Buch-Tipp
Wasserland Schweiz – alles im Fluss

Kristallklarer Reichtum: Ein neuer Bildband widmet sich dem Wasserland Schweiz. Wer es entdecken will, muss gar nicht weit reisen – viele Wunder sind ganz nah.
Publiziert: 03.11.2014 um 15:38 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2018 um 10:40 Uhr
1. Lacs de Fenêtre im Wallis Die drei Bergseen liegen auf 2500 Meter Höhe im Val Ferret. Sie sind zehn Monate im Jahr unter Eis, das Wasser wird durchschnittlich nur zehn Grad warm – trotzdem leben Fische ­darin. Als Halbtagswanderung erreichbar vom Weiler Ferret aus (Bus 272 ab ­Orsières VS nehmen).
Foto: Michel Roggo
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Von Attila Albert

Wasserland Schweiz: Flüsse und Seen

Wasser singt die Melodie der Schweiz. Angestimmt wird diese durch das Murmeln der Bäche, dem Rauschen der Flüsse. Und der Wellenschlag am Seeufer und das Knacken uralter Gletscher geben den Takt vor. 65'000 Kilometer Bäche und Flüsse fliessen durch unser Land, wir haben 79 Seen und 6668 kleinere Gewässer. Kristallklarer Reichtum, um den die Welt uns beneidet.

Naturfotograf Michel Roggo (63) aus Freiburg hat seinen neuen Bildband dem Wasserland Schweiz gewidmet, diese Woche wird er im Freiburger Gutenberg-Museum vorgestellt. «Ich habe in den letzten Jahren sehr viel in Schweizer Gewässern gearbeitet», sagt er. «Mit dem Buch möchte ich zeigen, welche Vielfalt an Wasserlandschaften wir hier bei uns haben.»

Diese ergibt sich aus den enormen Höhenunterschieden im Land: vom tiefen Blau des Lago Maggiore (193 Meter über dem Meeresspiegel) bis zum kristallinen Weiss der Dufourspitze (4634 Meter). Zu seinen persönlichen Favoriten zählen drei Flüsse: die Verzasca im Tessin, die Sense und die Aare.

Nordische Landschaft mit einem Hauch Südamerika

Der Moorsee Etang de la Gruère im Jura, im 17. Jahrhundert durch einen künstlichen Damm entstanden, erinnert ihn trotz nordischer Landschaft an Südamerika. «Für Fotografen ist das tiefrote Wasser natürlich ein Traum – wie im Rio Negro im Amazonas.»

Ursprüngliche Wildheit ist aber selten geworden; 1500 Kraftwerke und 150'000 Schwellen zum Hochwasserschutz schnüren fast alle Gewässer ab. Kein anderes Land im Alpenbogen nutzt seine Gewässer so intensiv wie die Schweiz, kritisierte die Naturschutzorganisation WWF kürzlich.

Michel Roggo rät zum Blick abseits der spektakulären und viel ­besuchten Orte. «Mein Ziel ist es, Leute dazu anzuregen, Gewässer in ihrer Umgebung zu entdecken.»

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