Fux über Sex
Kein Sex, weil das Kind im Ehebett schläft?

Publiziert: 08.06.2020 um 23:04 Uhr
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Aktualisiert: 16.02.2021 um 19:26 Uhr
Caroline Fux
Caroline FuxBlick-Sexologin

Ich (42) will im Minimum dreimal Sex, aber wegen meiner Frau (38) haben wir höchstens einmal im Monat. Ich finde, das geht so nicht. Ein Problem ist, dass unsere Tochter, die schon in die Schule geht, immer noch bei uns im Bett schläft. Aber nur daran kann es eigentlich nicht liegen, denn meine Frau mag auch zu einem anderen Zeitpunkt nicht. Ich liebe sie sehr, aber für mich ist das nicht okay so. Roman

Lieber Roman

Es kommt ziemlich oft vor, dass sich Paare über die Häufigkeit von Sex mehr oder weniger stark in die Haare geraten. Denn dass zwei Menschen ständig und über eine lange Zeit sexuell gleich ticken, ist schlicht und einfach unwahrscheinlich.

Caroline Fux, Psychologin und Sexologin.
Foto: Geri Born

Ein grosses Problem an der Häufigkeitsdiskussion ist, dass man etwas Vielschichtigem wie Sexualität nur schlecht über Zahlen gerecht werden kann. Rechenspiele wie «Ich will jeden Tag, du einmal im Monat, also machen wir 30 plus 1 durch 2» versöhnen ein Paar so gut wie nie.

Statt nur über Zahlen zu reden, thematisiert man besser, wie viel Raum man der Sexualität jenseits der Häufigkeit geben möchte. So ist die Diskussion offen dafür, dass auch besprochen wird, was man allenfalls anders machen müsste, damit beide diesen Lebensbereich wieder als etwas sehen, das einen Alltag bereichert.

Die Frage nach dem Raum verschärft sich bei euch zusätzlich, weil eure Tochter offenbar oft ins Elternbett klettert und so euren Paarraum mitbelegt. Welche Mechanismen da genau bei euch spielen, müsste geklärt werden, aber es wäre schade, wenn deine Frau eure Tochter auch deshalb gern bei euch im Bett sieht, weil sie sich so vor zu drängenden Avancen schützen möchte.

Bleibt weiter im Gespräch, aber fokussiert euch mehr auf das «Wie» als auf das «Wie oft» in eurer Sexualität. So findet ihr eher Veränderungen, die zu beiden Bedürfnissen passen.

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Weiss, was die Menschen bewegt: Caroline Fux.
Aissa Tripodi

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