Fragen und Antworten
«Beweisen Sie, dass Impfen nützt!»

Wo ist der Beweis, dass Impfungen überhaupt nützen? Christoph Hatz, Leiter des Schweizerischen Tropen- und Public-Health Instituts in Basel, hat im Leser-Chat Antworten geliefert. Lesen Sie hier das Protokoll.
Publiziert: 25.06.2015 um 15:28 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2019 um 14:26 Uhr

Hallo. Ich werde in 2 Wochen nach Äthiopien gehen und an einer Hilfsaktion teilnehmen. Da ich sowiese gerne und viel reise, sollte ich gegen das Nötigste geimpft sein. Man fragte mich nur am Telefon, ob ich Hep. A und B habe, ich sagte ja. Im Impfbüchlein sah ich, dass das eine fast 15 Jahre her ist und das andere 7 Jahre. Ich weiss gerade nicht, welches was zuletzt war. Meine Frage: Müssen diese Hepatitis-Impfungen nachgeimpft werden nach einer gewissen Zeit? Haben Sie mir noch Empfehlungen für diese bevorstehende Reise? Wir werden hauptsächlich in der Hauptstadt Adis Adeba sein. Vielen Dank. King


Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Die Hepatitis-A-Impfung besteht aus zwei Impfungen, die im Abstand von mindestens sechs Monaten gegeben werden müssen. Der Schutz nach der zweiten Impfung besteht mindestens 20 Jahre. Die Hepatitis-B-Impfung, die ich Ihnen für Ihren Hilfseinsatz empfehle, besteht aus drei Impfungen. Sie müssen im Abstand von einem und sechs Monaten erfolgen. Hier hält der Schutz in aller Regel gleich lang. Im übrigen brauchen Sie nach meiner Einschätzung eine Impfung gegen Gelbfieber, da Sie voraussichtlich nicht ausschliesslich in Adis Abeba sein werden.

Tut impfen weh? Corinna
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Je nach Impfung treten an der Einstichstelle leichte bis mittelschwere Schmerzen auf, welche in aller Regel maximal einige Tage bestehen können. Typischerweise ist dies bei der Impfung gegen Wundstarrkrampf der Fall. Grund dafür ist nicht die eigentliche Impfung, sondern ein Zusatz, der für die Stimulierung des Immunsystems gebraucht wird. Im Vergleich zum Krankheitsrisiko sind diese kurz dauernden Beschwerden aber vertretbar.

Alle Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Impfen.
Foto: Thinkstock

Ich fahre diesen Sommer nach Kroatien. Brauche ich da wirklich Impfungen? Peter Loser
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Ihre Reise ist eine gute Gelegenheit, Ihren Impfstatus zu überprüfen: Wann haben Sie das letzte Mal eine Impfung gegen Starrkrampf erhalten? Sind Sie gegen Masern geimpft (zwei Impfungen)? Diese beiden Impfungen sollten Sie auf jeden Fall haben. Spezielle Impfungen, wie dies für eine Tropenreise erforderlich wäre, benötigen Sie in der Tat nicht. Sollten Sie allerdings von einem Hund gebissen werden, müssen Sie sich sofort vor Ort an ein Gesundheitszentrum wenden, um einen möglichen Tollwut-Kontakt abzuklären.

Hallo, ich bin 26. Leider hat meine Mutter mein Impfbuch verloren. Ich denke Tetanus ist nun mehr als 10 Jahre her, wie kann ich den Impfstatus der anderen Dinge testen? Maila
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Im Blut können Abwehrkörper gegen verschiedene Krankheitserreger getestet werden, um zu sehen, ob Sie noch dagegen geschützt sind. Diese Untersuchungen sind allerdings teurer als Auffrisch-Impfungen, weshalb ich Ihnen gemäss dem Schweizerischen Impfplan rate, sich gegen Starrkrampf/Diphtherie/Keuchhusten (eine Injektion) sowie gegen Masern/Mumps/Röteln (eine weitere Injektion) impfen zu lassen.

Wir haben 2 Kinder, sie sind 2 und 5. wir gehen im August für 2 Wochen nach Finnland. Wie müssen wir vorsorgen? Peter Loser
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Finnland ist seit den 80er-Jahren frei von Masern und sollte dies auch bleiben. Stellen Sie deshalb bitte sicher, dass Ihre Kinder zwei Impfungen gegen diese Krankheit erhalten haben. Von einem Schutz gegen Starrkrampf gehe ich aus. Dieser ist ja auch in der Schweiz notwendig. Falls Sie sich im Süden des Landes in der Natur aufhalten, kann eine Impfung gegen die Frühsommer-Enzephalitis (sogenannte Zeckenimpfung) erwogen werden. Kontaktieren Sie dazu Ihren Kinderarzt.

Wie sieht es mit der HPV-Impfung für Knaben / Männer aus? Marc
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Die HPV-Impfung wird für Mädchen wie für Jungen von 11-26 Jahren empfohlen. Bei Jungen geht es dabei vor allem um die Verhinderung von Genitalwarzen und Krebs im Enddarm.

Kürzlich sei ein Bub in Berlin bei der Masern-Epidemie gestorben – kann man wirklich an Masern sterben? Pesche
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: In Ländern der Dritten Welt sterben jährlich Zehntausende an den Komplikationen der Maserninfektion (Lungen- oder Hirnhautentzündung). Durch die Impfung ist diese Krankheit bei uns seltener geworden. Aber der Todesfall in Deutschland bestätigt, dass diese Krankheit auch in Europa tödlich sein kann.

Hallo, ich habe mein Impfpass nicht mehr. Was tun? LG, Nazu
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Bitte besprechen Sie mit Ihrem Hausarzt, welche Impfungen aufgefrischt oder erstmals vorgenommen werden sollten. Bei dieser Gelegenheit empfehle ich Ihnen, einen elektronischen Impfpass anzulegen (www.meineimpfungen.ch), der nicht mehr verloren gehen kann.

Da man nicht gegen Bakterien impfen kann, verstehe ich die gängigen Impfempfelungen leider nicht!? Was ist ihre Erklärung dazu? z.b Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten usw. S.
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Gegen Bakterien kann man sehr wohl impfen respektive gegen Einzelbestandteile dieser Erreger (z. B. Giftstoffe).

Danke! ich habe gemeint in Europa seien Masern schon längstens ausgerottet?? Pesche
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Schön wäre das. Jährlich treten in vielen europäischen Ländern kleine bis grössere Masern-Epidemien auf, weil die Durchimpfung der Bevölkerung ungenügend ist (weniger als 95 Prozent). In der Schweiz liegt diese derzeit bei 86 Prozent.

Ich finde mein Impfbüchlein nicht mehr. Woher weiss ich, welche Impfungen ich habe oder wann ich wieder auffrischen sollte? Ueli
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Wie bereits bei ähnlichen Fragen geantwortet: Bitte sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt, welche Impfungen aufgefrischt oder erstmals gegeben werden sollten und legen Sie für die Zukunft einen elektronischen Impfpass an.

Hallo guten Tag ich und meine Frau gehen im November für 1 Monat auf Reise in Thailand. Müssen wir etwas Spezielles impfen und wenn ja was? pstaub
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Kontrollieren Sie bitte Ihren Impfstatus gegen Starrkrampf und Masern. Zusätzlich werden Impfungen gegen die Hepatitis A und eventuell gegen Tollwut empfohlen. Für den Malaria-Schutz (keine Impfung) sowie Vorsichtsmassnahmen gegen Denguefieber und Japanische Hirnentzündung konsultieren Sie bitte ein reisemedizinisches Zentrum.

Hallo, Ich hatte als Kind die gängigen Impfungen in der Schule und in der RS die Auffrischungen. Muss man diese immer wieder Auffrischen? Und wenn ja, in welchem Intervall wäre dies von nöten? Ist das Risiko von Krankheiten als Erwachsener bei abgelaufener Impfungen hoch? Sandro
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Vermutlich benötigen Sie eine zweite Impfung gegen Masern/Mumps/Röteln, welche im Militärdienst üblicherweise nicht gegeben wird. Der Schutz gegen Starrkrampf beträgt in Ihrem Alterssegment neu 20 Jahre, sodass Sie vermutlich erst nach dem 40. Geburtstag wieder daran denken müssen. Das Risiko einer Infektion auch Jahre nach der Impfung ist unterschiedlich hoch. Beim Starrkrampf ist eine schwere Erkrankung unwahrscheinlich, bei fehlender Masern-Impfung kann das Risiko sehr hoch sein.

Eine HPV Impfung schützt doch maximal, wenn überhaupt, vor 3 Virenstämmen, da es aber Duzende gibt, ist eine Empfehlung Ihrerseits wirklich ernst gemeint? Von den möglichen Komplikationen mal ganz abgesehen!? S.
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Der HPV-Impfstoff schützt gegen die am häufigsten in der Bevölkerung vorhandenen Virenstämme. Je nach Impfstoff-Präparat besteht ein Schutz gegen bis zu neun Stämme. Tatsächlich gibt es Virenstämme, die im Impfstoff (noch) nicht enthalten sind. Genitalwarzen und Krebserkrankungen konnten aber nachweislich bei Frauen gesenkt werden, welche geimpft waren.

Guten tag, wir wohnen in bern und unser 2-jähriger sohn spielt viel draussen im gras und auch wald. Wir machen viel spaziergänge und wandern. Sollen wir uns gegen zecken impfen? Wie sieht es mit dem sohn aus? Ab wann? Besten dank, Felix
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Gegen Zecken können Sie sich leider nicht impfen lassen, wohl aber gegen die von diesen übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis. Südwestlich und südöstlich von Bern wird diese Viruskrankheit durch Zecken übertragen. Ein Impfschutz wird ab sechs Jahren generell empfohlen. Falls Sie Ihr Kind aber bereits mit zwei Jahren dagegen schützen möchten, darf diese Impfung gegeben werden.

Anmerkung des Moderators, Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Eine häufige Frage: Warum empfehlen Ärzte oft Mehrfach-Impfungen? Die Antwort: In der Schweiz wird gegen Masern, Mumps und Röteln fast ausschliesslich kombiniert geimpft. Mit einer Impfung (eine Infektion!!!) kann somit gleichzeitig ein Schutz gegen drei gefährliche Krankheiten aufgebaut werden. Vorteil: Weniger Schmerzen, ohne dass zusätzliche Nebenwirkungen auftreten. Das Immunsystem kann diese Dreifachbelastung problemlos meistern. Täglich wird unser Immunsystem mit mindestens 150 neuen Fremdstoffen konfrontiert und das führt bekanntermassen nicht zu einer Überbelastung.

Guten tag.. Ich gehe im herbst nach brasilien. Welche impfungen sind da empfehlenswert?? Reisefüdli
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Auch hier sind die Auffrisch-Impfungen gegen Diphtherie und Starrkrampf sowie die zweite Masern-Impfung wichtig. Ein Schutz gegen die Hepatitis A ist notwendig. Falls Sie sich ausserhalb des Küstenstreifens aufhalten, sollten Sie eine Impfung gegen Gelbfieber erwägen. Diese erhalten Sie in einem speziellen reisemedizinischen Zentrum.

Ich hätte gerne von ihnen den Beweis das impfen was nützt? Hedinger
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Die Pocken wurden im letzten Jahrhundert erfolgreich ausgerottet. Ohne Impfungen hätten wir noch heute über 100'000 Todesfälle jährlich in Europa. Bei anderen Erkrankungen konnte die Eliminierung nicht erreicht werden, weil die Bevölkerung nicht genügend geschützt ist (Durchimpfungsquote zu tief).

Woran erkenne ich, ob ich auf eine Impfung hin krank wurde? Eva-Marie
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Eine Impfung löst in aller Regel keine Krankheit aus. Nebenwirkungen kommen aber vor: Schmerzen und Rötungen an der Einstichstelle sind relativ häufig, doch verschwinden diese spontan innerhalb von Stunden bis Tagen. Viele Leute klagen im Anschluss an Impfungen über eine vermehrte Müdigkeit. Obwohl dieses Symptom schwierig zu interpretieren ist, gehe ich davon aus, dass eine solche Impfnebenwirkung sehr wohl möglich ist. Schwere Nebenwirkungen im Sinne von anhaltendem Fieber oder sogar Nervenleiden sind zum Glück sehr selten und müssen durch Ihren Hausarzt abgeklärt werden.

Hallo, man liest immer wieder bei Impfkritikern, dass Impfstoffe nicht gemäss der medizinisch-wissenschaftlichen Praxis keinen Doppelblindstudien unterzogen werden. Stimmt dies? Wie werden Impfstoffe a) auf ihre Wirksamkeit getestet und b) auf Ihre Unbedenklichkeit ggü. der Gesundheit? Warum weisen Länder mit hohen Impfraten keine «gesündere Gesellschaft» aus als Länder mit tiefen Impfraten? Bsp. USA und China gibt es zu genüge. msu
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Alle neuen Impfungen werden strengen Untersuchungen unterzogen, bevor sie auf den Markt kommen. Es stimmt, dass ältere, noch verwendete Impfstoffe nicht in kontrollierten Doppelblindstudien untersucht worden sind. Bei diesen können wir aber in den meisten Fällen davon ausgehen, dass sich ihre Nutzung in der Praxis bewährt hat. Zur allgemeinen Gesundheit in den USA und China tragen nicht nur einzelne Krankheiten, sondern die Gesamtheit der schädlichen und schützenden Faktoren bei.

Ich habe die erste Hepatitis A Impfung bereits vor ca 2 jahren gemacht jedoch nie die zweite impfung bekommen. Kann diese noch nachgeholt werden? haisuppe
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Die zweite Hepatitis-A-Impfung kann sofort oder vor Ihrer nächsten Auslandsreise nachgeholt werden und wird Ihnen den gleichen Schutz geben, den Sie mit einer Impfungen nach sechs Monaten erworben hätten.

Hallo. ich gehe im herbst für 7wochen nach südamerika. Von kolumbien nach equador peru und am schluss noch brasillien ... Jezt wolte ich wissen welche impfungen pflicht sind weil jeder tropenartzt etwas anderes behauptet. Herzlichen dank, emanuel
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Auch hier sind die Auffrisch-Impfungen gegen Diphtherie und Starrkrampf sowie die zweite Masern-Impfung wichtig. Ein Schutz gegen die Hepatitis A ist notwendig. Ansonsten lassen Sie sich bitte in einem reisemedizinischen Zentrum beraten, z. B. im Impfzentrum der Universität Zürich.

Woran liegt es ihrer meinung nach dass heute so viele menschen nicht mehr an imfpungen «glauben»? Susan
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Gute Frage. In Afrika wird die Wirkung von Impfungen durch die Mütter unmittelbar erlebt, weil ihre Kinder zum Beispiel nach einer Masernimpfung eine bessere Überlebenschance haben. Bei uns sind viele Infektionskrankheiten selten geworden, weshalb man den Respekt davor verloren hat. Man diskutiert bei uns zwar heute noch die Risiken der Impfung, aber nicht mehr der Krankheit.

Hallo, ich fliege ende august für 2 wochen auf die Malediven. Da ich aber ein impfmuffel bin und schon ca. 10-15jahre keine impfung mehr gemacht habe würde mich interessieren was sie mir jetzt vor der reise empfehlen? Was ist wichig und was zum vorteil? michi
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Bitte lassen Sie sich gegen Starrkrampf, Masern und Hepatitis A impfen. Das ist zeitlich noch problemlos möglich. Nehmen Sie auf jeden Fall Ihren Impfausweis (soweit vorhanden) zum Art mit. Gute Reise!

Sehr geehrter Herr Hatz. Ich würde gerne 4 Monate in Uganda als Medizinstudent im Spital arbeiten. Welche Impfungen sollte ich vorher noch zusätzlich durchführen lassen respektive welche Medikamente sollte ich gegen Malaria mitführen? Elias
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Neben den Impfungen gemäss Impfplan der Schweiz sind folgende Impfungen empfohlen: Hepatitis A und B, Gelbfieber, Tollwut bei entsprechendem Aufenthaltsort sowie Meningitis (Quadrivalent) und Typhus. Daneben können Sie je nach Einsatzort eine medikamentöse Malaria-Prophylaxe durchführen. Am besten melden Sie sich für eine ausführlichere Beratung im reisemedizinischen Zentrum Ihres Studienortes.

Hallo Hr.Hatz, Sie haben vorhin das elektronische Impbüchlein erwähnt, damit meinen Sie das hier gell: www.meineimpfungen.ch/login.html Ist so etwas wirklich praktikabel? Und wleches sind die Risiken? Pesche
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Der Aufwand für Sie selbst wie auch für den Arzt ist tatsächlich beträchtlich: Sie müssen das Profil auf der Internetseite selbst anlegen und dem Arzt eine elektronische Berechtigung zum Eintrag der durchgeführten Impfungen geben. Dafür sind Ihre Daten für alle Zeiten vorhanden, während ein Büchlein schnell verloren gehen kann. Dass sich der NSA für Ihre Impfdaten interessiert, halte ich ich für nicht sehr wahrscheinlich.

Hallo ich fliege im November 2 Wochen auf die Philipinen. Brauche ich irgendwelche speziellen Impfungen? Wurde vor ca. 10 Jahren das letzte mal geimpft, Hugo
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Da ich Ihren Impfstatus nicht im Detail kenne, rate ich zum Besuch eines reisemedizinischen Zentrums in Ihrer Nähe.

Hallo Herr Hatz. Welche Imfpungen empfehlen Sie für Myanmar? Ist die Kinderlähmungimpfung nötig? Mat
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Falls Sie im Kindesalter fünf Impfungen gegen Kinderlähmung erhalten haben, benötigen Sie keine weiteren Injektionen. Falls Sie nie gegen Kinderlähmung geimpft wurden, sollten Sie einen Impfschutz gegen diese Krankheit nicht nur für Burma erwägen: Dieser besteht aus drei Impfungen im Erwachsenenalter. Wogegen Sie auf jeden Fall geimpft sein sollten: Diphtherie, Starrkrampf, Hepatitis A und B sowie natürlich Masern.

Wie stehen Sie zur Impfung? Es gibt sehr viele Leute die mit Ausschlägen zu kämpfen haben und das das ganze Leben lang. Ich habe mich das letzte mal mit 4 Jahren Impfen Lassen.. Bin heute 18 Jahre und war ca 1mal krank innerhalb von 2 jahren. Meine Schulkollegen bleiben öfters Zuhause wegen Krankheiten.. Wie ist ihre meinung zum nicht Impfen? Nichtimpfer
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Ich freue mich über Ihren guten Gesundheitszustand. Dies hat aber vermutlich weniger mit den nicht durchgeführten Impfungen als mit Ihrem Lebenswandel sowie einer grossen Portion Glück zu tun. Es gibt keine wissenschaftlichen Hinweise dafür, dass Menschen, die sich nicht impfen lassen, gesünder sind. Das Gleiche gilt für Leute, die sehr viele Impfungen gemacht haben. Allerdings sind diese gegen die Krankheiten geschützt, gegen die sie geimpft wurden.

Ich hoffe meine frage passt hier. Wir bekommen im November unser erstes Kind. Über die Feiertage haben wir immer ein grosses Fest. Ist das ein grosses Risiko für ein Neugeborenes? Es wird dann 1 Monat alt sein. Wir bekommen unteranderem Besuch aus Australien und fliegen im März (Baby 3 Monate) auch selbst dahin. Ist das Baby dann gut geschützt? Vielen Dank, jen
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Verschiedene Aspekte sind zu beachten: Ihr Kind ist nach Geburt einem erhöhten Risiko von Krankheiten ausgesetzt, die sich durch Impfungen verhindern lassen. Durch einen entsprechenden Schutz der Eltern kann das Krankheitsrisiko erheblich gesenkt werden. Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen, noch während der Schwangerschaft sicherzustellen, dass die Mutter und der Vater gegen Keuchhusten geschützt sind. Diese Impfung können Sie im zweiten Drittel der Schwangerschaft problemlos durchführen. Eine Masernimpfung ist während der Schwangerschaft leider nicht erlaubt. Ich hoffe, die werdende Mutter ist bereits geschützt. Ihr Besuch aus Australien sollte gegen die Kinderkrankheiten geschützt sein, welche Ihrem Baby gefährlich werden könnten (Maser, Keuchhusten u.a.). Der Flug für ein drei Monate altes Kind erscheint mir aus verschiedenen Gründen problematisch. Weniger wegen Infektionskrankheiten als durch die Belastung einer vermutlich 24-stündigen Reise.

hallo ich lebe seit 1996 in der Schweiz und besitze immer noch keinen Impfausweis...........die letzte Impfung war vor ca. jahren. Ich bin der einzige aus meiner Familie. Wie kann das sein? Und was muss ich unternehmen? luki
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Suchen Sie Ihren Hausarzt oder ein Impfzentrum auf und besprechen Sie die möglicherweise notwendigen Impfungen. Dabei erhalten Sie auch einen neuen Impfausweis.

Hello. Ich unternehme eine Cruisefahrt im July.Länder wie Italien, Griechenland, Türkei und Kroatien werden bereist. Muss ich da meine Familie mit 2 Grosskindern zu etwas Impfen? Freundlichst, burgener
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Sie benötigen den Impfschutz gemäss des Schweizerischen Impfplans (Diphtherie, Starrkrampf, Masern/Mumps/Röteln). Das ist auch noch kurz vor Ihrer Abreise möglich. Gern würde ich Sie auch gegen Grippe impfen, doch leider ist im Sommer kein entsprechender Impfstoff verfügbar, der Sie speziell in der abgeschlossenen Gemeinschaft eines Kreuzfahrtschiffs schützen könnte. Machen Sie sich dennoch keine allzu grossen Sorgen.

Gute Tag Herr Hatz. Ich fliege in 5 Wochen nach Thailand. Sollte ich irgendwas beachten? Schuler
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Passen Sie im Strassenverkehr auf. Man fährt auf der für uns «falschen» Seite. Bezüglich Infektionskrankheiten rate ich Ihnen zu einem gültigen Schutz gegen Starrkrampf, Masern, Mumps und Röteln. Falls Sie noch keine Impfung gegen Hepatitis A gemacht haben, sollte diese ebenfalls durchgeführt werden. In einigen Gebieten Thailands gibt es ein Malaria-Risiko. Ihr Hausarzt oder Ihr nächstes reisemedizinisches Zentrum können Ihnen dazu weiterhelfen.

Danke für die Antwort. Diese Studien über nachweislich gesenkte HPV Krebserkrankungen können sie mir gerne senden, bitte aber nur wenn die Studie nicht selbst vom Pharmahersteller gemacht wurde. Es ist so schade für die Menschheit, wenn die Masse einfach immer für dumm verkauft wird und dies nur der Geldgier wegen. Für mich gibt es einfach zu viele offene Fragen bei den Impfungen, respektive können von unabhängigen Stellen keine Beweise für den sicheren Schutz einer Impfung erbracht werden. Immer nur von der Lobby Seite. Von den Giftstoffen in einer Impfung und den möglichen Schäden ganz abgesehen! S.
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Das grosse Geschäft der Pharmafirmen wird nicht mit Impfstoffen, sondern mit Medikamenten gegen chronische Krankheiten gemacht. Dies belegt die Tatsache, dass es heute nur noch einen Bruchteil der Firmen gibt, die Impfstoffe überhaupt herstellen wollen. Eine Studie zu einem Impfstoff in der notwendigen Qualität durchzuführen kostet mehrere hundertausend Franken. Dies kann von akademischen Institutionen nicht getragen werden. Die «auftraggebende» Industrie muss strenge ethische und rechtliche Anforderungen erfüllen, und die durchführenden Institutionen wachen zusammen mit den Ethikkomitees sorgfältig über eine wissenschaftlich korrekte Durchführung solcher Untersuchungen.

Guten Tag Herr Hatz, muss man sich impfen gegen Hundebiss? Roland
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Gegen einen Biss kann man sich leider nicht impfen lassen. Falls ein solcher aber passiert ist, sollte ein Starrkrampf-Schutz vorhanden sein. Wenn die letzte Impfung mehr als zehn Jahre zurück liegt, sollte ein Arzt konsultiert werden. Falls der Hundebiss in einem Land erfolgt ist, in welchem es Tollwut gibt, muss umgehend gegen diese Krankheit geimpft werden. Denn im Falle eines Ausbruchs der Tollwut ist diese Krankheit zu 100 Prozent tödlich. In der Schweiz gibt es derzeit keine Hundetollwut (Ausnahme: illegal eingeführte Hunde aus Tollwutgebieten).

Ich habe gehört das Impfungen verwendet werden, um die Bevölkerung zu reduzieren, die Bill Gates Stiftung unterstützt solche Vorhaben. Es gab auch schon Versuche in der 3. Welt, bei denen sie alle Frauen gegen Starrkrampf impften und gleichzeitig eine Substanz drin war, damit eine befruchtete EIZELLE absterben konnte. ist das wahr? cecilekreienbuehl
Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Ich habe viele Jahre in sogenannten Entwicklungsländern gearbeitet und dabei festgestellt, dass die Impfungen zu einer dramatischen Reduzierung vieler Infektionskrankheiten geführt hat. Ihre Sorge wird von politisch motivierten Gruppen in einzelnen Ländern geschürt, um gegen den Einfluss westlicher Kultur zu protestieren. So wurde auch behauptet, dass Aids aus Labors der industrialisierten Welt nach Afrika exportiert wurde. Allerdings konnte das Virus bereits lange vor der Epidemie auf diesem Kontinent zurückverfolgt werden, bevor es in den 80er-Jahren überhaupt bekannt wurde. Die Behauptung von schädlichen Zusatzstoffen in Impfungen erachte ich als ungeheuerlichen Vorwurf gegenüber Unicef, einer Organisation, die in den letzten Jahrzehnten hunderttausende von Leben gerettet hat.

Prof. Dr. med. Christoph Hatz: Zwei Stunden, viele Fragen - der Leser-Chat zum Thema Impfen ist hiermit beendet. Vielen Dank für Ihr Interesse und Ihre Teilnahme. Bei weiteren individuellen Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt oder das nächstgelegene Impfzentrum.

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