Online-Computerspiele
Tägliches «Gamen» reduziert Hirnvolumen

Eine neue Studie der Universität Ulm zeigt, dass das tägliche Spielen eines beliebten Online-Computerspiels über einen längeren Zeitraum hinweg die Hirnstruktur veränderte.
Publiziert: 05.12.2017 um 18:14 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 16:30 Uhr

Betroffen ist der sogenannte orbitofrontale Kortex. Dieser Bereich im Frontallappen des Hirns ist für die Kontrolle von Emotionen und Entscheidungen verantwortlich. Bereits eine Stunde tägliches Spielen eines Online-Fantasy-Spiels führte zu einer Abnahme des Hirnvolumens in dieser Region unserer Denkzentrale.

Das menschliche Hirn ist in der Lage, sich durch Lernprozesse zu verändern. Das Erlernen eines Musikinstruments beispielsweise nimmt Einfluss auf Hirnareale in denen die Motorik der Hände gesteuert wird. Die Studie konnte nun zeigen, dass Computerspielen mit einer Reduktion des Hirnvolumens im orbitofrontalen Kortex assoziiert ist. Auswirkungen davon können schlechtere Emotionsregulation und Entscheidungsfindungsprobleme sein. Besorgniserregend dabei: Die Veränderungen im Hirn lassen sich bereits nach sechs Wochen nachweisen.

Täglich eine Stunde «gamen»

An der Längsschnittstudie nahmen 119 Menschen teil. Die Probanden wurden in verschiedene Untergruppen unterteilt. Eine Gruppe bestand aus 41 «Game-Erfahrenen», die andere aus 78 «Game-Neulingen». Diese verfügten über keine nennenswerten Internet- oder Online-Spiel-Vorkentnisse. Die Neulinge wurden in weitere zwei Gruppen aufgeteil. Eine davon sollte sechs Wochen lang täglich mindestens eine Stunde am Computer spielen. Die andere Gruppe bildete eine Kontrollgruppe und spielte während dieser Zeit nicht. Zu Beginn und zum Ende dieser Periode wurde bei den Teilnehmern ein struktureller Magnetresonanztomografie-(MRT)-Scan durchgeführt. So konnten die möglichen Effekte auf das Hirn nachgewiesen werden. (aponet)

Bereits nach sechs Wochen konnte eine Reduktion des Hirnvolumens festgestellt werden.
Foto: Thinkstock
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