Mehr Zurückhaltung wegen MeToo-Debatte
So ungern flirtet die Schweiz

Die Schweiz ist ein Volk, das nicht gerne flirtet. Das zeigt eine neue Studie von Parship, die auch den Einfluss der MeToo-Debatte auf das Flirtverhalten hierzulande analysiert.
Publiziert: 06.02.2020 um 13:32 Uhr
In der Schweiz warten die meisten lieber darauf, angesprochen zu werden. Aktives Flirten vermeidet man gerne.
Foto: Getty Images/Uppercut RF
1/5
Vanessa Büchel

Die Rollenverteilung von Mann und Frau befindet sich im Wandel. Auch beim Flirtverhalten tut sich was: Während Frauen mutiger werden dürfen, sind sich Männer immer unschlüssiger, wie weit sie beim Flirten überhaupt gehen dürfen. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Parship. Die Online-Partneragentur hat dafür 1500 Frauen und Männer im Alter von 18 bis 69 Jahren in der Schweiz befragt. Ausgeführt wurde die Befragung über das digitale Markt- und Meinungsforschungsunternehmen marketagent.com.

Ein Grund dafür ist unter anderem die MeToo-Debatte, ausgelöst durch den Fall um den US-amerikanischen Filmproduzenten Harvey Weinstein (67). Bei der Umfrage gaben acht Prozent der befragten Frauen und rund 17 Prozent der teilnehmenden Männer an, dass sich durch MeToo ihre Art zu flirten verändert hat. 33 Prozent des männlichen Geschlechts weiss nicht mehr, was beim Flirten noch akzeptabel ist und was nicht.

Schweizer warten lieber darauf, angesprochen zu werden

Grundsätzlich sind Schweizerinnen und Schweizer dem Flirten eher abgeneigt. Egal ob mithilfe von plumpen Anmachsprüchen, schmachtenden Blicken oder einem hübschen Lächeln – den ersten Schritt machen hierzulande nur wenige gerne. Laut der Studie trauen sich nur 29 Prozent der Männer und 11 Prozent der Frauen, mutig zu sein, auf jemanden Interessantes zuzugehen und sich direkt vorzustellen.

Mit Zeichen zu vermitteln, angesprochen werden zu wollen, darauf setzt die Schweiz lieber: 58 Prozent Frauen und 46 Prozent Männer bevorzugen es dabei, jemanden mit einem Lächeln auf sich aufmerksam zu machen. Näher an eine Person heran gehen 22 Prozent der Damen und 16 Prozent der Männer.

Unter 30-Jährige sind bedeutend offensiver beim Flirten

Das ganze Volk als Flirtmuffel abzustempeln wäre aber falsch, denn eine Altersklasse beweist das Gegenteil. Mehr als die Hälfte der unter 30-Jährigen flirtet gerne.

21 Prozent glauben dabei sogar, dass sie das Anbaggern auch gut beherrschen. Nur 17 Prozent dieser Altersklasse zweifelt an ihren Flirtkompetenzen.

Flirtpartner muss ansprechend sein

Und wer schliesslich angeflirtet wird, der geht nur darauf ein, wenn die andere Person auch gefällt. Besonders bei Frauen ist das der Fall. Wenn das weibliche Geschlecht jemanden nicht ansprechend findet, dann haben 72 Prozent keine Lust, darauf einzugehen. Bei Männern ist das nur bei 56 Prozent der Fall.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?