Eine Frau mässt Bauchumfang nach dem Sport.
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Kontroverser Ernährungstrend unter der Lupe
Die Dukan-Diät: Wie sinnvoll ist sie?

In Frankreich ist sie schon länger bekannt und auch über die Grenzen hinweg hat sie in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen: Die Dukan-Diät. Hollywood-Stars wie Penélope Cruz oder Jennifer Lopez sollen auf sie schwören.
Publiziert: 11.02.2020 um 11:08 Uhr
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Aktualisiert: 11.02.2020 um 17:51 Uhr

Schlank soll man werden und das möglichst schnell. Das verspricht die vom französischen Arzt Pierre Dukan entwickelte Dukan-Diät. Die Idee ist simpel, im Grunde geht es darum, die Fett- und Kohlehnydrat-Zufuhr auf ein Minimum zu reduzieren. Die Ernährung soll möglichst proteinreich gestaltet werden. Eiweisse sind das zentrale Element in Dukans Überlegungen. In der Diät setzt man dann folgerichtig vor allem auf proteinreiche Lebensmittel mit geringem Fettgehalt. Deren 72 sind es, um die sich die Diät grösstenteils dreht.

Das Prinzip der Dukan-Diät

Eigentlich ist die Dukan-Diät eine knallharte Eiweissdiät. Sie verspricht zwar, so viel essen zu können wie man möchte, die Ernährung muss aber den Prinzipien der Diät entsprechen. Das heisst proteinreich aber möglichst arm an Kohlenhydraten und Fett.

Die hohe Zufuhr von Proteinen verspricht ein langanhaltendes Sättigungsgefühl. Langkettige Eiweisse sind Dukan zufolge schwer zu verdauen. Der Organismus benötigt dafür mehr Zeit, was zur Folge hat, dass man weniger schnell wieder Hunger verspürt. Zudem verbraucht der Körper Kalorien um proteinreiche Lebensmittel zu verarbeiten.

Proteinreiche Lebensmittel wie Fleisch oder Fisch bilden das Fundament der Dukan-Diät.
Foto: Thinkstock

Im Zentrum der Diät steht als Proteinlieferant Fleisch. Auch Fisch ist wichtig. Pflanzliche Eiweisse stuft der französische Arzt hingegen als weniger wirkungsvoll ein. Sie können nicht alle vom Körper benötigten Aminosäuren liefern.

Wie funktioniert die Dukan-Diät?

Die Dukan-Diät basiert auf einer beschränkten Lebensmittelauswahl und einem strengen Diät-Plan. Aufgebaut ist sie in vier Phasen:

  1. Angriffsphase
    Die erste Phase dauert bis zu zehn Tagen. In diesem Zeitraum ist proteinreiche, fettarme Ernährung angesagt. Vor allem Fleisch und Fisch sollen zu sich genommen werden. Tofu ist auch erlaubt. Die Lebensmittel müssen aber aus einer Liste mit 72 Produkten stammen. Von diesen darf man so viel essen wie man will. Damit die Verdauung nicht zu Erliegen kommt muss noch ein Esslöffel Haferkleie täglich zu sich genommen werden. Verzichtet wird in dieser Phase auf Alkohol, Fett, Zucker, Gemüse und Obst. Neben den Ernährungsvorgaben kommt auch noch Bewegung dazu. Ein 20-minütiger Spaziergang täglich steht auf dem Programm.
  2. Aufbauphase
    Die zweite Phase dauert so lange, bis man sein Wunschgewicht erreicht hat. Ab jetzt wechseln sich Eiweiss- und Gemüsephasen ab. Jeder zweite Tag ist ein reiner Protein-Tag. Zwischendurch darf jetzt aber etwas Gemüse zu sich genommen werden. Doch welches ist immernoch streng vorgeschrieben. Kohlenhydratreiche wie Mais oder jegliche Formen von Obst sind nicht erlaubt. Die Ration Haferkleie wird auf drei Esslöffel pro Tag erhöht und auch der Spaziergang dauert jetzt 30 Minuten.
  3. Stabilisierungsphase
    Jetzt wird gerechnet, diese Phase dauert zehn Tage pro abgenommenes Kilo. Hat man fünf Kilo verloren dauert sie also 50 Tage. Das Gewicht soll jetzt gehalten und dem Jojo-Effekt vorgebeugt werden. Erlaubt sind jetzt alle Lebensmittel der Phase 1. Aber auch Gemüse, eine Portion Obst pro Tag oder zwei Scheiben Vollkornbrot. Daneben gibt es zwei Genuss-Tage, an denen gegessen werden darf worauf man Lust hat. Ein strenger Eiweiss-Tag bleibt aber bestehen.
  4. Erhaltungsphase
    Jetzt soll das Gewicht gehalten werden. Dazu gibt es drei Regeln einzuhalten: ausgewogene Ernährung, ein Protein-Tag in der Woche und tägliches Gehen sowie Treppensteigen statt den Fahrstuhl zu benutzen. Und natürlich die Haferkleie, drei Esslöffel täglich. Das ganze für den Rest des Lebens.

Risiken der Dukan-Diät

Die extrem hohe Zufuhr von Eiweissen kann schädlich für die Nieren sein. Besonders für Menschen mit Nierenschwäche kann die Diät schädliche Auswirkungen haben. Dies gilt beispielsweise für Diabetiker. Zudem werden über Wochen und Monate sehr wenig Gemüse und Obst zu sich genommen. Eine solche einseitige Ernährung kann zu Vitamin- und Nährstoffmangel führen.

Der Ernährungstrend wurde von verschiedenen Stellen wie der französischen «Agence nationale de sécurité sanitaire de l'alimentation, de l'environnement et du travail» oder der britischen Gesellschaft für Ernährung als gesundheitsgefährdend eingestuft. Die Briten haben sie gar drei Jahre in Folge als gefährlicheste aller Promi-Diäten bewertet.

Abgesehn von den offensichtlichen, gesundheitlichen Risiken ist die Diät auch nicht ganz billig. Die Dukan-Diät ist teuer. Sie besteht hauptsächlich aus Fleisch, Fisch und Krustentieren. Und für Vegetarier ist sie eigentlich nicht umsetzbar.

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