Blick Heimat
Göscheneralp – Traumdestination ohne Touristenrummel

Die Göscheneralp ist für passionierte Berggänger eine Traumdestination fernab des üblichen Touristenrummels. Nur unweit von der viel befahrenen Nord-Süd-Achse findet man hier ein ruhiges, fast unberührtes Stück Bergwelt.
Publiziert: 08.10.2023 um 13:52 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2023 um 11:18 Uhr
Christian Bauer

Wenn auch auf den ersten Blick ein Naturparadies, das seinesgleichen sucht, ist die heutige Geografie der Göscheneralp stark geprägt durch den Bau des Staudamms in den 1950er-Jahren. Dieser hat dazu geführt, dass die einstige Siedlung Göscheneralp tiefer ins Tal umziehen musste, nämlich in den Weiler Gwüest.

Heute gehört das türkisblaue Wasser des Göscheneralpsees unabdingbar zum Erscheinungsbild der Göscheneralp und ist mit dem eindrücklichen Dammastock und seinem Gletscher im Hintergrund ein traumhaftes Fotomotiv. Hierher zieht es Wanderer, Biker, Bergsteiger und Kletterer gleichermassen wie Ruhesuchende. Was der wilde Talabschluss auf den ersten Blick noch nicht verrät, ist, dass er insgesamt fünf SAC-Hütten beheimatet.

Die fünf Hütten der Göscheneralp

Auf so engem Raum fünf SAC-Hütten vorzufinden, ist ein Luxus. Trotz alledem ist die Göscheneralp immer noch ein Geheimtipp, sodass sich dieser Luxus in Stille und Gemütlichkeit geniessen lässt. Wer genügend Zeit und Ausdauer mitbringt, kann alle fünf Hütten in einer abwechslungsreichen Rundwanderung in mehreren Tagen besuchen. Dabei sind gute Kondition, Bergkenntnisse und Trittsicherheit unabdingbar. Lohnend ist es, am ersten Tag von Göschenen Richtung Salbithütte aufzusteigen und hier oben zu übernachten. Ab da geht es am nächsten Tag auf einer langen und anspruchsvollen Alpinwanderung weiter zur Voralphütte. Ein Highlight dieser Etappe ist die eindrückliche Salbitbrücke. Alle exponierten Stellen der Tour sind gut abgesichert, allerdings empfiehlt es sich, ein Klettersteigset mitzunehmen. Dieses kann auch auf beiden Hütten gemietet beziehungsweise zurückgegeben werden.

Panorama auf der Göscheneralp.
Foto: Switzerland Tourism
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Von der Voralphütte geht es über alpine Wege weiter zur Bergseehütte. Es gilt, diverse kleine Bäche zu queren, bevor man das erste Etappenziel erreicht: den Passübergang am Horenfellistock auf 2569 Meter. Einen weiteren Pass gilt es zu überwinden, die Bergseelücke, bevor es über einen kurzen, aber knackigen Abstieg runter zur Bergseehütte geht. Der Bergsee und die gemütliche Hüttenterrasse stehen zum Abkühlen und Entspannen bereit. Wer gerne sportlich unterwegs ist, kann hier eine kurze Mittagspause einlegen und danach gleich weiter Richtung Chelenalphütte ziehen. Der Weg dahin führt über Blockgelände, das trotz guter Wegführung und -markierung auch geübte Wanderer fordert. Wer es gemütlicher mag, kann diese Wanderung auch am nächsten Tag über den etwas längeren, aber weniger technischen Weg durch das Chelenalptal begehen.

Nun steht noch die letzte Hütte auf dem Programm. Die Dammahütte ist eine der kleinsten bewirteten SAC-Hütten und hat den ursprünglichen Charme einer Schutzhütte bis heute bewahrt. Von der natürlichen Aussichtskanzel aus, wo die Dammahütte über dem Göscheneralpsee thront, sieht man nochmals die gesamte Tour der vergangenen Tage. Ab der Dammahütte erreicht man am letzten Tag in knapp drei Stunden die Bushaltestelle Göscheneralp Dammagletscher.

Alle Hüttenwanderungen können auch als Tagestouren ab dem Weiler Gwüest unternommen werden. Hier steht mit dem Gasthaus Göscheneralp eine schöne, einfache Unterkunft mit tollem kulinarischem Angebot zur Verfügung. Und für Vanlifer und Camper lohnt sich ein Aufenthalt vor, während oder nach der Tour auf dem idyllischen Camping Mattli.

Informationen
Die Göscheneralp erreicht man per Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Ab Zürich geht es mit Umsteigen auf den Zug weiter nach Göschenen. Ab hier fährt das Postauto hoch bis zur Station Dammagletscher inklusive Halt im Weiler Gwüest. Die erste Etappe hoch zur Salbithütte kann direkt ab dem Bahnhof Göschenen gestartet werden.

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