Das hilft bei Hitzschlag und Sonnenstich
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Tipps vom Hausarzt:Das hilft bei Hitzschlag und Sonnenstich

Darauf musst du achten
So gefährlich ist die Hitze für unseren Körper

Extreme Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit können lebensgefährlich sein, da sie die Kühlung des Körpers durch Schwitzen behindern. Experten warnen vor der Gefahr einer Überhitzung, wenn die Körpertemperatur nicht stabil bei 37 Grad Celsius gehalten werden kann.
Publiziert: 12.08.2024 um 10:42 Uhr
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Aktualisiert: 12.08.2024 um 14:50 Uhr
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Hitze kann für den menschlichen Körper lebensgefährlich werden. Ab welcher Temperatur die Hitze für Menschen tödlich ist, kann aber nicht pauschal gesagt werden.

Grundsätzlich gilt: Um zu überleben, muss der Mensch seine Körpertemperatur bei rund 37 Grad Celsius halten. Steigt die Temperatur über längere Zeit darüber, wird es lebensgefährlich.

Da lauert die nächste Gefahr für den Menschen

Wenn die Körpertemperatur bei Hitze ansteigt, leitet der Körper Gegenmassnahmen zur Temperatursenkung ein. Um diese Temperatur beizubehalten, leitet der Körper Wärme über die Haut ab. Die Hautgefässe werden breiter, um über eine möglichst grosse Fläche Wärme ableiten zu können. Gleichzeitig steigt die Durchblutung der Haut. Dadurch sinkt der Blutdruck, und die Herzfrequenz steigt – für den Kreislauf eine Herausforderung.

Wenn es heiss wird, kommen wir ins Schwitzen. Ein Mechanismus unseres Körpers, um sich abzukühlen.
Foto: Shutterstock
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Wird die Hautoberfläche zu heiss, versucht der Körper sie durch Schwitzen abzukühlen. Er bringt Wasser an die Hautoberfläche, wo es verdunstet. Dieser Vorgang verbraucht Energie. Energie, die aus Wärme gewonnen wird. Die Verdunstung von Schweiss entzieht dem Körper also Wärme und kühlt ihn ab.

Da lauert die nächste Gefahr für den Menschen: Durch das Schwitzen verliert der Körper an Flüssigkeit, die Gefahr der Dehydrierung wächst. Gleichzeitig verliert der Körper viele wichtige Salze, Magnesium und andere Elektrolyte.

Risiko für ein Überhitzen steigt

Eine grosse Rolle beim Kühlmechanismus spielt neben der Umgebungstemperatur die Luftfeuchtigkeit. Bei hoher Luftfeuchtigkeit ist die Umgebung bereits mit Feuchtigkeit gesättigt. Das bedeutet, dass der Schweiss auf der Haut langsamer oder gar nicht verdunstet. Infolgedessen kann sich der Körper schlechter abkühlen. Das Risiko für ein Überhitzen steigt.

Expertinnen und Experten sprechen in diesem Zusammenhang von der sogenannten Feuchtkugel- oder Kühlgrenztemperatur, der tiefsten Temperatur, die durch Verdunstungskühlung erreicht werden kann. Bei 100 Prozent Luftfeuchtigkeit sind Umgebungstemperatur und Kühlgrenztemperatur gleich. Bei einer Temperatur von 30 Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent beträgt die Feuchtkugeltemperatur 22,3 Grad Celsius.

Extreme Temperaturen

Wie eine Studie der Pennsylvania State University 2022 gezeigt hat, führt bereits eine Kühlgrenztemperatur von über 31 Grad bei gesunden jungen Menschen im Schatten zu einer Überhitzung, der sogenannten Hyperthermie. Das bedeutet, dass bei einer Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent 31 Grad ausreichen könnten, um zu einer Überhitzung zu führen. Bei einer Luftfeuchtigkeit von 20 Prozent ist dieser Wert auch bei einer Lufttemperatur von 55 Grad noch nicht ganz erreicht.

In der Schweiz wurden solche Temperaturen bisher nicht erreicht. Weltweit nehmen solche Ereignisse jedoch zu. Gemäss einer Studie, die im vergangenen Jahr in der Fachzeitschrift «Nature Sustainability» erschienen ist, könnte bis Ende dieses Jahrhunderts ein Drittel der Menschheit in Regionen mit extremen Temperaturen leben.

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