Harte 20 Jahre durch die «Blaue Pille»
Viagra feiert Geburtstag

Heute ist Geburtstag von Viagra: vor 20 Jahren kam sie auf dem Markt. Die leichte und effektive Anwendung gegen Erektionsprobleme verhalf der blauen Pille zu deren globalen Erfolg: Viagra hat mittlerweile Kultstatus erreicht. Was nur wenige wissen: Ursprünglich war die Pille für einen ganz anderen Wirkungsbereich vorgesehen.
Publiziert: 27.03.2018 um 21:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 22:55 Uhr

Viagra ist eine Erfolgsgeschichte. Das Medikament wird weltweit von schätzungsweise über 30 Millionen Menschen eingenommen. Sogar Filmkomödien greifen für ihre Pointen auf die kultige Pille zurück. Wie viele Menschen in der Schweiz tatsächlich an Impotenz leiden, ist unklar. Das hat verschiedene Gründe: Impotenz ist oft mit Scham verbunden, weshalb Betroffene anonym bleiben wollen und sich die Medikamente im Internet anschaffen. Viagra und dessen Generika sind leicht erhältlich. Dies macht für viele den Gang zum Arzt überflüssig.

Wie wurde Viagra entdeckt?

Die kleinen blauen Potenzpillen sind eines der erfolgreichsten Medikamente der Geschichte. Nun sollen sie in Grossbritannien auch ohne Rezept erhältlich sein. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/AP pfizer/William Vazquez

Am 27. März 1998 liess die Food and Drug Administration (FDA) in den USA das Potenz-Medikament Viagra zu. Im Oktober desselben Jahres wurde das Medikament von der EU zugelassen. Bevor es aber dazu kam, führte eine Verkettung von Zufällen zur Entdeckung des Wirkstoffs: Anfang der 1990er Jahre waren Forschende des US-Pharmakonzerns «Pfizer» in einem Institut in Sandwich (UK) daran, ein neues Medikament für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln.

Nakte Fakten über Viagra
  • Im März 1998 wurde das Medikament vom US-Pharmakonzern Pfizer auf den Markt gebracht.
     
  • 2012 machte der Konzern damit einen weltweiten Umsatz von 1,9 Milliarden Schweizer Franken.
     
  • Mehr als 30 Millionen Menschen weltweit schlucken die Pillen gegen Impotenz.
     
  • Viagra wirkt nicht mehr als einmal am Tag.
     
  • Viagra hilft auch im Kampf gegen Alzheimer und Diabetes, beim Abnehmen und wird in den USA gegen Kinderlosigkeit eingsetzt.
     
  • Viagra-Pille im Wasser verdoppelt die Lebensdauer von Schnittblumen und hält das Gemüse frisch.
  • Im März 1998 wurde das Medikament vom US-Pharmakonzern Pfizer auf den Markt gebracht.
     
  • 2012 machte der Konzern damit einen weltweiten Umsatz von 1,9 Milliarden Schweizer Franken.
     
  • Mehr als 30 Millionen Menschen weltweit schlucken die Pillen gegen Impotenz.
     
  • Viagra wirkt nicht mehr als einmal am Tag.
     
  • Viagra hilft auch im Kampf gegen Alzheimer und Diabetes, beim Abnehmen und wird in den USA gegen Kinderlosigkeit eingsetzt.
     
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Statt den Blutdruck einfach nur zu senken, förderte das Medikament vor allem die Durchblutung des männlichen Glieds, indem sich die Blutgefässe bei Betroffenen entspannten. Zwar waren die Patienten-Versuche im Hinblick auf die Senkung des Blutdrucks erfolgreich, allerdings berichteten Probanden von mehreren Erektionen einige Tage nach der Einnahme des Medikaments. Später erwies sich das Medikament für Herzbeschwerden als wirkungslos. Stattdessen verfolgten die Forschenden seine sexuelle Wirkung. Nach einer Studie mit 300 Männern in verschiedenen Ländern, stellten die Forschenden bei 90 Prozent Erektionen fest.

Eines der wohl bekanntesten Medikamente feiert Geburtstag: Viagra wird 20!
Foto: Thinkstock Images
Viagra als Schlankmacher

Möglich, dass Viagra bald nicht mehr nur eine Wunderwaffe im Schlafzimmer ist, sondern auch beim Abnehmen hilft. Jedenfalls wird eifrig in diese Richtung geforscht.

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Viagra: Bald auch Abnehmpille?
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Cover Media

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Gibt es besseres Viagra?

Fünf Jahre nach der Zulassung des Medikaments von Pfizer brachten mehrere Pharmakonzerne Konkurrenzprodukte auf den Markt. Seit 2013 sind Generika rezeptfrei online erhältlich. Die offizielle Zulassung der Generika in diversen Ländern führte zu Veränderungen auf dem Markt: Während Pflizer 2007 noch 47 Prozent Marktanteil hatte, waren es 2013 noch 36 Prozent. Dies hat einen einfachen Grund: Generika sind billiger und gelten als gleich wirksam.

Beim Namen Viagra handelt es sich um ein Kunstwort, das Pfilzer schützen liess. Der Name setzt sich aus den Wörtern vigor (lat. Stärke) und Niagara (Niagarafälle) zusammen. Damit wollte der Konzern womöglich auf die Wirkung und deren Wucht anspielen. Obwohl die Generika nicht gleich heissen dürfen, hat sich der Name für alle Erektionsfördernden Medikamente durchgesetzt.

Vor zehn Jahren brachen für Männer harte Zeiten an.
Foto: ZVG

Fördert Viagra Lust?

Die Annahme, dass Viagra nicht nur eine körperliche Reaktion hervorruft, sondern auch die Lust auf Sex steigern könnte, ist falsch. Potenzmittel machen lediglich munter und sorgen für ein erigiertes Glied. Wichtig zu beachten ist zudem, dass Viagra nur einmal am Tag wirkt und man sich deshalb vor der Einnahme am besten genau über Wirkungsbeginn und -dauer informiert.

In der Regel muss das Medikament ca. eine Stunde vor der sexuellen Aktivität eingenommen werden. Es hält dann ca. vier Stunden. Allerdings kann der Zeitpunkt, zu dem die Wirkung einsetzt, variieren. Eine höhere Dossierung erhöht die Wahrscheinlichkeit für Nebenwirkungen und kann unter Umständen gefährlich sein. Das Medikament sollte höchstens dreimal pro Woche eingenommen Werden.

Was kann «Viagra für die Frau?»

Das Mittel war urprünglich als Antidepressivum gedacht, das auf die Botenstoffe im Gerhirn wirkt. Es senkt den Spiegel des lusthemmenden Hormons Serotonin. Gleichzeitig hebt es die Konzentration von Dopamin und von Noradreanalin im Blut an. Das soll die weibliche Libido befeuern.

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KEYSTONE/AP/ALLEN G. BREED

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