Nach dem Tod von Kurt Zurfluh (†67) auf Kuba
So gefährlich sind Karibik-Reisen für Senioren

Hat er zu wenig Wasser getrunken? Oder sich im Flugzeug zu wenig bewegt? Der Herztod von Kurt Zurfluh auf Kuba löst grosse Bestürzung aus. Und beweist, dass Reisen in die Karibik nicht ungefährlich sind.
Publiziert: 18.04.2017 um 23:46 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:40 Uhr
Matthias Mast

Der Schock für die Volksmusik-Branche ist riesig: Am Samstag erlitt Kurt Zurfluh mit nur 67 Jahren auf Kuba einen Herzinfarkt (BLICK berichtete). Der legendäre «Hopp de Bäse»-Moderator brach nach einem Stadtbummel in der Lobby seines Hotels in Havanna zusammen. Sein Freund und Begleiter, Ländler-König Carlo Brunner (61), konnte ihn nicht wiederbeleben. Ärzte fanden später heraus, dass Zurfluh auch noch eine Lungenembolie hatte.

Gefährliche Blutgerinnsel bei Langstreckenflügen

Zurfluh, der mit Brunner seit Anfang letzter Woche für eine Kulturreise auf der Karbik-Insel weilte, hatte die letzten Tage vor seinem Tod einige Male mit Atemproblemen zu kämpfen. Das könnten Anzeichen dafür sein, dass etwas nicht stimmte, sagt Dr. Andreas Brand, Facharzt für Innere Medizin in Münchenbuchsee BE. 

«Generell gilt, dass während und nach Langstreckenflügen für Personen ab dem 50. Lebensjahr die Gefahr des Verschlusses einer Körpervene durch ein Blutgerinnsel zunimmt», erklärt Brand. «Eine solche Beinvenenthrombose kann zu einer lebensbedrohlichen Lungenembolie führen.»

Starb am Samstag in den Ferien auf Kuba: TV-Legende Kurt Zurfluh.
Foto: zVg

Genügend Wasser, wenig Alkohol trinken

Dieser Gefahr lasse sich vorbeugen, wenn man während des Flugs öfters aufstehe und sich im Gang des Flugzeugs bewege. Als vorbeugende Massnahme gegen eine Thrombose empfehle sich auch eine befristete Einnahme oder Injektion von blutverdünnenden Medikamenten. «Zudem ist es empfehlenswert, vor allem zu Beginn des Aufenthalts in der Feriendestination genügend Wasser und wenig alkoholhaltige Flüssigkeiten zu trinken.»

Für Senioren können Reisen in tropische Klimazonen zusätzlich zu Herz- und Kreislaufproblemen führen. «Die Zeit- und vor allem die Klima-Umstellung wirken belastend, besonders, wenn man von winterlichen Wetterverhältnissen in heisse Gefilde reist», betont Brand.

Dass Zurfluh zu wenig Wasser getrunken haben könnte, wird man wohl nie erfahren. Tatsache ist aber, dass er bis zuletzt das Leben ausgekostet hat. In einer seiner letzten Kolumnen in der Zeitung «Zentralschweiz am Sonntag» schrieb der Moderator noch im Januar über sein Renten-Dasein: «Vielleicht ist es doch besser, das Leben noch intensiv zu geniessen, die Kohle auszugeben, schöne Reisen zu machen, gute, aber preiswerte und saubere Restaurants zu besuchen, eine feine Flasche Wein zu trinken (je nach Lust pro Tag oder Woche), die sicher auch dazu beiträgt, dass man nicht 100 Jahre alt wird ...»

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