«An schlechten Tagen erinnere ich mich daran, warum ich trainiere»
So motiviert sich Sprint-Star Ajla Del Ponte

Endlich können wir Schweizerinnen und Schweizer wieder mehr und einfacher trainieren: den Corona-Lockerungen sei Dank. Aber wie kommen wir wieder in die Gänge? Sprinterin Ajla Del Ponte erklärt, wie sie mit der Corona-Krise umging und wie sie sich motiviert.
Publiziert: 05.07.2021 um 01:28 Uhr
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Aktualisiert: 05.07.2021 um 14:55 Uhr
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Während der Corona-Pandemie kam für viele Schweizerinnen und Schweizer die Bewegung zu kurz. 45 Prozent gaben in einer repräsentativen Umfrage der Groupe Mutuel an, weniger Sport als früher getrieben zu haben. Weil Fitnesscenter geschlossen blieben, weil im Homeoffice der Antrieb auf dem Sofa sitzen blieb.


Just in jener Zeit lief Ajla Del Ponte (24) so gut wie nie. Die Sprinterin gewann 2020 als erste Schweizerin überhaupt an zwei Diamond-League-Meetings und verbesserte ihre persönliche Bestleistung über 100 Meter auf 11,08. Vor zehn Tagen war sie gar noch eine Hundertstel schneller. Einen Rückschlag gab es indes Anfang 2021: Ein positiver Coronatest sorgte für eine Trainingspause. Die Tessinerin spricht im Interview über Motivation in schwierigen Zeiten.


Blicken wir zurück auf den März 2020, als Tag für Tag klarer wurde, dass das Coronavirus unser Leben beeinflussen würde. Wie haben Sie den Anfang der Pandemie erlebt?
Mit vielen Fragezeichen. Ich war in den Niederlanden, wo ich oft trainiere. Die Sportanlagen wurden plötzlich geschlossen, es war das erste Mal, dass ich nicht mehr Sport treiben konnte, wo und wann ich wollte. Dazu kam es, dass das Reisen schwieriger wurde, was für eine Sportlerin ja wichtig ist. In den ersten Wochen wussten wir auch nicht, ob Olympische Spiele stattfinden würden. Das war anfangs die Frage, die im Raum stand. Als klar war, dass die Spiele in Tokio verschoben würden, gab es wenigstens Gewissheit.

Wie finden Sie sich heute zurecht?
Im Frühling 2020 begannen die Wettkämpfe wieder. Mittlerweile haben wir uns an alles gewöhnt: Wir kennen die neuen Regeln und haben uns auch daran gewöhnt, dass sich diese ab und zu etwas verändern können.

Sie sind Tessinerin und studieren in Lausanne. In der Umfrage der Groupe Mutuel zeigt sich, dass Corona in Tessin und Romandie mehr psychische Probleme verursacht hat als in der Deutschschweiz. Wie haben Sie dies wahrgenommen?
Im Tessin wurde Corona ja auch wegen der Nähe zum stark betroffenen Norditalien schnell zum Thema. Ich war damals nicht dort. Aber ich weiss ja, wie die Tessiner sind: Sie sind aktiv, sportlich, treffen sich gerne und sind oft draussen. Dass die Pandemie den Tessinerinnen und Tessinern besonders stark aufs Gemüt geschlagen hat, kann ich deshalb gut nachvollziehen.

Die Studie zeigt ja vor allem eins: Schweizerinnen und Schweizer haben sich weniger bewegt. Kommt es bei Ihnen auch vor, dass Sie sich nicht motivieren können? Wie lösen Sie eine solche Situation?
Das war gerade in diesem verregneten Frühling ab und zu so. Fit zu sein gehört zu meinem Job. Meist muss ich nicht gerade morgen in Topform sein. Aber vielleicht in einem Monat. Ich fokussiere dann auf mein Chi, auf meine Energie. Ich mache mir klar, warum ich trainiere. Letztlich nämlich, um meinen Traum eines Lebens als Spitzensportlerin zu verwirklichen. Der Hintergrund ist bei mir sicherlich ganz anders als für einen Menschen im Homeoffice. Aber der Trick bleibt der Gleiche: Man muss sich klarmachen, warum man sich bewegen sollte. Zum Beispiel einfach, weil es gesund ist.

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Wer regelmässig Sport treibt, tut nicht nur etwas für Gesundheit und Körper, sondern auch für den Geist. Sport steigert das allgemeine Wohlbefinden. Tipps, Tricks und Inspiration finden Sie auf dem Blog «Gesundheit und Prävention» der Groupe Mutuel.

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2020 war ein schwieriges Jahr für die Schweiz und für die Welt. Ausgerechnet in diesem Jahr feierten Sie den grossen Durchbruch und sorgten damit auch für positive Schlagzeilen und Abwechslung. Wie erlebten Sie diese Momente?
Es war schon ein bisschen komisch. Wie schon gesagt: Wir wussten zuerst lange nicht, wann es Wettkämpfe geben würde. Ich habe viel allein trainiert und wusste nicht, wo ich stehe. Dann zu sehen, dass ich so grosse Fortschritte gemacht habe, war etwas überraschend. Aber ich bin auch stolz darauf. Stolz, mich in dieser Zeit offensichtlich nicht hängengelassen zu haben. Es war sicher auch schön, in diesem harten Jahr etwas zu leisten, über das sich die Leute auch freuen konnten.

Auf 100 Metern gibt es nur 11 Sekunden Vollgas ohne Raum für Fehler, keine Zeit zum Überlegen. Wie geht man damit um?
Ich bin eine Person, die sich normalerweise zu viel überlegt. (lacht) Deshalb war es für mich anfangs etwas schwieriger. Ich fokussiere mich darauf, was ich beeinflussen kann. Das passt auch zur Pandemie: Wir alle - nicht nur die Sportler - hatten ganz viel Zeit, uns Gedanken zu machen. Aber wir konnten wenig beeinflussen. Man muss lernen, das Beste daraus zu machen. Im Fall einer 100-m-Sprinterin zum Beispiel: Egal, ob ich einen guten oder schlechten Start hatte, gebe ich auf dem Rest der Distanz alles.

Letztes Jahr waren es hervorragende 11,08, aber eine Sprinterin will immer «noch schneller» sein. Wie macht man das? Geht es noch schneller?
(lacht) Ja, ich glaube schon, dass ich meine Grenzen noch nicht erreicht habe. Das Wichtigste ist, im täglichen Training die Werkzeuge dafür zu suchen und zu finden.

Die Olympischen Spiele von Tokio sind nur noch wenige Wochen entfernt, aber immer noch voller Fragezeichen. Sie sind selektioniert. Wie gehen Sie dieses Jahr mit der Olympia-Situation um?
Es wäre der Saisonhöhepunkt. Aber wie schon gesagt: Ich kann nicht beeinflussen, ob und wie Olympia stattfindet. Das ist nicht meine Entscheidung. Ich kann nur jeden Tag darauf hinarbeiten.

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