Aspirin
Dosis bei Herzinfarkt-Prävention ist oft zu gering

Der Aspirin-Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) kann Herzinfarkte verhindern. Dazu werden geringe Dosierungen verwendet. Doch eine neue Analyse zeigt, dass der Schutzeffekt stark gewichtsabhängig ist.
Publiziert: 09.08.2018 um 16:16 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 19:24 Uhr
Der Infarkt- und Schlaganfall-reduzierende Effekt von Aspirin ist seit 1988 wissenschaftlich belegt.

Für Menschen über 70 Kilogramm Körpergewicht könnte die übliche Herzinfarkt-Prophylaxe mit 100 Milligramm ASS täglich zu wenig sein, heisst es in der britischen Medizinfachzeitschrift «The Lancet«. Aspirin hemmt die Zusammenballung von Blutplättchen, Thrombozyten genannt. Der Infarkt- und Schlaganfall-reduzierende Effekt ist seit 1988 wissenschaftlich belegt.

Acetylsalicylsäure

Acetylsalicylsäure (ASS) ist der Wirkstoff des wohl fast jedem Bekannten Schmerzmittels Aspirin. Dieses ist ein Tausendsassa und hilft bei fast jedem kleineren Wehwehchen. Seien es Zahnschmerzen, Kopfschmerzen oder bei ein Kater nach einer langen Nacht.

Doch die Wirkung von ASS beschränkt sich nicht nur auf Schmerzen. Im Laufe der Zeit kamen immer weitere Anwendungsmöglichkeiten dazu. So kann der Wirkstoff auch auch zur Vorbeugung von Durchblutungsstörungen im Gefässsystem des Herzens oder des Gehirns eingesetzt werden.

ASS kann auch als Blutverdünner eingesetzt werden. Es wird zum Beispiel bei langen Flügen zur Thromboseprophylaxe eingesetzt.

In höherer Dosis wirkt Aspirin entzündungshemmend. In dieser Funktion kann es gegen Rheuma oder Arthritis verwendet werden.

Acetylsalicylsäure (ASS) ist der Wirkstoff des wohl fast jedem Bekannten Schmerzmittels Aspirin. Dieses ist ein Tausendsassa und hilft bei fast jedem kleineren Wehwehchen. Seien es Zahnschmerzen, Kopfschmerzen oder bei ein Kater nach einer langen Nacht.

Doch die Wirkung von ASS beschränkt sich nicht nur auf Schmerzen. Im Laufe der Zeit kamen immer weitere Anwendungsmöglichkeiten dazu. So kann der Wirkstoff auch auch zur Vorbeugung von Durchblutungsstörungen im Gefässsystem des Herzens oder des Gehirns eingesetzt werden.

ASS kann auch als Blutverdünner eingesetzt werden. Es wird zum Beispiel bei langen Flügen zur Thromboseprophylaxe eingesetzt.

In höherer Dosis wirkt Aspirin entzündungshemmend. In dieser Funktion kann es gegen Rheuma oder Arthritis verwendet werden.

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Die Wirkung hängt von der Menge ab

Während in der Schmerz- und antientzündlichen Therapie (Rheuma) zumeist Einmal-Dosierungen von 500 oder 1000 Milligramm verwendet werden, reicht für die Gerinsel-Hemmung eine wesentlich geringere tägliche Menge aus, hierzulande meist 50 oder 100 Milligramm. Dadurch verringert sich auch die Gefahr von Nebenwirkungen, wie Blutungen in Magen oder Darm, und von Nierenschäden.

Schutz nimmt ab bei mehr Gewicht

Doch Peter Rothwell von der Universität Oxford und seine Co-Autoren rütteln an der üblichen Dosierungsweise. Ihre Analyse der individuellen Daten von 117'279 Teilnehmern an klinischen Studien zur Primärprävention von akuten Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit ASS zeigt, dass die Dosis für einige Patienten zu gering sein könnte. Mit zunehmendem Körpergewicht nahm die schützende Wirkung ab.

»Niedrig dosiertes Aspirin (75 bis 100 Milligramm) war in der Verhütung von akuten Herz-Kreislauf-Ereignissen nur bei Menschen mit einem Gewicht unter 70 Kilogramm wirksam und hatte keinen Effekt bei 80 Prozent der Männer und 50 Prozent der Frauen mit einem Körpergewicht von mehr als 70 Kilogramm.» So heisst es im Fachartikel in «Lancet".

Für schwerere Personen waren jedoch höhere Dosierungen von 300 bis 325 Milligramm oder 500 Milligramm und mehr pro Tag wirksam. Ein Vorgehen nach dem Prinzip «Eine Dosis passt für Alle» sei deshalb nicht anzuraten, betonten die Experten. Die Frage bleibt jedoch, ob die Menschen, die wegen eines höheren Körpergewicht täglich eine grössere Dosis einnehmen, nicht auch vermehrt mit Nebenwirkungen belastet sind.

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