Ecstasy bei traumatisierten Soldaten eingesetzt
Mit MDMA gegen PTBS

Bekannt ist MDMA (3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin) vor allem unter dem Namen Ecstasy als Partydroge. Die Substanz könnte jedoch auch bei der Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen eingesetzt werden.
Publiziert: 08.05.2018 um 15:43 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 16:00 Uhr

Eine Studie aus den Vereinigten Staaten kam zu dem Ergebnis, dass eine kontrollierte Einnahme der Psychoaktiven Substanz MDMA zum Erfolg von Psychotherapien bei Menschen mit posttraumitschen Belastungsstörungen beitragen könnte.

Kontrollierte Bedingungen

Der Studie zufolge folgte die Gabe des MDMA einem genauen Plan. Im Vorfeld der eigentlichen Einnahme besuchten die Probanden drei Psychotherapie-Sitzungen von jeweils eineinhalb Stunden. Erst dann wurde die Substanz in einer den Probanden unbekannten Dosis verarbeicht. Dies in zwei jeweils acht Stunden dauernden Therapiestizungen. Die Dosen variierten dabei zwischen 30 Milligram, 75 Milligram und 125 Milligram pro Patient.

Nach den Therapiesitzungen wurden die Teilnehmenden eine Nacht lang beobachtet und am nächsten Tag nach Hause entlassen. Danach wurden sie eine Woche lang telefonisch betreut, ehe sie erneut zu drei eineinhalbstündigen Therapiesitzungen gingen.

Einer neuen Studie zufolge könnte MDMA bei posttraumatischen Belastungsstörungen helfen.
Foto: GettyImages

Unterschiedliche Wirkung je nach Dosis

Einen Monat nach der zweiten MDMA-Gabe wiesen 86 Prozent der Probanden die eine Dosis von 75 Milligramm erhalten hatten, keine Symptome von PTBS mehr auf. Bei der Gruppe mit einer Dosis von 125 Milligramm waren es noch 58 Prozent und bei den Probanden mit 30 Milligram 29 Prozent.

Diejenigen Probanden, deren Dosis im zweiten Teil der Studie auf von 30 auf 100 bis 125 Milligramm erhöht wurde gaben an, dass ihre Symptome deutlich abgenommen hätten. Über die ganze Studie gesehen berichteten die Probanden von 85 Zwischenfällen wie Angstzuständen, Kopfschmerzen oder Schlaflosigkeit. Einer der Teilnehmenden musste wegen Suizidgedanken hospitalisiert werden. Ob das in Zusammenhang mit dem MDMA steht, ist jedoch unklar.

Wenig aussagekräftig

Die Autoren der Studie und auch Experten attestieren der Studie eine begrenzte Aussagekraft. An der Studie nahmen nur 26 Personen teil. Davon 22 ehemalige Soldaten, drei Feuerwehrleute und ein Polizist. Zudem fehlte eine Vergleichsgruppe, der ein Placebo hätte verabreicht werden können.

Generell wurde die Studie jedoch begrüsst, da die derzeitigen Therapieangebote für Menschen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung, insbesondere für Ex-Soldaten und Notfallpersonal nicht ausreichen.

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