Schuppenflechte: Jucken, Hautausschlag und Schuppen
Was ist Psoriasis und was kann man dagegen tun?

Psoriasis, so heisst die Schuppenflechte im Fachjargon, ist für Betroffene oft sehr unangenehm. Die auffäligen, mit silberweissen Schuppen bedeckten Hautstellen ziehen nicht selten skeptische Blicke auf sich.
Publiziert: 15.08.2018 um 11:33 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 19:57 Uhr
Schuppenflechte ist eine der am weitesten verbreiteten Hauterkrankungen.
Foto: Getty Images

Die Schuppenflechte ist eine der häufigsten Hauterkrankungen und verläuft fast immer chronisch. Sie tritt bei etwa ein bis zwei Prozent der Schweizer Bevölkerung auf. Frauen und Männer sind dabei etwa gleich fest betroffen. Typische Merkmale sind scharf begrenzte, gerötete mit silberwissen Schuppen bedeckte Hautstellen.

Stand heute gilt die Krankheit als unheilbar. Sie ist aber auch nicht gefährlich. Es gibt allerdings verschiedene Therapieformen, die den Verlauf günstig beeinflussen können. Unangenehm ist die Hauterkrankung aber allemal. Betroffene ziehen wegen der auffälligen Hautveränderungen oft  Blicke auf sich oder werden aus falscher Angst vor Ansteckung gar gemieden.

Wie äussert sich die Schuppenflechte?

Die Psoriasis lässt sich in der Regel leicht erkennen. Charakteristische Hautveränderungen sind scharf begrenzte, stark durchblutete und gerötete Areale. Diese sind von einer mehr oder weniger dichten Schicht silbrig-weisser Schuppen bedeckt. Zudem können kleine punktförmige Blutungen zu sehen sein. Bei der Plaque-Psoriasis, der häufigsten Form der Schuppenflechte, sind in den meisten Fällen die Knie, Ellenbögen, die Kopfhaut und das Steissbein betroffen. Bei gut der Hälfte der Patienten können auch die Nägel befallen sein.

Die Haut ist im Allgemeinen trockener als es sonst der Fall wäre. Es kann auch vorkommen, dass sich schmerzhafte Risse oder Blasen bilden. Häufig leiden Betroffene zudem unter Juckreiz.

Arten  der Schuppenflechte

Man unterscheidet bei der Psoriasis drei Formen:

Die gewöhnliche Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) macht etwa 80 Prozent aller Fälle aus. Sie unterscheidet sich dabei in die Typen I und II. Bei Typ I beginnt die Erkrankung normalerweise im Alter von 10 - 25 Jahren und tritt oft gehäuft in einzelnen Familien auf.

Typ II tritt in der Regel später auf, etwa im Alter von 35 - 60 Jahren. Diese Form verläuft in der Regel etwas milder und ist weniger abhängig von der genetischen Disposition.

Daneben gibt es noch die Schuppenflechte mit Pustelbildung (Psoriasis pustulosa). Sie tritt eher selten auf. Bei ihr erscheinen auf den geröteten Hautstellen zusätzlich keimfreie Eiterbläschen. Meistens sind dabei die Handflächen und Fusssohlen betroffen.

Zu guter letzt gibt es noch die Schuppenflechte mit Gelenkbeteiligung, sie ist eine rheumatische Form der Psoriasis. Sie tritt vorwiegend gemeinsam mit der gewöhnlichen Schuppenflechte vom Typ I auf. In einem solchen Fall schwellen die Gelenke an und Bewegungen sind mitunter nur noch eingeschränkt möglich.

Ursachen

Die Wissenschaft tappt bisher noch im Dunkeln, wenn es um die Ursache für Psoriasis geht. Man geht jedoch davon aus, dass vor allem eine genetische Veranlagung Schuld daran ist, dass Menschen an der Schuppenflechte erkranken. Je mehr Verwandte bereits an einer Psoriasis erkrankt sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, selbst an einer solchen zu erkranken.

Es wird aber auch davon ausgegangen, dass gewisse Triggerfaktoren eine entscheidende Rolle beim erstmaligen Auftreten der Hauterkrankungen spielen. Solche können beispielsweise akute oder chronische Infektionen, mechanische Reizung und lokale Hautschäden sowie bestimmte Medikamente sein.

Behandlung

Die Therapie der Schuppenflechte reicht von einfachen, pflegenden Salben bis hin zur Behandlung mit starken Medikamenten.

Als Basisbehandlung ist die richtige Hautpflege extrem wichtig. Es wird auf rückfettende Ölbäder, Duschöle, Fettsalben oder fetthaltige Cremes gesetzt. Bei einer leichten Verlaufsform können zusätzlich Vitamin-D-Präparate und Kortisonpräparate sowie Salben mit dem Wirkstoff Dithranol oder Retinoid eingesetzt werden.

Wenn die Lokalbehandlung nicht anschlägt, wird oft auf UV-Lichttherapie gesetzt. Durch diese kann die Krankheit bei einer Mehrzahl der Patienten relativ schnell günstig beeinflusst werden.

Bei schweren Verläufen werden Medikamente in Tablettenform eingesetzt. Diese sorgen dafür, dass die Haut- und Schleimhautzellen wieder normal wachsen und reifen. 

Sind die Gelenke auch betroffen oder ist der Befall extrem schwer und ausgedehnt, kommen sogenannte Immunsupressiva zum Einsatz. Diese Art der Medikamente birgt aber die Gefahr schwerer Nebenwirkungen. Ihre Einnahme muss also genau mit dem Behandler abgesprochen werden.

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