Die Sonne ist da!
Diese Ausflüge eignen sich für den Frühling

Die Vorfreude auf die spriessenden Wiesen und warmen Sonnentage wächst von Tag zu Tag. Was Sie diesen Frühling nicht verpassen sollten und wieso der Lenz 2019 ein ganz besonderer wird, erfahren Sie in unserem Frühlings-ABC.
Publiziert: 15.04.2019 um 09:34 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2019 um 11:39 Uhr
Cornelia Krämer

1. Apfelweg Altnau

Um frische Äpfel von den Bäumen zu stibitzen, muss man sich noch bis im Herbst gedulden. Im Spätfrühling aber (erfahrungsgemäss ab Mai) beginnen die meisten Apfelbäume in unseren Breitengraden herrlich zu blühen. Und nirgendwo in der Schweiz stehen mehr Apfelbäume als im Kanton Thurgau, der den Übernamen «Most-Indien» trägt. Allen Apfelfans empfehlen wir die drei Routen des Altnauer Apfelweges mit spannenden Mitmach-Installationen. Ein Erlebnis für kleine und grosse Apfelfans.

2. Bremgarten Ostermarkt

Berühmt ist das mittelalterliche Städtchen im Aargau vor allem für seinen Chrischtchindli-Märt. Doch Bremgarten hat auch einen wunderschönen Ostermarkt: Dieses Jahr findet der traditionelle Märit mit rund 400 Ständen am 22. April statt (8 bis 18 Uhr, Ostermontag). Besonders beliebt sind jeweils die rund 90 Kunsthandwerker, die am Markt teilweise live ihr Können präsentieren. Seit fast 800 Jahren lockt der Markt an Ostern die Menschen in die hübschen Gassen.

3. Champions-League-Final

Wenn die Tage länger und die Temperaturen wärmer werden, wird die Suche nach Ausreden, nicht rausgehen zu müssen, immer schwieriger. Einen Frühlingstag aber dürfen Sportfans mit gutem Gewissen drinnen vor dem Fernseher verbringen, ganz egal, wie wunderbar das Frühlingswetter draussen auch ist: Am 1. Juni um 21 Uhr geht in der spanischen Hauptstadt Madrid der Champions-League-Final über die Bühne.

Im Frühling ist das Wetter wieder schöner und die Lust, etwas draussen zu unternehmen, wieder grösser.
Foto: Shutterstock
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4. Dampfschifffahrt

Das Dampfschiff Greif, das seine Runden auf dem Greifensee dreht, ist das älteste und inzwischen einzige mit Kohle befeuerte Dampfschiff mit Schraubenantrieb, das heute noch zum Personentransport in der Schweiz zugelassen ist. Das kleine Schiff wurde 1895 in Zürich gebaut und ist gerade mal 13.3 Meter lang und 3.2 Meter breit. Es kann maximal 24 Passagiere transportieren. Die Fahrt mit dem Mini-Dampfer ist ein wahres Erlebnis.

5. Eiertütschen

Eiertütschen gehört zu Ostern wie der Christbaum zu Weihnachten. Die grosse Frage aber lautet: Wie gewinnt man die traditionelle Eiertütschete? Garantien gibts keine, aber zwei Tipps. Erstens: Eier von jungen Hühnern sind tendenziell stabiler als die von älteren Tieren. Deshalb sollte man sich aus dem Eierkorb ein möglichst kleines Ei (Indiz für junge Legehenne) aussuchen. Zweitens: Immer mit dem spitzen Eierende «tütschen» und das gegnerische Ei möglichst nicht auf den Spitz, sondern auf die Seite schlagen. Viel Erfolg!

6. Frühlingsanfang

Der Frühling begann in der Schweiz dieses Jahr offiziell am 20. März um 22.58 Uhr, zum Zeitpunkt der sogenannten Frühlings-Tagundnachtgleiche. Das ist dann, wenn die Sonne genau über dem Äquator steht. Ab dann wandert die Sonne von Süden nach Norden, die Tage auf der Nordhalbkugel der Erde werden in der Folge länger, die Temperaturen wärmer. In den kommenden Jahrzehnten wird der Frühlingsbeginn immer am 20. März stattfinden. Erst im Jahr 2048 wird er um einen Tag vorverschoben auf den 19. März.

7. Gemüsezeit

Ein eigener Gemüsegarten, ein kleiner Acker im Schrebergärtchen, ein «Eggli» in einem Urban-Farming-Projekt oder auch nur ein Balkon-Rabattli: Gemüse anpflanzen kann man an vielen Orten. Im April etwa lohnt es sich, Kürbisse, Mangold oder Zucchetti zu pflanzen und den saftigen Kerlen danach genüsslich beim Wachsen zuzuschauen.

8. Hasen-Liebe

Der Osterhase ist das wohl berühmteste Langohr von allen. Woher die Vorstellung stammt, dass ausgerechnet ein Hase an Ostern die Eier und die süssen Köstlichkeiten im Garten versteckt, ist nicht ganz klar. Erstmals erwähnt wird der Osterhase in der deutschen Sprache im Jahr 1682 in einer wissenschaftlichen Arbeit eines Heidelberger Medizinprofessors. Der Hase galt seit dem 4. Jahrhundert als christliches Symbol der Auferstehung. Populär wurde die Verbindung des Hasen mit dem Osterfest aber erst im 19. Jahrhundert, als Schokolade-Hasen erstmals in grosser Zahl produziert und verkauft worden sind. Übrigens: Im Emmental galt für die Kinder bis ins 19. Jahrhundert nicht der Hase, sondern der Kuckuck als österlicher Eierlieferant.

9. Irisgarten

Das Schloss Vullierens unweit des Genfersees hat einen der schönsten Blumengärten der Schweiz. In den 1950er-Jahren begann die damalige Schlossherrin damit, Iris und Taglilien in den Gärten rund um den zentralen Bau zu pflanzen. Heute finden sich rund 600 Blumenarten in den Gärten. Ab Ende Mai blühen die Iris während rund sechs Wochen.

10. Jura-Wanderung

Der Fernwanderweg von Dielsdorf nördlich von Zürich bis Borex bei Genf ist eine der schönsten Wanderrouten der Schweiz. Der Weg (ausgeschildert als Nationale Route 5) bietet fantastische Aussichten und abwechslungsreiche Landschaften. Wer die Sache gemütlich angehen und genug Zeit für die szenischen und kulinarischen Genüsse entlang des Weges haben will, sollte für die 13 Etappen gut zwei Wochen einrechnen. Der Frühling ist die ideale Wanderzeit.

11. Karfreitag

Der Karfreitag erinnert an die Leiden Jesu, der an diesem Tag gekreuzigt wurde. Dieses Jahr begehen ihn gläubige Christen am 19. April. Eindrücklich ist die Karfreitags-Tradition im freiburgischen Romont. In der Kirche des Ortes wird die Passionsgeschichte vorgelesen, dann zieht die ganze Gemeinde, angeführt von schwarz gekleideten Klageweibern – den «Pleureuses» –, durch die Strassen. Zuvorderst geht ein Büsser mit grossem Kruzifix auf dem Rücken. Aus allen Gassen und Winkeln der Stadt ertönen Gesänge und Gebete.

12. Liebelei

Die Behauptung, dass man sich im Frühling schneller verliebt als in anderen Jahreszeiten, kommt nicht von ungefähr. Zwar bilden sich statistisch gesehen nicht mehr neue Pärchen als in den anderen Saisons. Hormonell aber passiert mit uns im Frühling einiges, das das Verlieben mindestens begünstigt. Der Spiegel des Schlafhormons Melatonin, das uns müde macht, sinkt, sobald die Tage länger werden. Dafür steigt der Level von Serotonin und Dopamin – zwei Hormone, die viele Glücksgefühle auslösen.

13. Modisch

Die Winterjacken wandern in den Schrank, die eleganten Roben kommen wieder zum Zug. Und all die Fashion-Wochen und Lifestyle-Experten wollen uns mal wieder weismachen, was diesen Frühling «in» ist (für die Damen offenbar Pink, Punkt und Denim, für Männer Jeans-Jacken und Baggy-Pants). In Zeiten, in denen Nachhaltigkeit zum Glück immer wichtiger wird, ist es aber auch ganz okay, einfach mal auf die letztjährige Garderobe zu setzen und nicht schon wieder in einen Kaufrausch reinzuschlittern.

14. Nachtigall

Der wunderschöne Gesang der männlichen Nachtigall ist eines der unverkennbarsten Anzeichen dafür, dass der Frühling gekommen ist. Unverpaarte Männchen singen ab dem Frühjahr ab elf Uhr nachts bis in den Morgen hinein. Später in der Brutsaison (bis Mitte Juni) singen die zusehends verzweifelten Singvögel auf der Suche nach einer Partnerin dann auch tagsüber.

15. Ostern

Wie war das noch mal mit dem Osterdatum? Eigentlich ists ganz einfach: Die Auferstehung Christi von den Toten wird alljährlich am Ostersonntag gefeiert. Der hohe Feiertag findet immer am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling statt. Dieses Jahr ist das der 21. April, ein vergleichsweise spätes Datum. 2020 feiern wir Ostern dann am 12. April.

16. Pfingsten

Und gleich noch so eine Datums-Faustregel: Genau 50 Tage nach Ostern feiern wir Pfingsten. An jenem Tag sollen die Anhänger Jesu durch den herabsteigenden Heiligen Geist ihre Angst verloren und gelernt haben, mutig und freudig zu ihrem Glauben zu stehen.

17. Quelle

Quellen: Welches Naturphänomen würde besser zum Frühling, dieser Zeit der Fruchtbarkeit und des Neustarts, passen? Besonders schön ist beispielsweise ein Ausflug zur Rinquelle unterhalb des Dorfes Amden SG am Walensee. Im Schnitt speit die Rinquelle – eine der grössten Karstquellen Europas – 2650 Liter frisches Quellwasser aus ihrem felsigen Schlund.

18. Rennbahn

Die offene Rennbahn Oerlikon in Zürich ist ein einzigartiger Ort. Am 7. Mai wird die Radrennsaison mit einem packenden Steherrennen eröffnet. Auch wer nichts mit Radsport oder mit Rennfieber anfangen kann: Die Stimmung auf der offenen Rennbahn muss man mal erlebt haben. Und die Sportler freuen sich übers Publikum.

19. Spargel

Spargeln, die Königinnen unter den Gemüsesorten, recken bei uns ab Ende März, Anfang April langsam ihre hübsch geformten Köpfe der Frühlingssonne entgegen. In mühseliger Arbeit werden sie von den Feldern geholt, geschält und dann – am besten klassisch mit einer Sauce hollandaise – serviert. Fun-Fact 1: Die Spargel-Saison hat zwar keinen offiziellen Beginn, aber ein offizielles Ende: den Johannistag am 24. Juni. Fun-Fact 2: Spargeln verursachen beim Menschen einen streng riechenden Urin. Aber nur rund die Hälfte aller Menschen können den Geruch auch riechen. Den anderen fehlen die Rezeptoren, die zur Wahrnehmung nötig sind. Die sogenannte Spargel-Anosmie – also die Unfähigkeit, den Geruch wahrzunehmen – ist genetisch bedingt.

20. Tulpenfest

Beim Tulpenfest in Morges VD (30. März bis 5. Mai 2019) wird der Parc de l’Indépendance für mehrere Wochen in ein duftendes Farbenmeer verwandelt. 120 000 Tulpen werden dieses Jahr die Blumenfans von nah und fern begeistern.

21. Unterirdisch

Auch im Frühling kanns manchmal ganz schön heiss werden. Dann lohnt sich ein Ausflug in den kühlen Untergrund – zum Beispiel in die faszinierenden Grotten von Vallorbe. Hier, in der kühlen Tiefe, warten bizarre Formationen mit Namen wie «Bison», «Quallensaal» oder «Blumenkohlstruktur».

22. Veronika, der Lenz ist da ...

Wer die angebetete Veronika genau war, das bleibt wohl für immer ein Geheimnis. Klar ist: Das Lied über die Freuden des anbrechenden Frühlings wurde in der Zwischenkriegszeit zum grössten Hit der deutschen Gesangsgruppe Comedian Harmonists, die von 1928 bis 1934 das krisengeschüttelte Deutschland mit ihren Auftritten verzückte. Das Lied – ursprünglich komponiert vom Österreicher Walter Jurmann – wurde unzählige Male gecovert: sehr erfolgreich zum Beispiel von Max Raabe und seinem Palast Orchester.

23. Wasserfall

Im St. Galler Weisstannental wartet eine spektakuläre Landschaft auf Naturliebhaber und Wanderfreunde: die Wasserfall-Arena Batöni. Gleich drei riesige Wasserfälle rauschen hier über die Felsen herab. Die Wanderung durchs Weisstannental bis nach Batöni und zurück dauert rund 3,5 Stunden und ist auch für wenig geübte Wanderer machbar.

24. «GSundheit»

Der Frühling bringt nicht nur Licht und Wärme, sondern auch die gefürchtete Frühlingsmüdigkeit. Doch keine Sorge: Es gibt ein einfaches Mittel, um dem fiesen Phänomen ein Schnippchen zu schlagen: Bewegung. Wer also «gsund» (dt. gesund) in den Frühling starten will, soll möglichst täglich raus an die frische Luft und sich für mindestens 30 Minuten bewegen. Ob zu Fuss, auf dem Velo oder mit den Inline-Skates, das spielt keine Rolle.

25. Yogaweg

Der «Sentiero dello Yoga» rund um das Tessiner Örtchen Vairano vereint alles, was Yoga-Liebhaber mögen: vielseitige Übungen, frische Luft und das Gefühl, mit der Natur ganz eins zu werden. Der gut drei Kilometer lange Weg mit mehreren Übungsstationen ist gut ausgeschildert und dauert rund zwei Stunden.

26. Zwänzgerle

Zürich hat eine seltsame Tradition: das Zwänzgerle. Immer am Ostermontag treffen sich die traditionsbewussten Zürcher auf dem Rüdenplatz oder unter den Bögen in der Altstadt rechts der Limmat zum «Zwänzgerle». Das geht so: Ein Kind hält einem Erwachsenen ein hart gekochtes Ei hin. Dieser wirft ein 20-Rappen-Stück möglichst so, dass die Münze im Ei steckenbleibt. Prallt die Münze ab, darf das Kind sie behalten. Bleibt sie stecken, kriegt der Erwachsene Werfer das Ei. Spoiler: Lohnen tut sich das alte Spiel vor allem für die Kinder.

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