Diese Krankheit hat jeder einmal im Leben
Alles, was Sie über Windpocken wissen müssen

Windpocken, auch Varizellen genannt, hat jeder Mensch einmal im Leben. Die Krankheit zeichnet sich durch Pusteln, rote Flecken, und starken Juckreiz aus. Im Kindesalter sind Windpocken meist ungefährlich – im Erwachsenenalter aber mit Komplikationen verbunden.
Publiziert: 24.01.2019 um 09:42 Uhr
  • Die wichtigsten Fakten im Überblick
  • Übertragungsweg, Inkubationszeit und Ansteckungsgefahr
  • Symptome
  • Behandlung
  • Windpocken in der Schwangerschaft
  • Vorbeugende Massnahmen

In der Schweiz erkranken im Durchschnitt 70'000 Personen im Jahr an Windpocken. Windpocken hat man in der Regel nur einmal im Leben: Gemäss dem BAG weist auch praktisch die ganze Bevölkerung (98 Prozent) Antikörper gegen den Varizellen-Zoster-Virus auf. Die meisten Menschen haben Windpocken als Kind. Doch bei einem kleinem Teil (zirka vier Prozent) tritt die Krankheit erst im Erwachsenenalter auf und verläuft dann viel häufiger mit Komplikationen. Hier finden Sie alles zu den Symptomen, Krankheitsverlauf, Behandlungen und Impfungen von Windpocken.

Was sind Windpocken? Die wichtigsten Fakten im Überblick
  • Varizellen, auch als Windpocken bekannt, zählt zu den hoch ansteckenden Viruskrankheiten.
  • Der Varizellen-Zoster-Virus, der Erreger der Windpocken, wird über die Tröpfcheninfektion übertragen.
  • Nebst allgemeinen Krankheitssymptomen tritt Windpocken unter anderem als flecken- und bläschenbildender und heftig juckender Hautausschlag am ganzen Körper auf.
  • Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Infektion und ersten Symptomen, beträgt etwa zwei Wochen.
  • Die Ansteckungsgefahr bei Windpocken besteht bereits 1 bis 2 Tage bevor der typische Hautausschlag sichtbar wird. Nachdem die Bläschen abgeheilt sind, ist man nicht mehr ansteckend.
  • Die Krankheitsdauer beträgt etwa 10 Tage.
  • Kleinkinder sind am häufigsten von Windpocken betroffen, meistens im Winter und Frühjahr.
  • Bei Erwachsenen sind Windpocken eher selten. Da es meistens Menschen mit einer Immunschwäche betrifft, ist ein schwerer Krankheitsverlauf zu erwarten. Oft führt der Varizellen-Zoster-Virus zu weiteren Komplikationen wie eine Lungen- oder Gehirnentzündung.
  • Windpocken wird symptomatisch mit Medikamenten und Salben gegen Juckreiz behandelt
  • Varizellen-Bläschen dürfen nicht aufgekratzt werden, da es Infektionen fördert
  • Wer einmal an Windpocken erkrankt ist, bleibt in der Regel lang immun auf Lebenszeit
  • Der Varizella-Zoster-Virus versteckt sich aber nach Ende der Infektion in den Nervenendigungen des Körpers. Es ist eine Zweiterkrankung in der Form von Gürtelrose (Herpes Zoster) möglich.
  • Varizellen können durch eine Windpocken-Impfung vorgebeugt werden. Empfohlen ist sie für Personen im Alter von 11 bis 39, welche bisher noch nicht an Varizellen erkrankt sind.
  • Varizellen, auch als Windpocken bekannt, zählt zu den hoch ansteckenden Viruskrankheiten.
  • Der Varizellen-Zoster-Virus, der Erreger der Windpocken, wird über die Tröpfcheninfektion übertragen.
  • Nebst allgemeinen Krankheitssymptomen tritt Windpocken unter anderem als flecken- und bläschenbildender und heftig juckender Hautausschlag am ganzen Körper auf.
  • Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Infektion und ersten Symptomen, beträgt etwa zwei Wochen.
  • Die Ansteckungsgefahr bei Windpocken besteht bereits 1 bis 2 Tage bevor der typische Hautausschlag sichtbar wird. Nachdem die Bläschen abgeheilt sind, ist man nicht mehr ansteckend.
  • Die Krankheitsdauer beträgt etwa 10 Tage.
  • Kleinkinder sind am häufigsten von Windpocken betroffen, meistens im Winter und Frühjahr.
  • Bei Erwachsenen sind Windpocken eher selten. Da es meistens Menschen mit einer Immunschwäche betrifft, ist ein schwerer Krankheitsverlauf zu erwarten. Oft führt der Varizellen-Zoster-Virus zu weiteren Komplikationen wie eine Lungen- oder Gehirnentzündung.
  • Windpocken wird symptomatisch mit Medikamenten und Salben gegen Juckreiz behandelt
  • Varizellen-Bläschen dürfen nicht aufgekratzt werden, da es Infektionen fördert
  • Wer einmal an Windpocken erkrankt ist, bleibt in der Regel lang immun auf Lebenszeit
  • Der Varizella-Zoster-Virus versteckt sich aber nach Ende der Infektion in den Nervenendigungen des Körpers. Es ist eine Zweiterkrankung in der Form von Gürtelrose (Herpes Zoster) möglich.
  • Varizellen können durch eine Windpocken-Impfung vorgebeugt werden. Empfohlen ist sie für Personen im Alter von 11 bis 39, welche bisher noch nicht an Varizellen erkrankt sind.
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Übertragungsweg, Inkubationszeit und Ansteckungsgefahr

Der Windpocken-Erreger ist der Varizella-Zoster-Virus und gehört zur Gruppe der Herpesviren. Die Varizellen breitet sich während und nach der ersten Infektion im Blut aus und besiedelt die Haut und Schleimhäute. Es besiedelt auch die Nervenzellansammlungen am Ende der Nerven, wo es lebenslang latent im Körper bleibt und unter Umständen reaktiviert werden kann. Dann wird eine Gürtelrose ausgelöst.

Falls man als Kind noch nie an Windpocken erkrankt ist, empfiehlt sich eine Impfung im Erwachsenenalter.

Der Virus wird durch die Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen.

  • Tröpfcheninfektion: Husten oder Niesen
  • Schmierinfektion: Kontakt mit Inhalt eines Varizellen-Bläschens

Die ersten Symptome von Varizellen zeigen sich nach etwa zwei Wochen. Dann erscheint der typische Hautausschlag. Ansteckend ist eine infizierte Person schon einen Tag bevor der Ausschlag sich bildet. Die Krankheit dauert bis zu zehn Tage. Sobald die Bläschen komplett verschwunden sind, sind Betroffene nicht mehr ansteckend. Dasselbe gilt für Personen mit einer Gürtelrose.

Was ist eine Gürtelrose?

Von einer Gürtelrose spricht man, wenn die Windpocken-Viren nach Jahren wieder ausbrechen. Dabei rötet sich die Haut und stellenweise bilden sich Bläschen, die stark schmerzen können. Die Symptome treten oft auf einem gürtelähnlichen Hautstreifen auf. In den Häufigsten Fällen tritt die Krankheit am Brustkorb auf und es sind meistens ältere Personen betroffen.

Von einer Gürtelrose spricht man, wenn die Windpocken-Viren nach Jahren wieder ausbrechen. Dabei rötet sich die Haut und stellenweise bilden sich Bläschen, die stark schmerzen können. Die Symptome treten oft auf einem gürtelähnlichen Hautstreifen auf. In den Häufigsten Fällen tritt die Krankheit am Brustkorb auf und es sind meistens ältere Personen betroffen.

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Warum ist Gürtelrose so gefährlich?

Werden die Viren, die Windpocken verursachen, reaktiviert, können Menschen an einer Gürtelrose erkranken. Diese Krankheit ist nicht nur ausgesprochen schmerzhaft, sondern könnte sich auch das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, erhöhen.

Eine Gürtelrose breitet sich gürtelähnlich auf einem Hautstreifen aus. Laut einer Studie soll die Krankheit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich erhöhren.
Eine Gürtelrose breitet sich gürtelähnlich auf einem Hautstreifen aus.

Werden die Viren, die Windpocken verursachen, reaktiviert, können Menschen an einer Gürtelrose erkranken. Diese Krankheit ist nicht nur ausgesprochen schmerzhaft, sondern könnte sich auch das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, erhöhen.

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Ansteckungsgefahr besteht bei engem Kontakt mit Infizierten. Es reicht, gemeinsame Zeit im selben Raum zu verbringen oder enger Hautkontakt, und Haushaltskontakt. Vorsicht ist daher bei abwehrgeschwächten Menschen geboten – zum Beispiel bei älteren Menschen, HIV-Erkrankten und bei schwangeren Frauen.

Symptome

Folgende Symptome sind typisch für Windpocken:

  • allgemeines Krankheitsgefühl (Kopf- und Gliederschmerzen)
  • leichtes Fieber
  • Ausschlag (auch Exanthem oder «Sternenhimmel» genannt): Hauterhebungen, rote Flecken, Bläschen und Schorf, die sich über den gesamten Körper verbreiten. Betroffen sind auch Schleimhäute (zum Beispiel im Mund) und die Kopfhaut
  • starker Juckreiz am ganzen Körper

Bei Erwachsenen sind die Symptome schwerer als im Kleinkindalter:

  • mehr Varizellen-Bläschen
  • Komplikationen wie Lungenentzündung durch Varizellen (Varizellen-Pneumonie) oder Hirnhautentzündung (Meningitis)

Behandlung

Bei normalem Krankheitsverlauf werden bei der Behandlung von Windpocken nur die Symptome gelindert. Das Abwehrsystem eines sonst gesunden Kindes vermag die Varizellen von alleine zu bekämpfen und der Verlauf ist meist mild. Aufgepasst: Kleinkinder sollten keine fiebersenkende Medikamente einnehmen, welche Acetylsalicylsäure enthalten. Dies kann das Krankheitsbild verschlimmern und führt zum Reye-Syndrom, welches mit Erbrechen, Verwirrtheit und Krampfanfällen (manchmal bis zum Koma) verbunden wird. Stattdessen sollte man, wenn nötig, auf ein Medikament ohne Acetylsalicylsäure ausweichen, zum Beispiel Paracetamol.

Varizellen-Bläschen sollten möglichst nicht aufgekratzt werden, da es sonst zu weiteren bakteriellen Infektionen kommen kann. Folgende Massnahmen können bei Windpocken helfen und beugen mögliche Komplikationen vor:

  • Juckreiz-stillende Medikamente und Salben
  • luftige Kleidung
  • Bettruhe
  • bis zur Verkrustung der Varziellen-Bläschen sollte man nicht baden

Infizierte im Erwachsenenalter und/oder mit geschwächtem Abwehrsystem sollten sich von einem Arzt behandeln lassen. Hier hilft die frühzeitige Einnahme eines virenhemmenden Medikaments (zum Beispiel mit dem Wirkstoff Aciclovir). Dieses tötet den Varizellen-Zoster-Virus zwar nicht ab, hemmt aber deren Vermehrung. Um die Windpocken-Pusteln auszutrocknen, kann man eine Zinkschüttelmixtur auftragen.

Windpocken in der Schwangerschaft

Eine Varizelleninfektion während der Schwangerschaft sind selten, da die meisten Menschen bereits als Kind an Windpocken erkrankt sind und daher als Erwachsene immun sind.

Bei einer Infektion während der Schwangerschaft, wird der Varizellen-Zoster-Virus in einem Viertel bis zur Hälfte der Fälle über den Mutterkuchen auf das Kind übertragen. Das Risiko, dass die Infektion den Fötus schädigt, ist aber gering: In der 13. Schwangerschaftswoche weniger als ein Prozent, von der 13. bis 20. Woche zwei Prozent. Trotzdem sollten, um ein Risiko ganz auszuschliessen, Erwachsene welche nicht gegen Windpocken immun sind, den Kontakt mit infizierten Personen vermeiden.

Windpocken während der Schwangerschaft sind besonders dann ein Problem, wenn die Infektion kurz vor oder nach der Geburt erfolgt. Dann besteht auch die Gefahr eines schweren Krankheitsverlaufs für das Neugeborene, denn es besteht zu wenig Zeit für den Körper der Mutter um schützende Antikörper zu produzieren und auf das Kind zu übertragen. Das Abwehrsystem des Neugeborenen ist noch nicht genug entwickelt, um die Viren zu bekämpfen. In diesen Fällen erhalten Neugeborene eine passive Impfung mit Antikörpern.

Vorbeugende Massnahmen

Menschen, welche weder an Windpocken erkrankt sind, noch geimpft sind, nennt man «seronegativ», weil sie keine Antikörper gegen das Varizellen-Virus besitzen. Eine Windpockenimpfung verhindert, dass andere Menschen an Windpocken erkranken, mindert Komplikationen und schränkt das Risiko ein für Schwangere, Neugeborene und immungeschwächte Personen.

Das Schweizerische Kommission für Impffragen (SKIF) und das BAG empfehlen seronegativen Personen zwischen 11 und 39 eine Impfung gegen Windpocken, sowie den folgenden Personen:

  • seronegative Personen, die vor einer immunsuppressiven Behandlung oder Organtransplantation stehen (zum Beispiel bei einem bösartigen Tumor oder Leukämie)
  • HIV-positive Kinder
  • Kinder mit schwerer Neurodermitis
  • seronegative Frauen mit Kinderwunsch
  • Personen aus dem Umfeld von den oben genannten Personen
  • Mediziner und Pflegepersonal

Eine Immunprophylaxe oder passive Impfung mit Antikörper gegen den Varizella-Zoster-Virus kann auch nach Kontakt mit Erkrankten eingenommen werden. Innerhalb von 96 Stunden kann eine passive Immunisierung den Ausbruch von Windpocken verhindern oder abschwächen. Die passive Impfung mit Antikörpern gilt für Personen mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen, falls sie in Kontakt mit Erkrankten kommen:

  • Schwangere, welche weder an Windpocken erkrankt noch geimpft worden sind
  • Menschen mit einer Immunschwäche oder fehlender Abwehr gegen Windpocken
  • Neugeborene, deren Mutter kurz vor bis nach der Entbindung an Windpocken erkrankt ist (chj)
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