Eine Million Schweizer sind betroffen
Das müssen Sie über Migräne wissen

Eine Million Menschen in der Schweiz hatten schon mindestens fünfmal eine Migräne.
Publiziert: 18.10.2019 um 11:00 Uhr
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Aktualisiert: 21.10.2019 um 10:39 Uhr
Christian Maurer

Eine Migräne ist mehr als schweres Kopfweh, sie ist eine genetisch bedingte Krankheit. Typischerweise ist der Schmerz stark, pulsierend einseitig links oder rechts und nimmt zu, wenn man sich bewegt. Und sie geht einher mit  Begleiterscheinungen: Übelkeit und Erbrechen, Licht- und Lärmempfindlichkeit. 

Das Besondere bei einer Migräne ist die sogenannte Aura, die am Anfang einer Attacke stehen kann. «Das ist eine Halluzination, eine Überreaktion des Hirns», erklärt Reto Agosti, Chefarzt des Kopfwehzentrums Hirslanden. «Man sieht Dinge wie in einem Kaleidoskop aus Métallisé-Farben. Auch mit geschlossenen Augen.»

Wenn die Migräne zuschlägt, ist an Arbeit nicht mehr zu denken, sagt Agosti. Viele Betroffene können auch gar nicht mehr arbeiten und werden invalidisiert. «Oft werden Migränepatienten nicht ernst genommen und ihr Leiden spät diagnostiziert», sagt der Neurologe Jens Petersen vom Universitätsspital Zürich.

Migräne ist mehr als heftiges Kopfweh, es ist eine Krankheit.
Foto: Stockbyte
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5 Tipps gegen Migräne

Amerikanische Forscher haben einen direkten Zusammenhang zwischen der Ernährung und Kopfweh festgestellt. Hier 5 hilfreiche Tipps, mit denen du den Schmerzen erfolgreich vorbeugen kannst.

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Sick woman suffering from head ache
Getty Images/iStockphoto

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Der Auslöser für Migräne ist unklar

Eine Migräneattacke verläuft nach einem klaren Muster in fünf Phasen (siehe Grafik) und kann sich lange hinziehen. «Die Symptome halten meist zwischen vier Stunden und bis zu drei Tagen an», sagt Neurologe Petersen.

Migräne zeigt sich durch Anfälle mit Kopfschmerzen, aber auch Beschwerden wie Übelkeit und Überempfindlichkeit gegen Licht, Geräusche oder Gerüche.

Was genau eine Migräne auslöst, ist weitgehend unklar und lässt sich auch beim einzelnen Patienten nur selten herausfinden, sagen die Migräne-Experten Agosti und Petersen. Faktoren könnten Stress sein, aber auch Sport. «Exzesse jeder Art», fasst Agosti zusammen. Bei Frauen könnten auch Hormonschwankungen bei der Periode oder wegen der Pille eine Rolle spielen, weshalb sie tendenziell stärker betroffen sind als Männer.

Eine Million Schweizerinnen und Schweizer haben mindestens fünfmal im Leben eine Migräne, rund 100'000 von ihnen hatten eine Attacke in den letzten drei Monaten und bis zu 20'000 Betroffene leiden täglich daran.

Im Gegensatz zum Spannungskopfschmerz sind die Kopfschmerzen bei Migräne meist einseitig.
Die besten Ratschläge

Die unterschätzte Volkskrankheit Migräne hat genetische Ursachen und ist darum auch nicht definitiv heilbar. Aber mit Medikamenten, Änderungen im Lebensstil oder Komplementärtherapien lässt sie sich in Schach halten. «Genug Schlaf, aber nicht zu viel, weniger Stress, massvoll Sport und gesunde Ernährung», rät Migränespezialist Reto Agosti vom Kopfwehzentrum der Hirslanden-Klinik. Vorbeugend helfen könnten auch Nahrungsmittelzusätze, Magnesium und Vitamin B2. Wer mindestens einmal pro Woche eine Migräne hat, sollte zur Prophylaxe greifen. «Aber wenn sich eine Attacke ankündigt, zackig die Medikamente einnehmen, warten bringt nichts», sagt Agosti. Gemeint sind rezeptfreie Schmerzmittel aus der Apotheke. Nur mit ärztlich verordneten Tabletten, Spritzen oder Nasensprays lasse sich die Migräneattacke auch nach dem Beginn noch lindern.

Die unterschätzte Volkskrankheit Migräne hat genetische Ursachen und ist darum auch nicht definitiv heilbar. Aber mit Medikamenten, Änderungen im Lebensstil oder Komplementärtherapien lässt sie sich in Schach halten. «Genug Schlaf, aber nicht zu viel, weniger Stress, massvoll Sport und gesunde Ernährung», rät Migränespezialist Reto Agosti vom Kopfwehzentrum der Hirslanden-Klinik. Vorbeugend helfen könnten auch Nahrungsmittelzusätze, Magnesium und Vitamin B2. Wer mindestens einmal pro Woche eine Migräne hat, sollte zur Prophylaxe greifen. «Aber wenn sich eine Attacke ankündigt, zackig die Medikamente einnehmen, warten bringt nichts», sagt Agosti. Gemeint sind rezeptfreie Schmerzmittel aus der Apotheke. Nur mit ärztlich verordneten Tabletten, Spritzen oder Nasensprays lasse sich die Migräneattacke auch nach dem Beginn noch lindern.

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Endlich Hilfe gegen Migräne

Wer unter Migräne leidet, kann auf ein neues Medikament hoffen. Die Schweizer Zulassung dafür dürfte Novartis bald bekommen. Eine einzige Spritze kostet fast 600 Franken. Neurologen sprechen von einem grossen Wurf, um dem Volksleiden vorzubeugen.

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