Im Kampf gegen das chronische Leiden
Die Schmerzen kamen – und blieben

Erst dachte er an einen Hexenschuss. Heute ist der Alltag von Frank Feuerbach (45) von chronischen Rücken- und Beinschmerzen bestimmt: Bandscheibenvorfall. Aufgeben will er aber nicht.
Publiziert: 30.06.2016 um 12:12 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 00:25 Uhr
Gabi Schwegler

Es passierte in der Fussgängerzone in Nürnberg (D) auf einem Adventsbummel mit seiner Stieftochter: Frank Feuerbach (45) sackte mitten in der Menschenmenge zusammen. «Es war, als ob mir jemand ein Messer in den Rücken gestossen hätte. Ein Blitz schoss in meine Beine, und alle Kraft war weg.»

Die Stieftochter fährt ihn nach Hause, er nimmt ein heisses Bad. Am nächsten Morgen kommt er nicht mehr aus dem Bett. «Ich dachte zuerst an ­einen Hexenschuss. Aber als die Schmerzen anhielten, wusste ich, dass etwas nicht normal ist», sagt Frank Feuerbach. Zurück in der Schweiz erhielt er im Kantonsspital ­Luzern die Diagnose: sieben­facher Bandscheibenvorfall.

Die Diagnose: Bandscheibenvorfall

Das war vor eineinhalb Jahren. Frank Feuerbach arbeitete als Logistikleiter, das Heben von schweren Gegenständen war Alltag, Rückenschmerzen kamen und gingen. Aber diese Schmerzen überstiegen alles. Auf einer Skala von 1 bis 10 ordnete er seinen Schmerz bei 8 ein. «Das Schwierige ist, dass man mich nicht aufschnippeln und schauen kann, welches Kabel kaputt ist. Nerven lassen sich nicht röntgen.»

Frank Feuerbach in der Sporttherapie am Zentrum für Schmerzmedizin in Nottwil LU: «Es gibt keinen schmerzfreien Tag.»
Foto: Sabine Wunderlin
Foto: SOBLICK MAGAZIN

Nach der Reha in Schinznach AG ging es ihm wieder besser. Bis ihm am 19. April 2015 im Stau vor dem Gubristtunnel einer mit Wucht von hinten auffuhr. Da waren die Schmerzen zurück – und blieben. «Es gibt keinen schmerzfreien Tag», sagt er. Manchmal fühle er sich am Morgen, als habe ihn ein Lastwagen überfahren. «Anderntags habe ich das Gefühl, dass mir einer mein Bein ausreissen will.» Es vibriert, es sticht, es schmerzt.

Per Ende August letzten Jahres verlor er die Arbeitsstelle. «Die Kündigung hat wehgetan, aber ich darf das nicht persönlich nehmen.» Seine Frau starb vor fünf Jahren an Krebs, seine Familie lebt in Deutschland. Er wohnt ganz alleine in einer Wohnung in Muri AG. «Es ist psychisch eine grosse Herausforderung», sagt er. «Viele unterschätzen Schmerz. Ihn täglich zu haben, geht enorm an die Substanz.»

Aufgeben kommt für ihn aber nicht in Frage. Er sucht die Struktur im Alltag, erledigt Korrespondenz mit Versicherungen und Behörden, geht dreimal in der Woche zum ­Nordic Walking, am Wochenende in die Sauna und zum Schwimmen. «Ich akzeptiere diese Situation nicht als Dauerzustand.»

Bandscheibenvorfall - was tun?

Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Ein Bandscheibenvorfall entsteht durch eine Veränderungen der Bandscheiben. Die Wirbelsäule des Menschen wird erst durch die 23 zwischen den Wirbeln liegenden Bandscheiben flexibel. Im Innern der Bandscheiben befindet sich ein Gallertkerne (Nucleus pulposus), der von einem harten Faserring (Anulus fibrosus) fixiert wird. Da mit dem Alter der Wassergehalt der Bandscheibe sinkt, wird sie mit der Zeit immer weniger elastisch. Der Faserring kann so Risse bekommen – bricht der Gallertkernen dann durch den Faserring, liegt ein Bandscheibenvorfall vor. Am häufigsten tritt dieses Phänomen im Bereich der Lendenwirbelsäule auf.

 

Was tun bei einem Bandscheibenvorfall?

Welche Therapie bei einem Bandscheibenvorfall zum Einsatz kommt, hängt auch davon ab, wo und wie der Gallertkern ausgetreten ist. Bei einem Grossteil der Fälle setzen die Ärzte aber auch eine konservative Therapie, die Massnahmen wie die Gabe von Schmerzmitteln, Wärmebehandlungen und Physiotherapie einschliesst. Um ein erneutes Auftreten eines Bandscheibenvorfalls zu verhindern, kann der Patient im Anschluss mit gezielten Übungen die Rückenmuskulatur stärken und so die Wirbelsäule entlasten.

Bei starken, anhaltenden Schmerzen oder Lähmungserscheinungen kann ein Bandscheibenvorfall auch operativ behandelt werden.

 

Wie kann man einem Bandscheibenvorfall vorbeugen?

Um die Bandscheiben zu schonen, sind eine richtige Körperhaltung und eine kräftige Rückenmuskulatur wichtig. Durch Übergewicht sind die Bandscheiben einer dauernden Überbelastung ausgesetzt, sodass eine Gewichtsreduktion ebenfalls helfen kann, Bandscheibenvorfälle zu verhindern.

Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Ein Bandscheibenvorfall entsteht durch eine Veränderungen der Bandscheiben. Die Wirbelsäule des Menschen wird erst durch die 23 zwischen den Wirbeln liegenden Bandscheiben flexibel. Im Innern der Bandscheiben befindet sich ein Gallertkerne (Nucleus pulposus), der von einem harten Faserring (Anulus fibrosus) fixiert wird. Da mit dem Alter der Wassergehalt der Bandscheibe sinkt, wird sie mit der Zeit immer weniger elastisch. Der Faserring kann so Risse bekommen – bricht der Gallertkernen dann durch den Faserring, liegt ein Bandscheibenvorfall vor. Am häufigsten tritt dieses Phänomen im Bereich der Lendenwirbelsäule auf.

 

Was tun bei einem Bandscheibenvorfall?

Welche Therapie bei einem Bandscheibenvorfall zum Einsatz kommt, hängt auch davon ab, wo und wie der Gallertkern ausgetreten ist. Bei einem Grossteil der Fälle setzen die Ärzte aber auch eine konservative Therapie, die Massnahmen wie die Gabe von Schmerzmitteln, Wärmebehandlungen und Physiotherapie einschliesst. Um ein erneutes Auftreten eines Bandscheibenvorfalls zu verhindern, kann der Patient im Anschluss mit gezielten Übungen die Rückenmuskulatur stärken und so die Wirbelsäule entlasten.

Bei starken, anhaltenden Schmerzen oder Lähmungserscheinungen kann ein Bandscheibenvorfall auch operativ behandelt werden.

 

Wie kann man einem Bandscheibenvorfall vorbeugen?

Um die Bandscheiben zu schonen, sind eine richtige Körperhaltung und eine kräftige Rückenmuskulatur wichtig. Durch Übergewicht sind die Bandscheiben einer dauernden Überbelastung ausgesetzt, sodass eine Gewichtsreduktion ebenfalls helfen kann, Bandscheibenvorfälle zu verhindern.

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