und dann ist der Jo-Jo-Effekt garantiert. Trotzdem sollen Süssigkeiten in Massen gegessen werden und auch nicht Unmengen an Kalorien und Fetten enthalten. Zartbitterschokolade eignet sich sehr gut. Unsere Lust auf Süsses ist danach grösstenteils gestillt, und wir werden in der Nacht nicht vor lauter Heisshunger wach.

5. Fett wird erst nach 30 Minuten verbrannt

Glücklicherweise stimmt dies nicht. In jeder Minute verbrauchen und benötigen wir Energie. Was nie aufhört, kann auch nicht erst nach einer gewissen Zeit einsetzen. Sobald ein Belastungsreiz vorhanden ist, beginnt die Fettverbrennung. Es empfiehlt sich, kleine Belastungen in den Alltag einzubauen, wie beispielsweise die Treppe anstelle des Lifts zu nehmen. So hält die Fettverbrennung ständig an, und der Stoffwechsel arbeitet besser. Das einzig Wahre an diesem Mythos: Unser Fett stellt ab einer Belastungsdauer von 30 Minuten den grössten Anteil an Energie bereit, die der Körper fürs Training braucht.

6. Avocados lassen Fett schmelzen

Hartnäckig kursiert das Gerücht, dass ein spezielles Enzym das Speichern des Fetts aus der Avocado verhindern soll und die vielen ungesättigten Fettsäuren, die in der Avocado stecken, den Fettabbau beschleunigen. Auch wenn es noch so schön wäre, stimmt das leider nicht. Die Avocado liefert mit 144 Kalorien und 14 Gramm Fett auf 100g viel Energie im Vergleich zu anderen Gemüsesorten und sollte deshalb eher bewusst als übertrieben genossen werden. Trotzdem stimmt es, dass die Avocado viele ungesättigte Fettsäuren enthält und somit gesunde Fette liefert.

7. Wer mehr schwitzt, verbrennt mehr Kalorien

Dieser Mythos ist fast zu schön, um wahr zu sein. Wir schwitzen, um unseren Körper abzukühlen. Die Menge an Schweiss hängt von verschiedenen Faktoren wie Gewicht, Alter, Fitnesslevel und der Anzahl an Schweissdrüsen ab. Es ist zwar durchaus möglich, dass man durch starkes Schwitzen an Gewicht verliert – allerdings handelt es sich dabei um Wasser, nicht um Fettmasse. Mehr Kalorien werden nur dann verbrannt, wenn man mehr schwitzt, weil die Trainingsintensität gesteigert wird.

8. Kohlenhydrate sind Dickmacher

Reis, Nudeln und Brot sind die schlimmsten Feinde beim Abnehmen. Wer ein paar Kilos verlieren möchte, muss gänzlich auf Kohlenhydrate verzichten. Dieser Mythos hält sich hartnäckig. Dabei muss man zwischen guten und schlechten Kohlenhydraten unterscheiden. Die Nährstoffe bestehen aus verschiedenen Zuckerbausteinen, die zu unterschiedlich langen Ketten zusammengeschlossen sind. Je länger die Kohlenhydratketten sind, desto mehr Zucker spaltet der Stoffwechsel ab. Dafür benötigt er mehr Zeit, was den Zucker- und den Insulinspiegel im Blut langsam ansteigen lässt. Langkettige Kohlenhydrate machen lange satt und sind zum Beispiel in Vollkorn und Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse enthalten. Wer auf Diät ist, kann gesunde Kohlenhydrate in Massen ohne schlechtes Gewissen geniessen.

9. Ausdauertraining ist wichtiger als Krafttraining

Krafttraining ist nur etwas für Bodybuilder, wer abnehmen will, muss auf Ausdauertraining setzen. Stimmt so nicht! Cardio ist zwar wichtig und gut für das Herz-Kreislauf-System, regelmässiges Krafttraining kurbelt jedoch den Stoffwechsel an und hat einen höheren Nachbrenneffekt als Ausdauersport. So verbrennt man also weiter Kalorien, auch wenn man nach dem Training gemütlich auf dem Sofa liegt. Gerade für Menschen ab 30 Jahren ist Krafttraining wichtig. Dann beginnt der Körper mit dem Muskelabbau. Wer nicht mit Krafttraining entgegenwirkt, erhöht die Anfälligkeit für Verletzungen oder Krankheiten wie Osteoporose. (bnp)

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