Ein Mann der Grippe hat und im Bett mit dem Thermometer liegt.
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Impfungen und A-Virus sei Dank
Grippe-Welle ist nur ein Wellchen

Diese Grippe-Saison beginnt später und wird laut Experten weniger heftig als in den Vorjahren. Das liegt auch an der Art des Virus.
Publiziert: 28.01.2019 um 22:58 Uhr
|
Aktualisiert: 09.07.2019 um 17:16 Uhr
Vinzenz Greiner
Vinzenz GreinerRedaktor Storytelling

Stellen Sie sich vor, es ist Grippezeit und kaum einer merkts. Derzeit gibt es in der Schweiz weniger als halb so viele Grippefälle wie zum selben Zeitpunkt in den beiden Vorsaisons!

Wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch mitteilte, gibt es in der dritten Kalenderwoche die meisten Grippekranken in Graubünden und im Tessin. Schweizweit betrachtet sind es hochgerechnet auf 100'000 Einwohner gerade einmal 140 Grippefälle – sogenannte Inzidenzen. Auch in den meisten europäischen Ländern seien nur «tiefe bis mittelhohe Aktivität der grippeähnlichen Erkrankungen» gemeldet worden.

Verbreitungskurve flacht ab

In der zweiten Januarwoche überschritten zwar die Inzidenzen in der Schweiz den Schwellenwert von 68, ab dem man von einer Epidemie spricht. Doch die Verbreitungskurve flacht jetzt ab: Hatte sich die Anzahl der Grippefälle von der ersten auf die zweite Kalenderwoche noch fast verdoppelt, stieg sie in der Woche darauf nur noch um weniger als 16 Prozent.

Gut so: Die Grippe hat in dieser Saison einen schweren Stand.
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«Es besteht eine gute Chance, dass die Grippewelle in dieser Saison nicht ganz so heftig wird», sagt Daniel Koch (63), Leiter Abteilung übertragbare Krankheiten beim BAG.

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Taschentücher werden in der Grippezeit zum notwenigen Begleiter. (Symbolbild)
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«Bevölkerung hat teilweise Abwehrstoffe»

Ganz anders in der Vorsaison. Anfang 2018 hat die Grippe die Schweiz im Schwitzkasten. Die Anzahl der Fälle steigt rasant: In der zweiten Kalenderwoche sind es schon 344. Spitäler melden die ersten Todesfälle. «Die grassierende Grippe war auf ein B-Virus zurückzuführen», erklärt Koch gegenüber BLICK.

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In dieser Saison dagegen dominiert ein A-Virus. Und dieses ist laut Koch auch der Grund, weswegen es bisher so wenige Erkrankungen gibt. Zum einen sei dieser Virus nämlich durch den Impfstoff abgedeckt. Zum anderen ist dieses Virus ein alter Bekannter: «Es hat bereits in der Schweiz zirkuliert, weswegen die Schweizer Bevölkerung teilweise Abwehrstoffe gegen dieses Virus haben sollte.»

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Nur sechs Saisons mit weniger Fällen

Auch wenn man alle Grippewellen seit der Saison 1999/2000 betrachtet, erkennt man, dass wir es derzeit eher mit einem Grippe-«Wellchen» zu tun haben. In nur sieben der letzten 20 Grippe-Saisons gab es in der dritten Kalenderwoche weniger Grippefälle. Betrachtet man nur die Saisons, die zu diesem Zeitpunkt die Spitze der Grippewelle noch vor sich hatten, sind es sogar nur sechs.

Hat sich's heuer also ausgegrippt? Entwarnung will Koch vom BAG nicht geben. Denn Viren mutierten ständig, ihre Verbreitung sei ausserdem von Faktoren wie Wetter abhängig. Und: «Grippewellen sind eben immer für Überraschungen gut.»

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