Der Lenz ist da
Das sind die schönsten Blumenwanderungen der Schweiz

Der Frühling ist eine gute Gelegenheit, das Wandern mit etwas Pflanzenkunde zu verbinden. Verschiedene Wege entlang von Blumenlehrpfaden eignen sich bestens dafür. Hier eine kleine Auswahl.
Publiziert: 21.04.2023 um 18:05 Uhr
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Aktualisiert: 21.04.2023 um 19:02 Uhr
Jacqueline Straubhaar
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Botanischer Alpengarten Schynige Platte

Der Alpengarten auf der Schynige Platte im Berner Oberland ist auf 1967 Meter über Meer gelegen. Hier leben über 700 Pflanzenarten der Schweizer Alpen auf engem Raum und in ihrer natürlichen Umgebung. Dies ermöglicht Besuchern auf einem Rundgang von einem Kilometer und nur gerade vierzig Höhenmetern fast zwei Drittel der Schweizer Alpenflora kennenzulernen. Der Alpengarten ist in wenigen Minuten von der Bergstation der Schynige-Platte-Bahn erreichbar.

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Wanderung Waldreservat Bödmerenwald

Der Bödmerenwald liegt am Ende des Muotatals im Kanton Schwyz. Mit einer Fläche von rund 550 Hektar ist er der grösste Urwald des Alpenraums. Ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen ist der Urwaldpavillon an der Pragelpassstrasse. Hier beginnt auch der Themenweg «Urwaldspur». Dieser 3,5 Kilometer lange Rundweg über 170 Höhenmeter ist eine der vielen Wandermöglichkeiten im Bödmerenwald. Eine beim Pavillon erhältliche Broschüre gibt Informationen über die Flora und Fauna, die Geologie und die Nutzung des Lebensraums durch den Menschen. Die Broschüre ist auch online verfügbar. Das Urwaldreservat ist nur mit dem Auto über eine schmale Bergstrasse erreichbar und die Ausstellung im Pavillon ist erst ab Mitte Juni wieder geöffnet.

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Blumenpfad am Pilatus

Zwischen der Gipfelstation Pilatus-Kulm und dem Tomlishorn LU ist der Blumenpfad angelegt, der auch für weniger sportliche Wanderer zu schaffen ist. Auf rund drei Kilometern führt der gut abgesicherte Höhenwanderweg auf der sonnigen Südseite des Bergkamms entlang und ist insbesondere in den Monaten Juni/Juli spannend, wenn viele der Alpenblumen blühen. Am Schluss des Weges erwartet einem ein kurzer, aber steiler Aufstieg, der mit der spektakulären Rundsicht vom Gipfel des Tomlishorns belohnt wird. Der Pilatus-Kulm ist ab Alpnachstad oder Kriens einfach mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Für den Alpenpfad gibt es online einen begleitenden Flyer.

Der Alpengarten auf der Schynige Platte im Berner Oberland ist auf 1967 Meter über Meer gelegen. Hier leben über 700 Pflanzenarten der Schweizer Alpen auf engem Raum und in ihrer natürlichen Umgebung.
Foto: www.alpengarten.ch
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Weg der Narzissen am Genfersee

Die weiss blühenden Narzissen-Wiesen oberhalb von Montreux am Genfersee laden von Ende April bis Anfangs Juni zum Wandern ein. Der fünf Kilometer lange «Weg der Narzissen», der in Les Avants startet und endet, lässt sich in zwei Stunden zurücklegen. Allerdings lohnt es sich, unterwegs ein Picknick mit Blick auf den See einzulegen. Dabei immer schauen, dass man die Narzissenwiesen nicht betritt und keine Blumen pflückt, denn aufgrund intensiverer Nutzung durch die Landwirtschaft und vermehrtem Bauen von Wohnhäusern ist dieser Lebensraum gefährdet.

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Alpenblumen-Lehrpfad Stockhorn

Im April startete die Bergbahn Stockhorn in die Sommersaison. Ab Erlenbach im Simmental geht es mit der Gondel zur Gipfelstation auf 2190 Meter über Meer. Auf einem kurzen Lehrpfad entlang dem Gipfelweg stehen etwa 95 Namensschilder und bezeichnen vom Frühling bis Herbst die jeweils blühenden Alpenpflanzen. An der Talstation ist das begleitende Buch «Die bunte Pflanzenwelt des Stockhorngebietes» für zehn Franken erhältlich. Der Lehrpfad ist gut mit anderen Wanderungen am Stockhorn wie zum Beispiel dem Aufstieg ab der Mittelstation Chrindi zum Gipfel kombinierbar.

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Orchideen im Jura

In der Schweiz gibt es über siebzig Orchideenarten. Auf zahlreichen Wanderungen und Lehrpfaden können diese, oftmals sehr seltenen Pflanzen, erkundet werden. Besonders geeignet dafür ist ein Besuch im Jurapark Aargau. Der typische Standort für Orchideen sind lichte Föhrenwälder und eher trockene und südexponierte Magerwiesen. Insbesondere auf dem Natur- und Kulturweg Linn, ein vier Kilometer langer Rundweg ab der Bushaltestelle Bözberg-Linn, können im Abschnitt des Sagimülitals zwei Dutzend verschiedene Orchideenarten bestaunt werden. Die Blütezeit ist zwischen Mai und Juni. Eine weitere Option ist der Orchideenlehrpfad Erlinsbach.

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Wanderung vom San Salvatore nach Morcote

Jeweils von Mitte März bis Mitte Oktober führt die Standseilbahn ab Lugano-Paradiso in zwölf Minuten auf den Gipfel des San Salvatore. Allein das Panorama von hier oben über den Luganersee bis zur Poebene und über die Gipfel der Schweizer und Savoyer Alpen, ist ein Ausflug wert. Der Abstieg nach Morcote dauert zirka 3,5 Stunden und verläuft über einen gut signalisierten zehn Kilometer langen Wanderweg. Nach einem ersten Abstieg und einem schönen Abschnitt durch den Wald, erreicht man das Künstlerdorf Carona, welches für seinen botanischen Garten Parco San Grato bekannt ist. Hier wachsen unter anderem Rhododendren, Azaleen und Koniferen. Danach geht es weiter durch einen Kastanienwald und über Hunderte von Treppenstufen runter an den See nach Morcote. Vor der Rückreise nach Lugano per Bus oder Schiff, lohnt sich der Besuch im Parco Scherrer mit seiner Sammlung von exotischen Pflanzen wie Zypressen, Kamelien, Bambus, Araukarien und vielen mehr.

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