Die Präparaten von Vitamin D
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Forscher warnen vor Überkonsum von Vitamin D
Vitamin-D-Präparate sind oft zu hoch dosiert

In den letzten Jahren wurde der Vitamin D-Mangel zur Volkskrankheit verschrien. Mit Vitamin D-Präparaten hat man dem Defizit den Kampf angesagt, in Apotheken schweizweit waren die Tropfen und Tabletten ausverkauft. Jetzt stellt sich heraus, dass Vitamin D in vielen Präparaten zu hoch dosiert sind - und man sich damit vergiften kann.
Publiziert: 26.11.2018 um 17:41 Uhr

Während der Winterszeit liegt das Thema Vitamin D in aller Munde - wortwörtlich. Ein Defizit des Sonnenvitamins galt als gefährlich: Ein Mangel davon kann zu Osteoporose, Herzkrankheiten und sogar Krebs führen. Die Hauptquelle des Vitamins ist die Sonne. Weil die Mehrheit der Bevölkerung den Sommer nicht in der Sonne verbringt und sich mit Sonnencreme schützt, kann der Körper keinen Speicher an Vitamin D für den Winter zulegen.

Was bringt Vitamin D wirklich?

Jetzt haben mehrere Studien den Hype um das Vitamin hinterfragt. Fest steht, dass das Vitamin D für die Aufnahme von Calcium und Phosphaten wichtig ist. Somit spielt es eine wichtige Rolle in der Regulierung der Knochensubstanz. Weil viele Organe des Körpers Vitamin-D-Rezeptoren haben, wurde vermutet, dass es auch gegen nicht skeletale Erkrankungen wie Asthma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Depression, Demenz und multipler Sklerose helfen. Dies geht mit der Beobachtung einher, dass bei vielen Krankheiten ein niedriger Vitamin-D-Spiegel einher geht.

Das Internationale Institut für Präventionsforschung in Lyon hat diese Vermutungen nun geprüft und festgestellt, dass eine tägliche Zufuhr von 10 bis 20 Mikrogramm Vitamin D keinen Wirkung aufweist bei Erkrankungen, die nicht die Knochen betreffen. Ausnahme waren Asthma und Atemwegsinfektion, welche positiv auf diese Therapie reagiert haben - allerdings nicht genug, um Vitamin D als präventiven Schutz zu empfehlen.

Ist präventative Einnahme von Vitamin D sinnvoll?

Was sind die Nachteile von Vitamin D?

Der Trend um das Vitamin D hat bereits verheerende Folgen: In Deutschland sind mehrere Fälle von Vitamin-D-Vergiftungen aufgrund einer übermässigen Einnahme von Vitamin-D-Präparaten bereits bekannt. Weil Vitamin D fettlöslich ist und nicht mit dem Urin ausgeschieden werden kann, führt eine Überdosis des Vitamins zur Lebervergiftung. Ein Forschteam der schwedischen Universität Uppsala hat zudem herausgefunden, dass ein zu tiefer sowie auch ein zu hoher Vitamin-D-Spiegel mit einem erhöhten Krebstodrisiko verbunden ist.

Nahrungsergänzungsmittel sind überdosiert

Eine Studie von Öko-Test hat nun gezeigt, wie man ganz unbewusst Vitamin D überdosieren - und somit sich vergiften- kann. Dazu hat Ökotest 21 Vitamin-D Präparate, davon fünf rezeptfreie Arzneimittel und 16 herkömmliche Nahrungsergänungsmittel, auf ihren Vitamin-D-Gehalt geprüft. Die Empfehlung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) von 20 Mikrogramm Vitamin pro Tagesdosis wurde als Richtlinie genommen. Das Fazit ist erschreckend: Die Mehrheit der Nahrungsergänzungsmitteln überschreiten die empfohlene Tagesdosis. Acht haben erhöhte Werte, vier erreichen den Höchstwert von 25 Mikrogramm und weitere vier überschreiten den Höchstwert deutlich - bis zu 42.5 Mikrogramm. Die Arzneimittel hingegen lagen alle im grünen Bereich.

Wie erkennt man einen Vitamin D Mangel?

Die präventative Einnahme von Vitamin D, ohne dass ein Mangel besteht, kann gefährlich werden. Deshalb sollten die präventive Massnahmen gegen Knochenschwund und anderen skeletalen Erkrankungen nur nach Absprache mit einer Fachperson vorgenommen werden. Häufige Erkrankungen, Erschöpfung, Knochen, Haarausfall, sowie Rücken-, Muskel-, und Knochenschmerzen und schlechte Wundheilung sind klassische Anzeichen für einen Vitamin D Mangel. Wenn man ein Defizit vermutet, sollten die Werte zuerst fachlich nachkontrolliert werden und gemäss Rücksprache mit einem Arzt therapiert werden.

Das müssen Sie über Vitamin-D-Mangel wissen

Im Winter leiden viele unter Vitamin-D-Mangel. Kein Wunder, nimmt der Mensch das wichtige Vitamin grösstenteils über die Sonnenstrahlen auf.

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Vitamin-D gibt es auch als Pille.
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Wie beugt man Vitamin D-Mangel natürlich vor?

Im Sommer empfiehlt es sich, regelmässig sich je nach Hauttyp 5 bis 25 Minuten ungeschützt zu sonnen. Das Vitamin D wird dann im Fett gespeichert und dient als Reserve für die sonnenlosen Wintermonate. Vitamin D ist auch in Lachs, Hering und Makrele enthalten, sowie in geringeren Mengen in Butter, Eigelb und Steinpilzen.

Was kann man gegen Vitamin-D-Mangel tun?

Wir wissen, dass Vitamin D wichtig ist. Dieses wird durch Einstrahlung der  Sonne auf die Haut gebildet. Doch von Oktober bis März ist die Sonne in unseren Breitengraden zu schwach. Viele Krankheiten, von Erkältung bis hin zu Krebs gehen mit einem Mangel an Vitamin D einher. Dabei ist schon im Sommer etwa die Hälfte der Bevölkerung mit Vitamin D unterversorgt – und zwar auch dann, wenn man 30 Nanogramm pro Milli­liter Blut als ausreichend erachtet.

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