Glücksboten und Liebesorakel
Diese Pflanzen sollen die Zukunft verraten

Die Menschheit hat sich schon immer mit Pflanzen zu helfen gewusst. Doch nicht nur bei Gesundheitsbeschwerden: Manche Gewächse sollen sogar die Anzahl der eigenen Kinder oder das Wetter vorhersagen können, andere gelten als Glücksbringer.
Publiziert: 03.04.2022 um 10:57 Uhr
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Aktualisiert: 11.08.2022 um 10:57 Uhr
Sonja Zaleski-Körner

Dass es viele Heilpflanzen gibt, wissen wir alle. Doch einigen Pflanzen werden noch viele weitere Fähigkeiten und Kräfte nachgesagt. Früher wurden diverse Gewächse auch als Orakel verwendet und zum Beispiel zur Vorhersage der grossen Liebe oder des Wetters eingesetzt. Des Weiteren gab es auch Boten für Glück oder eine reiche Ernte. Für die unterschiedlichsten Lebensbereiche sollen laut Volksweisheiten Pflanzen die Zukunft verraten können – zumindest wenn man weiss, welche Kräuter oder Blüten dafür infrage kommen und wie man sie richtig einsetzt und interpretiert.

Während die Bestimmung von bevorstehenden Wetterveränderungen durch Pflanzen in der Tat oft zutrifft, handelt es sich bei anderen Zukunftsvorhersagen um Aberglauben. Hier folgt eine Auflistung von einigen der bekanntesten Bräuche und Volksweisheiten zu Blumen, die nicht nur schön anzusehen sind, sondern bis heute gerne als Pflanzenorakel oder Glücksbringer genutzt werden.

Margerite als Liebesorakel

Jeder kennt das Spiel, bei dem nach und nach die Blütenblätter einer Blume abgezupft werden, wodurch die Liebe einer ersehnten Person abwechselnd bestätigt und verneint wird: «Sie/er liebt mich, sie/er liebt mich nicht!» Beginnen muss man mit «liebt mich». Reihum zupft man dann die Blätter aus, das letzte Blatt gibt schliesslich Auskunft über die Gefühle des Schwarms. Als Liebesorakel verwendet man traditionell eine Margerite mit ihren weissen Blütenblättern, doch oft kommen auch beliebige andere Blumen zum Einsatz.

Manchen Pflanzen wird nachgesagt, dass sie die Zukunft deuten können.
Foto: Getty Images
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Übrigens: Legt man sich abends eine Margerite unter das Kopfkissen, soll man in der Nacht von seinem zukünftigen Partner oder seiner zukünftigen Partnerin träumen.

Klatschmohn als Liebesorakel

Der auffällige Mohn mit seinen roten Blütenblättern ist auf vielen Feldern und auch in Gärten zu sehen. Die Farbe steht für die Liebe, was in diesem Fall gut passt. Diese Blume verdankt ihren Namen nämlich einem alten Spiel, bei dem man in die Hände klatscht und das Auskunft über die Gegenliebe eines angebeteten Menschen geben soll.

Die Blüte wird dafür in die Handinnenfläche gelegt und die Blütenblätter werden vorsichtig zu einer Wölbung oder Kugel geformt, wobei sich in der Mitte der Blütenblätter etwas Luft befinden sollte. Danach klatscht man beide Hände zusammen. Je lauter der Knall ist, der durch die entweichende Luft aus den Blütenblättern entsteht, desto stärker sind die Gefühle der Person, an die man denkt.

Löwenzahn zur Wettervorhersage

Da Löwenzahn sehr robust und nicht anspruchsvoll ist, wächst er fast überall. Um schlechtes Wetter vorherzusagen, kann man im Frühling und Frühsommer seine Blüten genau beobachten: Sind sie weit geöffnet, soll es sonnig bleiben, schliessen sie sich am Tag, so wie sie es am Abend tun, kann dies auf baldigen Regen oder ein Gewitter hindeuten. Dies gilt übrigens auch für viele andere Blumen, wie Ringelblumen oder Gänseblümchen.

Nach der Blütezeit welken die Blüten und die Samenkörner mit ihren fedrigen Schirmchen bilden sich kugelförmig aus – in dieser Zeit wird der Löwenzahn gerne auch als Pusteblume bezeichnet. Im Spätsommer gibt es dann meist noch Nachblüten dieser weit verbreiteten Pflanzen, die dann erneut in sattem gelb erstrahlen. Somit kann man sie viele Monate lang zur Vorhersage von Regen verwenden.

Löwenzahn als Glücksorakel

Als sogenannte Pusteblume, also wenn die Samen am Löwenzahn ausgebildet sind, soll die Pflanze verraten können, ob man in Zukunft Glück hat oder nicht. Wem es gelingt, alle Samen in nur einem Atemzug vom Stängel wegzupusten, der ist ein Glückskind. Bleiben noch Samen übrig, soll die Anzahl dieser entweder den Jahren entsprechen, die man noch auf seine Hochzeit warten muss, oder die Zahl der eigenen Kinder vorhersagen.

Maiglöckchen als Glücksbringer

Trägt man am 1. Mai einen Zweig Maiglöckchen bei sich, so hiess es früher, soll einem das ein ganzes Jahr über Glück bringen. Die Pflanzen sind jedoch giftig und sollten in der Natur auch nicht einfach gepflückt werden.

Barbarazweig als Glücksbringer

Am 4. Dezember stellen viele Katholiken oder Gläubige der griechisch-orthodoxen Kirche am Tag der heiligen Barbara einen Obstzweig in ein Gefäss mit Wasser in die Wohnung. Meist wird hierfür ein Kirschzweig verwendet. Beginnt dieser zu blühen, soll dies ein glückliches kommendes Jahr bringen und für die Bauern eine reiche Ernte.

Vierblättriger Klee als Glücksbote

Sieht man unterwegs zufällig ein vierblättriges Kleeblatt, was äusserst selten ist, soll das ein Bote für bevorstehendes Glück sein. Laut Aberglauben soll Eva ein solches Blatt aus dem Paradies mitgenommen haben, somit besitzt man selbst ein kleines Stück vom Paradies, wenn man ein Kleeblatt mit vier Blättern findet. Man behält es darum gerne auch als Talisman.

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