Unterwegs in Raron VS
Hier sollte man unter der Erde liegen

Der grosse Lyriker Rainer Maria Rilke liegt am vielleicht schönsten Walliser Grabplatz.
Publiziert: 20.03.2017 um 16:11 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:25 Uhr
Samuel Schumacher

Rainer Maria Rilke (eigentlich René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke) ging als grosser Lyriker und Schöpfer romantischer Gedichte in die Geschichte ein. Doch so unsterblich seine lyrischen Zeilen auch sind: Rilke wars nicht. Er starb 1926 mit 51 Jahren im Sanatorium Valmont sur Territet bei Montreux und wurde danach auf seinem eigenen Wunsch hin auf dem Bergfriedhof des Walliser Dorfes Raron begraben.

Rilkes Grab in Raron ist ein Pilgerziel

Dort liegt Rilke noch heute, und dort pilgern seine Fans an sonnigen Tagen in Scharen hin, um dem grossen Dichter die Ehre zu erweisen. Sogar der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl kam einst zu Besuch, wie eine Plakette neben Rilkes Grab bezeugt.

Wer den steilen, etwa 15-minütigen Aufstieg vom Dorfzentrum von Raron her auf den Bergfriedhof auf sich nimmt, findet Rilkes Grab auf der Südseite der kleinen Burgkirche, die auf hier oben wunderschön auf dem mächtigen Felsen thront.

Die Kirche von Raron VS: Friedhof mit Aussicht.
Foto: ZVG
Der Dichter Rainer Maria Rilke hat sich einen Grabplatz mit Aussicht ausgesucht.
Foto: ZVG

Bis heute gibt die Grabinschrift, die Rilke selbst für seine letzte Ruhestätte ausgewählt hatte, Rätsel auf: «Rose, ich reiner Widerspruch, Lust, / Niemandes Schlaf zu sein unter soviel / Lidern» steht auf dem Grabstein.

Darüber kann man ganz schön ins Grübeln kommen – und seinen Blick beim Nachdenken über das Walliser Panorama gleiten lassen, das man von hier oben sieht.

Ein Rilkemuseum im Pfarrhaus

Von Juni bis September kann – wer will – auch das kleine Museum auf der Burg gleich neben der Burgkirche besuchen. Hier, im alten Pfarrhaus, sind verschiedenste Memorabilia von Rilke ausgestellt.

Zum Beispiel das Foto, das ihn als Mädchen eingekleidet zeigt. Ein Erinnerungsstück an Rilkes spezielle Kindheit. Seine Schwester war früh gestorben, weshalb ihn die Eltern oft in Mädchenkleider steckten und ihn Tochter spielen liessen.

Gut zu wissen

Anreise

Mit dem Zug bis nach Raron, vom Bahnhof aus sinds ca. 20 Minuten auf dem zuletzt relativ steilen Spazierweg bis zum Rilke-Grab bei der Burgkirche.

Museum auf der Burg

Offen von Juni bis September von Montag bis Sonntag, 10 bis 16 Uhr: Erwachsene: 4 Franken, Schüler: 2 Franken, Kinder unter 7: gratis.

Informationen

www.raron.ch

Anreise

Mit dem Zug bis nach Raron, vom Bahnhof aus sinds ca. 20 Minuten auf dem zuletzt relativ steilen Spazierweg bis zum Rilke-Grab bei der Burgkirche.

Museum auf der Burg

Offen von Juni bis September von Montag bis Sonntag, 10 bis 16 Uhr: Erwachsene: 4 Franken, Schüler: 2 Franken, Kinder unter 7: gratis.

Informationen

www.raron.ch

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