Vögel, Igel, Pollen, gute Luft
Das passiert vor unserem Homeoffice-Fenster

Wir sitzen zu Hause, haben Zeit und sehen plötzlich, dass sich vor unserem Fenster ganz viel Natur abspielt. Wir erklären Ihnen, was da gerade passiert.
Publiziert: 28.03.2020 um 19:44 Uhr
|
Aktualisiert: 02.07.2020 um 10:33 Uhr
Der Hausrotschwanz hat im Mittelmeerraum überwintert. Der Weg zurück in die Schweiz ist kein weiter, weshalb die Vogelart bereits wieder hier ist.
Foto: imago
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Gioia Senese

Wer in der Schule einen Fensterplatz hatte, war mit dem Kopf nicht bei der Sache. Man betrachtete lieber das Leben draussen, nach dem man sich sehnte. Nun sitzen wir alle zu Hause, vorzugsweise am Fenster, und sehnen uns erneut nach etwas. Nach Freiheit in der Natur. Diese Sehnsucht zieht uns zur Glasscheibe.

Was tut sich vor unserem Fenster? Wir hören Vögel zwitschern, sehen Pflanzen spriessen und spüren bei geöffnetem Fenster die frische Luft im Gesicht. Doch was passiert denn eigentlich gerade in Flora und Fauna? Ein kleiner Guide für die Natur in unserer nächsten Nähe.

Hausrotschwanz

Den gepresst knirschenden Gesang des Hausrotschwanzes hört man zurzeit bereits in den frühen Morgenstunden. Die hierzulande am weitesten verbreitete Brutvogelart hat im Mittelmeerraum überwintert, ist aber bereits wieder zurück. Deswegen kann man sie, genau wie die Amseln, auf Dächern oder Baumspitzen beobachten.

Die warmen Winter bewirken, dass einige Vögel – wie Ringeltaube, Bachstelze und Star – nicht mehr sehr weit südlich fliegen, wie die Vogelwarte Sempach erklärt. Beim jetzigen Blick aus dem Fenster erhascht man vielleicht eine Ringeltaube, die ihren Nistplatz baut.

Sie bevorzugt Nadelbäume und grosse Sträucher, also sollte man dort Ausschau halten. In den Städten fokussiert man sich am besten auf Vorsprünge und Nischen. Man erkennt die Ringeltaube am weissen Fleck auf beiden Seiten des Halses.

Vögel darf man das ganze Jahr über füttern, eine Zufütterung ist aber besonders bei Frosttemperaturen hilfreich.

Im Frühling lohnt sich ein Fenster, das in Richtung einer Blumenwiese zeigt. Insekten werden dort vom Nektar angelockt und die Vögel von ihnen. Auf Rasenflächen verweilen die Tiere weniger, da es kaum Insekten hat.

Tulpen-Magnolie

Der rosarote Strauch und der rosarote Baum, die vor dem Haus blühen, sind die Tulpen-Magnolien, oder kurz Magnolien. Ebenfalls in der Spriesszeit befinden sich die Felsenbirnen, die an ihren weissen, sternförmigen Schalenblüten erkennbar sind. Dazu gesellen sich Schneeglöckchen und Krokusse.

Letztere beiden sahen Gärtner dieses Jahr bereits im Februar aus der Wiese wachsen, obwohl sie es normalerweise erst Ende März oder Anfang April tun.

Auch andere Frühlingspflanzen kann man schon früh vom Fenster aus erblicken. Wer sich von dem farbigen Anblick inspirieren lässt, dem sind Stiefmütterchen und Stauden fürs Anpflanzen empfohlen. So kommt der nähere Blick aus dem Fenster der Schönheit der Umgebung gleich und wird es bis in den Sommer bleiben.

Igel

In Gegenden mit wärmeren Temperaturen kann es sein, dass einige Igel bereits aus ihrem Winterschlaf erwachen, der im November begonnen hat.

Gemäss Igelzentrum endet der Winterschlaf des Igels generell zwischen Mitte März und Mitte April. Wer weiss, vielleicht ertappen Sie beim Blick aus dem Fenster einen auf der Futtersuche.

Auch andere Wildtiere sind unterwegs. Sehen Sie vom Balkon oder Fenster aus eine Wiese oder gar den Wald? Füchse drehen dort gerne ihre Runden – aber immer öfter auch in städtischem Gebiet.

Bei Feuerstellen und Komposthaufen halten sie sich gerne auf. Sie fressen vom Menschen liegen gelassene Essensreste.

Wer ein Wildtier gesichtet hat, kann es auf stadwildtiere.ch oder wildenachbarn.ch vermerken. So hilft man, einen Überblick zu schaffen, und bekämpft gleichzeitig die eigene Langeweile.

Pollen

Hat die Nase dieses Frühjahr bereits gejuckt? Laut dem «aha! Allergiezentrum Schweiz» leiden 20 Prozent der Schweizer Bevölkerung an einer Pollenallergie.

Saison haben gerade die Birke und die Esche, die wir draussen sehen. Doch durch kaltes Wetter sinkt die Pollenbelastung, besonders bei der Birke. Sie erkennt man an ihrer hellen Rinde.

Allgemein hängt die Pollenmenge von Wetter und Temperatur ab, doch einige Pflanzen sind diesbezüglich variabel. Die Birke lässt alle zwei Jahre besonders viele Pollen fliegen.

Die Pollensaison hat aufgrund der Klimaveränderung früher begonnen. Birke und Esche seien vor dreissig Jahren zwei bis drei Wochen später gekommen als heute, erklärt Expertin Bettina Ravazzolo vom Allergiezentrum.

Auch Bienen, Hummeln und Schimmelpilzsporen fliegen am Fenster vorbei. Gehört man zu den 3,5 Prozent in der Schweiz, die an einer Insektengiftallergie leiden, dann ist das Daheimbleiben momentan gar nicht mal so schlecht. Die Glasscheibe als Schutzschild.

Luftqualität

Unsere Luft ist derzeit wohl so sauber wie seit langem nicht mehr. Laut dem Bundesamt für Umwelt ist die Verbesserung der Luftqualität im Tessin am stärksten, weil der Kanton auch davon profitiert, dass in den norditalienischen Industriegebieten die Emissionen stark zurückgegangen sind.

Aber auch in der Deutschschweiz atmet man freier: Der Verkehr hat abgenommen – und damit auch Abgase und Lärm. Allerdings nehmen diese Belastungen generell seit Jahren ab. Ozon, Stickstoffdioxid und Feinstaub bedrohen die Gesundheit weltweit am meisten. Innerhalb der letzten dreissig Jahre wurden unsere Feinstaub-Emissionen um 50 Prozent reduziert.

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

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Hygienemassnahmen

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  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
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