Ich (44) kann beim Sex mit einem Mann nicht kommen. Ich geniesse zwar die Küsse und Berührungen, aber die Penetration erregt mich überhaupt nicht, manchmal tut sie sogar weh. Auch Oralsex finde ich nicht besonders erregend. Woher kommt das? Ich mache sehr oft Selbstbefriedigung, manchmal mehrmals am Tag. Da geht es immer. Malena
Liebe Malena
Die Sexualität, wie du sie heute lebst, ist das Resultat deiner individuellen sexuellen Lerngeschichte. Vermutlich hast du irgendwann eine Technik entdeckt, die bei dir für die Selbstbefriedigung sehr gut funktioniert hat. Weil Menschen wiederholen, was ihnen gut tut, ist deine Technik irgendwann zur Routine geworden. Wenn diese Routine nun sehr anders ist als das, was bei der Penetration oder beim Oralsex passiert, kann es sein, dass sich das für dich komisch anfühlt. Denn was eine Person an Berührungen mag, hat viel mit Gewohnheit zu tun.
Frauen, die nicht gern Oralsex bekommen, arbeiten in ihrer Solosexualität beispielsweise oft mit eher starken, intensiven Berührungen. Den Kontrast zum Gewohnten erleben sie dann als neutral oder sogar unangenehm.
Schmerzen bei der Penetration können durch eine hohe Körperspannung entstehen. Achte doch mal darauf, ob du bei der Selbstbefriedigung die Muskeln an verschiedenen Körperzonen sehr stark spannst und dabei flach atmest. Wenn du das als Gewohnheit in den Paarsex mitnimmst, kann das wehtun.
Zu einem Muster von flacher Atmung, starker Muskelspannung und heftigen Bewegungen würde auch dein Bedürfnis passen, es dir oft selbst zu machen. Denn Orgasmen, die unter diesen Umständen erreicht wurden, lassen oft nur kurz Befriedigung zurück. In einer körperzentrierten Sexualberatung kannst du klären, wie genau du sexuell tickst und was du für mehr Lust und Wohlbefinden ändern könntest.
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